Neuer Brief von Roger über Bananas für seine Fans

      Re: Neuer Brief von Roger über Bananas für seine Fans

      Liebe Rogerfreunde, Da Roger ein etwas poetischer, gedankenspringender, philosophisch denkender, witziger und natürlich großartiger Rockbassist ist, war es etwas schwierig, seine Gedanken ins Deutsche zu übersetzen. Für irgendwelche Fehler, bitte ich Euch zu verzeihen: EIN FALL VON BANANAS Wir haben uns lange Zeit nicht gesprochen. Diese Nachricht kommt direkt von den ängstlichen Nervenenden meines Gehirns zu euch. Ich war zu lang auf der Bühne. Doktor, ich habe einen schlimmen Fall von Bananas. Stimmt, Sie sehen ein bisschen gelb aus... Die European festivals tour war kurz, aber in Zelten. Lasst mich das nochmal sagen: kurz, aber intensiv. (in tents - intense, unübersetzbares Wortspiel) Überall tolle Auftritte. Die Shows liefen problemlos (wie immer vielen Dank an unsere superb crew). Der Nandarin Auftritt war ein wundervoller Anfang. Es waren eine Menge Leute da, die alle fest entschlossen waren, Spaß zu haben. Es war toll, in der Schweiz unseren funky Freund Claude Nobs zu treffen. Ich denke nicht sehr gerne an den in Colmar, als meine elektrische Energie versagte. Vielleicht bemerkten es einige Leute nicht. Aber wenn man keine Power hat, ist es ein wenig, als würde man ohne Hosen auf der Bühne stehen. Charlie bearbeitete den Bass an diesem Abend und gab sich alle Mühe, aber es sollte wohl nicht sein. Das war die Folge der unterschiedlichen elektrischen Qualität und der Hitze. Die unterstützende Band war so nett, mir ihre Anlage zu leihen, aber diese explodierte beinahe sofort. Ich musste schließlich durch meine Monitore spielen. Trotzdem war das Publikum super und ich bin sehr dankbar dafür. Graz war auch bemerkenswert. Mats Wilander, der Tennisspieler, ist ein guter Freund. Wie ich verbringt er viel Zeit unterwegs, weil er überall in der Welt Turniere hat. Wir sehen uns nicht oft (auch wenn er zur Wembley show kam), aber wir waren in Graz im selben Hotel untergebracht. Er spielte dort ein Finale gegen Boris Becker. Am gleichen Tag war unser Auftritt. Steve und ich gingen vor dem Konzert noch das Spiel ansehen. Leider verirrte sich unser Fahrer ein wenig und wir waren spät dran. Status Quo spielten vor uns. Sie wurden gebeten, noch einige Lieder mehr zu spielen, damit wir mehr Zeit hatten, hinzukommen. Aber sie wussten keine mehr. Sie hätten einige wiederholen können, wer hätte es gemerkt? (Ooh, das war gemein. Ich nehme es zurück. Sie sind nette Jungs, ehrlich, sie sind es wirklich.) Es war toll, Bonnie Tyler in St. Gallen zu treffen. Sie kam kurz auf die Bühne und sang eine oder zwei Strophen von Honky Tonk Women. Wir verbrachten einige vielbeschäftigte Tage in Berlin. Dort gaben wir wahrscheinlich an die fünfzig Interviews für Journalisten aus aller Welt. Außerdem hatten wir zwei Proben, wo wir durch die neuen Songs hetzten. Dann gab es einen außergewöhnlichen Auftritt in der Columbiahalle: sechs Lieder des neuen Albums wurden zum ersten Mal vor Publikum gespielt. Es lief sehr gut. Ich genoss es besonders, Silver Tongue zu spielen. Was für ein gigantischer Groove! Bananas hat auch viel Spaß gemacht, da muss ich weder Keyboard, noch Gitarre spielen. So, wieder geht eine Tour vorbei wie Erbsensalat und wir sitzen auf unseren Blocks und machen uns bereit, in díe nächste Metapher zu springen. Während Brasilien in unser Blickfeld rückt, findet bananas seinen Weg in die Gesellschaft. (klingt nach schlechter Grammatik, oder?) Ist es nicht seltsam, dass das Wort bananas auf einmal so leicht über die Lippen kommt, da der erste Schock über die Wahl des neuen Albumtitels abgeklungen ist? Es ist nur ein Wort, wie Beatles, saucepan oder pub. Es ist lustig, zu sehen, welche Reaktionen es bekommt. Je extremer der Titel, desto mehr rechtfertigt er den Aufwand, den es brauchte um ihn zu machen. Es ist ein Segen, den Titel zu wissen bevor das Album aufgenommen wird. Es ist ein wenig schwieriger, sich den Titel für ein bereits fertiggestelltes Album auszudenken. (Tatsächlich ist es viel schwerer, aber ihr wisst ja, was ich meine.) Bevor wir Purpendicular aufnahmen, wussten wir seinen Titel. Das erlaubte uns, neue Gebiete zu erforschen. Mit Bananas war es das Gleiche. Das Album ist toll und bis jetzt waren die Reaktionen sehr gut. Natürlich nicht alle. Es gibt einige, deren Kritik nicht gut ausfällt, aber so sollte es auch sein. Ich erinnere mich noch gut an früher, als es davon abhing, ob das Publikum und die Medien einen liebten, oder hassten. The meeja! Bless ‘em! Solange sie darüber reden, ob gut oder schlecht, ist es gut. Ich möchte auch noch sagen, dass es einige Menschen gibt, die glauben, wir hätten das Album innerhalb von fünf Jahren gemacht, weil sie genauso lang darauf gewartet haben. Selbstverständlich gab es einige writing sessions (obwohl sie ein wenig halbherzig waren, weil wir kein Studio gebucht hatten), aber größtenteils wurden die songs in vier Wochen in LA geschrieben. Die Aufnahmen dauerten drei Wochen. Ich denke, es klingt deswegen so frisch. Letztendlich bin ich sehr beeindruckt, Michael hat großartige Arbeit geleistet. Ich kann es kaum erwarten, es auf der Bühne zu spielen... . Viel Glück, RG rogermäßige Grüße Evi Madame Butterfly

      Re: Neuer Brief von Roger über Bananas für seine Fans

      Hallo DerNicken, danke für Deine netten Worte, mir geht es immer genauso, wenn ich Roger´s Briefe lese, Roger ist ein sehr liebenswerter Mann, mit scharfem Verstand. Meist erzählt er sehr viel zwischen den Zeilen und auch wenn es oft witzig klingt, es hat immer einen bestimmten Sinn, was er schreibt.... rogermäßige Grüße Evi Madame Butterfly
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