Konzert in Düren

      Konzert in Düren

      So, neu im Forum sage ich erst mal Hallo an alle! Ich bin nun schon seit 13 Jahren Deep-Purple-Fan und irgendwie auch -Kritiker, habe zahlreiche Alben der Gruppe und natürlich auch der damit verbundenen Bands. Blackmore’s Night kenne und höre ich seit ihrem Bestehen, und eins muss ich sagen: Die Musik ist schon sehr, sehr gut. Nun zum Thema: Nachdem ich vor zwei Jahren schon einer großartigen Blackmore’s-Night-Tour beiwohnen durfte, war ich gestern ganz gespannt, als ich mich auf den Weg nach Düren machte. Ziel: Schloss Burgau. Und es sollte ein sehr ärgerlicher Abend werden. Ja, es wird hier schon deutlich: Mein Konzertbericht wird ein ziemlicher Verriss. Das hängt allerdings nur bedingt mit der Musik zusammen. Um 17.30 Uhr kam ich an. Es waren schon relativ viele Menschen da, die auf den Einlass warteten. Der sollte um 18 Uhr sein. War er aber nicht. Ganz und gar nicht. Herr Blackmore war noch nicht da. Er wurde dann irgendwann in einem Wagen vorbeigefahren, die Fenster schön behängt, so dass die Fans ihn nicht sehen konnten bzw. damit er die Fans nicht sehen musste. Naja, sein gutes Recht! Derweil Herr Blackmore sich zum Schlossherrn krönen ließ, warteten die Konzertbesucher auf engstem Raum gedrängt vor den Burgmauern. So wie das hungrige Volk im Mittelalter, das gerne ein paar Brotkrumen zugeworfen bekommen hätte. Und wartete. Und wartete. Um 19 Uhr endlich – mit einer Stunde Verspätung also – ging die Tür auf. Aber nicht um die Leute reinzulassen. Nein! Ein Sicherheitsmann verkündete, der Künstler (ja, es sollte an diesem Abend nie die Rede von einer Band sein – man sprach immer nur von „dem Künstler“) habe erklärt, er wolle noch keine Leute im Innenhof haben. Vor mir standen zwei Frauen, die nach anderthalb Stunden Warten so frustriert waren, dass sie mit einem Gruß an den Künstler ihre Eintrittskarten in der Luft zerrissen und nach Hause gingen. Eine bewundernswerte Konsequenz! Auch Pfiffe wurden laut und da spürte man es wieder: Der normale Musikfan respektiert zwar die musikalischen Fähigkeiten von Herrn Blackmore, findet ihn aber nicht sehr sympathisch. Eine Ausnahme ist wahrscheinlich der Großteil derjenigen, die verkleidet zum Konzert kommen. Auf diese Klientel machen doch wohl auch die historisch blödsinnigen und eskapistisch motivierten Texte von Candice Night großen Eindruck. Einlass war dann endlich um 19.20 Uhr. Danke Herr Blackmore! Um 20 Uhr fingen die Geyers an zu spielen und es gab einige technische Probleme. Nichtsdestotrotz: Sie haben eine gute Show abgezogen, sich viel Mühe gegeben und sehr kurzweilig gespielt. Nach ihrem Mini-Konzert wurden dann die entsprechenden Umbauten auf der Bühne erledigt und dann kam eine Stimme über die Lautsprecher, die die vom Künstler angeordneten Verhaltensregeln für das Konzert verkündete: 1. Der Künstler möchte nicht, dass fotografiert wird. Sollte es dennoch jemand tun, wird ihm der Film, die Speicherkarte oder was auch immer weggenommen und er muss das Konzertgelände verlassen. – Aha, Herr Blackmore möchte also nicht fotografiert werden. 2. Der Künstler möchte während des Konzertes Ruhe haben und nicht gestört werden. Man hätte denken können, man sei in der falschen Show, aber es ging tatsächlich um Ritchie Blackmore und nicht um Klaus Kinski. Entsprechend wurde Herr Blackmore dann auch aus verschiedenen Seiten des Publikums ausgepfiffen, als er sich um 21.15 Uhr hinreißen ließ, die Bühne zu betreten. Konsequent ignorierte er das Publikum dann auch in den ersten zwei Minuten, indem er nur vor sich auf den Boden und auf die Gitarre starrte. Erinnert einen irgendwie an die gute alte Zeit, indem es ein gewisser Ian Gillan, ein gewisser Roger Glover, ein gewisser Jon Lord und ein gewisser Ian Paice nicht mehr länger aushielten und einen gewissen Künstler als unberechenbar, verrückt und absolut rücksichtslos einstuften. Kommen wir zum Konzert: Das dauerte in etwa eine Stunde und 45 Minuten. Klar, wer so spät anfängt, muss nicht sonderlich lange spielen. Gute Strategie! Dennoch: Man muss ALLEN Künstlern zugute halten, dass sie ihr Bestes gegeben haben. Auch Herr Blackmore! Jawohl, er hat gut gespielt. Der Opener „Morning Star“ war zwar etwas schwach, und auch die Technik hat (während des ganzen Konzertes) immer quer geschossen – die Lautstärke der Instrumente war nicht aufeinander abgestimmt, und teilweise war Candice Night nur noch ganz schwammig zu hören –, aber das ist wahrscheinlich mehr das Problem des Konzertortes. Der Band kann man das nicht vorwerfen, gleichwohl es natürlich den Konzerteindruck, insbesondere nach den Vorerlebnissen, noch einmal, sagen wir, ungünstig beeinflusst. Absoluter Höhepunkt des im Übrigen insgesamt ziemlich rockig ausgefallen Konzertes war wohl „Child In Time“, das direkt mit den ersten Klängen wohlige Schauer ausgelöst hat. Ansonsten gab es auch noch (in anderer Reihenfolge) „Queen For A Day“, „Durch den Wald zum Bach Haus“, „Soldier Of Fortune“, „The Clock Ticks On“, „Ariel“, „Under A Violet Moon“, „Home Again“, „Diamonds And Rust“, „Mr. Peagram’s Morris And Sword“, „Loreley“, „All For One“, „I Can Still Remeber“, “Difficult To Cure”, “Wind In The Willows” und „Old Mill Inn“, ein Stück des neuen Albums (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Ja, Blackmore hat die Gitarre und die Band beherrscht. Immer wieder hat man gemerkt, dass der Inszenierungsgestus der Band – „Wir sind eine Gemeinschaft, die gerne musiziert – mit euch und für euch“ – Teil einer Strategie ist, einer Strategie, an die vielleicht sogar die Gruppe selbst glaubt, die aber darauf angelegt ist, gerade das zur Schau gestellte unökonomische Denken und die vermeintliche Freude am Musikmachen zu transportieren. Tatsächlich ist es noch immer Ritchie Blackmore, der genau bestimmt, was wann wie passiert. Die Band ist nur ein Mittel, „den Künstler“ in einem neuen Gewand zu präsentieren. Damit soll freilich nicht bestritten werden, das Herr Blackmore selbst irgendwie an das glaubt, was er andere glauben machen will. Man kann darüber streiten, ob ein Künstler seinem Publikum Respekt entgegenbringen sollte. Er ist dazu nicht verpflichtet. Aber er sollte sich natürlich auch nicht wundern, wenn ein Großteil dieses Publikums irgendwann nicht mehr für ihn antritt. Immerhin werden dann noch die ersten vier Reihen mit 30 Blackmore’s-Night-Fans in mittelalterlichen Kostümen besetzt sein, die „ihren“ Ritchie und „ihre“ Candice feiern, auch dann noch, wenn „der Künstler“ ihnen schon längst den Rücken gekehrt hat.

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      Re: Konzert in Düren

      Hi Mars! Zu erst einmal ein herzliches Willkommen in unserer Runde! Danke für Deinen Konzertbericht, obwohl ich den Eindruck habe, daß Du etwas verbittert gewesen bist. Nun, ich bin jetzt seit 37 Jahren DP Fan und habe einiges mit dieser Band und ihren Members erlebt, aber absolut nichts bereut - man lernt ja bekanntlich nur aus negativen Erfahrungen, positive werden als selbstverständlich angesehen. Es gäbe jetzt Etliches klar zu stellen z.B. diese Auflagen, die der Veranstalter im Namen des Künstlers verkündet hat >>> entweder ein übereifriger Veranstalter oder Ritchie's Schwiegermama Carole Stevens war wieder mal auf einem bösen Horrortrip. Ritchie stört es nicht, wenn er fotgrafiert wird, aber er hasst eben diese Blitzlichtgewitter, besonders bei ruhigen akustischen Passagen. Und wenn der Soundcheck aus technischen Schwierigkeiten länger dauert, dann ist wohl eine lärmende Menschenmenge nicht sehr förderlich. Leider spielt heutzutage die Technik eine gravierende Rolle, und wenn sich das quer durch ein Konzert zieht, dann kann der Genuss sehr rasch getrübt werden! Nicht alles, was über Ritchie transportiert wird, entspringt auch seinem Munde, aber mit diesem Dilemma hat er ja schon jahrelang zu kämpfen. Hatte man einmal die Gelegenheit, Ritchie persönlicher zu begegnen, dann weiß man schon woran man ist. Glücklich diejenigen, die sich als Freunde Ritchie's bezeichnen dürfen, denn sie genießen echte, lebenslange Freundschaft in allen Situationen, auch wenn "the man in black" so manchen mit seinem tiefschschwarzen, britischen Humor seltsam vorkommt! Grüße aus Wien Michael
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      (Ozzy "Revelation [Mother earth]" 1980)

      Re: Konzert in Düren

      Hallo, wo er Recht hat, hat er Recht der Mars, leider. Bei mir war es das erste BN Konzert und trotz aller angesprochenen Probleme fand ich es so toll, das ich mir heute gleich noch ein Ticket für Mittwoch in Dinslaken besorgt habe. Es kann ja dann nur noch besser werden.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Naso“ ()

      Re: Konzert in Düren

      Hallo Mars, auch von mir an dieser Stelle ein herzliches willkommen in unserem Forum, schön,daß Du zu uns gefunden hast. Was Dein Bericht so wie auch Deine "Verbitterung"angeht--Purplevienna hat dazu alles gesagt. Ach und ja--wir sind auch "solche verkleideten die Candice lieben". Viele Grüße Irene

      Re: Konzert in Düren

      Hallo Naso, schön,daß Dir Dein erstes Konzert so gut gefallen hat.Jeder empfindet die Musik sowie das ganze Umfeld von Blackmores Night anders und jeder spürt die MAGIE auch anders.Aaaaaaber das ist gut so!!!!! Dann viel Spaß bei Deinem "ZWEITEN"Konzert und einen schönen Abend. Viele Grüße Irene

      Re: Konzert in Düren

      Hallo, bin mal gespannt wie Dinslaken wird ,ich finde die praxis des sicherheitsdienstes schlecht.letztes jahr in herdringen mußten wir auch eine stunde warten bevor sich irgendetwas tat und keiner sagte warum.ich denke es kann immer mal eine verspätung vorkommen aber hier scheint mir ja schon system dahinter zu stecken,und wer weiß woher das kommt von carol stevens ,die sich auf der dvd als warmherzige dame darstellte,ich weiß es nicht.ich weiß nur das auch anders geht wie auf anderen konzerten erlebt.ich hoffe man wird dort erkennen das die fans ein wichtiger bestandteil der tournee sind.so nun wünsche ich mir viel spaß in dinslaken werde euch dann berichten gruß paulus

      Re: Konzert in Düren

      Hallo auch, Mars kann ich was das Drumherum des Konzertes angeht leider nur Recht geben. Es war schon eine Unverschämtheit die Leute OHNE Aufklärung draußen stehen zu lassen. Da ich keine zwei Meter vor dem Tor entfernt stand hätte ich irgendwelche Ankündigungen eigentlich hören sollen. Habe ich aber nicht. Nur die Gerüchteküche brodelte wieder. Der Innenhof war bei Konzertbeginn hoffnungslos überfüllt, so dass einige Leute sicherlich nichts gesehen haben. Überhaupt schien mir der Veranstalter hoffnungslos überfordert gewesen zu sein. Was das rein Musikalische angeht - für mich ein gutes Konzert. Ob nun gewandet oder nicht. Man hat immer zwei Möglichkeiten. Entweder geht man einfach nicht hin weil man die Umstände der Konzerte nicht mag oder man tut's dann doch. Mit allen Konsequenzen. Auch wenn das Beispiel hinkt - wenn ich mich zu einer Massenveranstaltung begebe wo zigtausend Leute sind akzeptiere ich auch, dass ich eventuell von der Bühne nichts sehe außer von einer Videowand. So long!

      Re: Konzert in Düren

      Hallo zusammen, es ist eigentlich egal von wem solche Anweisungen kommen ob vom Veranstalter vom "Künstler" oder von der Schwiegermutter. Es ist meiner Meinung nach eine Zumutung für die zahlenden Gäste. Man weiss ja, dass es nicht so sein muss. Es gibt genügend Konzerte bei denen Einlaß usw. völlig problemlos funktioniert. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Konzert in Düren

      Hi Hans-Jürgen! Du hast mit der Feststellung der Zumutbarkeit natürlich recht - überhaupt bei Temperaturen, wie wir sie jetzt hatten, und womöglich keine Chance etwas Schatten oder Flüssigkeit zu bekommen. Aber ich für meine Person unterscheide schon, ob dies vom Künstler oder sonst von jemanden ausgeht. Jedenfalls ist es auch für den Künstler angenehmer, wenn er in einer harmonischen Atmosphäre vor sein Publikum treten kann oder eben widrige Umstände dagegen sind. In Wien hatten wir am 2/7 U2 zu Gast und Bono wurde direkt vom Live 8 Act nach Wien eingeflogen. Vollkommen besoffen vergaß er Texte, sang den falschen Text zu den Songs und einmal drängte ihn Gitarrist The Edge sogar vom Micro weg und sang selbst ....... und von den 50000 Zuschauern fanden das 80% cool! Für mich ein klassicher Falll, wo dem Publikum eigentlich der hohe Eintrittspreis zurück erstattet hätte werden müssen, denn Besoffene kann ich mir am Bahnhof oder bei der U-Bahn Station gratis ansehen, wenn ich das will - meistens sogar origineller und auf jeden Fall gratis! Dasselbe bei Bob Dylan: Der Gute war so dicht, daß er die ganze Show mühevoll auf einen Hocker lehnend überstand und völlig abwesend war...... Oder finden es die Massen tatsächlich gerechtfertigt, derartige Ticketpreise für ein Rolling Stones Konzert abzudrücken, um dann Keith Richards playback serviert zu bekommen, weil seine Hände einfach nicht mehr fähig sind 1 1/2 Stunden die richtigen Akkorde zu treffen!!??? Das alles sind für mich Gründe, in Zukunft die Konsequenz bei diesen Künstlern zu ziehen! Liebe Grüße aus Wien Michael
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      Re: Konzert in Düren

      Seid Gegrüßt! Hier mein kleiner Bericht: Das Schloss Burgau und Stadtwald um das Schloss herum sind unvergleichbar schöner als die Stadt Düren selbst. Das Schloss an sich verschaffte ein wunderbares Ambiente für das bevorstehende Konzert. Leider mussten wir mehr als 1,5 Stunden vor den Toren warten, weil Ritchie angeblich noch einen Soundcheck verlangte… Die Vorgruppe Geyers war wie immer gut gelaunt und hat gut gespielt, obwohl sie diesmal nur zu dritt aufgetreten sind. Nach kurzer Pause erschien auch BN auf der Bühne. Mit einem Schalmei – Duett, dargestellt von Candice und Tudor Rose als Anfang für „Morning Star“. Danach „Queen For A Day“ und als die lästigen "akkreditierten Fotografen" weggelaufen sind und uns endlich die freie Sicht auf die Band ermöglicht haben, konnten wir auch „Under A Violent Moon“ richtig miterleben. „Soldier Of Fortune“ war meiner Meinung nach noch besser als im vorigen Jahr perfekt gesungen von Candice , Lady Madeline und Lady Nancy. Nach einem Zeichen von Ritchie stellte Candice „a famous gypsy violinist“ Tudor Rose vor und sie spielten „Durch den Wald zum Bach Haus“, verfolgt von fantastischen Violinimprovisationen. Das nächste Lied war „Past Times With Good Company“ mit einem Übergang ins „Child In Time“, das noch besser klang als im letzen Jahr, dann kam die Finale von „Past Times With Good Company“. Ritchie zeigte mit dem Finger auf David und ging zusammen mit Candice von der Bühne. David begann mit Soloimprovisationen und ca. nach fünf Minuten erschien Candice und Ritchie mit dem Riff aus „Ariel“. Das Lied war der Höhepunkt des Abends (zumindest für mich)! Dann folgten „Mr. Peagram’s Morris And Sword“, „Home again“. Der neue Song „Old Mill Inn“ mit “We, ll drink all day and Ritchie will pay”. David singt ein Lied übers Bier “Drink , drink…”, dann wieder „Home Again“ und "Mein Vater war ein Wandersmann". Nach „Wind In The Willows“ kam sehr sinnlich gesungenes „Diamonds And Rust“ und „Renaissance Faire“. Eine sehr gute akustische Version von „I Still Remember“. Ritchie brachte seinen Drehleier befestigt auf einem Taburett mit und spielte „The Clock Ticks On“ Zugabe 1: „Loreley“ mit Übergang ins „All For One“ Zugabe 2: „Difficult To Cure“ und „St. Theresa” Ja, es gab Probleme mit Organisation und ich war enttäuscht wegen dem Verbot auf das Fotografieren. Habe speziell eine Filmkamera mitgebracht, mit einem Film ISO 3200, damit ich ohne Blitz und sehr leise fotografieren kann – umsonst Und ja, es gab auch Probleme mit Sound, aber im Prinzip nur für die, die es hören wollten. Ich habe gesehen, dass Ritchie mit dem Sound auch nicht sehr zufrieden war. Aber die Stimmung war toll und ich habe mich einfach nicht von den Soundproblemen ablenken lassen, was ich auch für Zukünftige Konzerte raten werde. Denn ganz Perfekt kann der Klang einfach nicht sein. Insgesamt ein toller Abend, das Wetter spielte mit. Es war für mich das erste Konzert in diesem Jahr und ich bin schon gespannt auf die Anderen.

      Re: Konzert in Düren

      Hi zusammen, Sound und technische Probleme kann es immer geben und besonders bei Open Air Konzerte. Bei der Wetterlage in der letzten Woche ist es doch kein Wunder wenn mal ein Amp oder Kabel nicht will. Mal kalt , mal warm .dann Regen. Gitarrensaiten haben zB die Angewohnt bei leichten Temperaturschwankungen sich zu verstimmen und wir wissen doch alle wie empfindlich Blackmore auf sowas reagiert. Ich bin selber Musiker und mich nervt sowas auch ohne ende , denn dann ist der ganze Sound matschig. Und man weiß nie welche Probleme sonst noch hinter der Bühne abgehen. Als Zuscchauer denkt man oft nicht dran das dort auch nur Menschen sind. Das da ein System hintersteckt kann ich mir nicht vorstellen , denn welchen Nutzen hatte BN davon ? Fan´s zu vergraulen ? Ich hab Blackmore seit den 7O ziger schon oft live gesehen und jedes Konzert war das Geld wert !!!! Also Leute etwas Geduld wenn es auch mal länger dauert beim Einlass. Bis in Dinslaken Long Live Rock ´n Roll

      Re: Konzert in Düren

      Hallo Michael, ich bin da ganz deiner Meinung. Auch ich ziehe meine Konsequenzen wenn die dargebotene Leistung völlig daneben war. Das habe ich nach der Black Sabbath Tous 99 auch so beschlossen. Wie du ja berichtet hast hat man ja durchaus bei der aktuellen Tour etwas verpasst. Ich bin der Meinung, dass jeder Künstler eigentlich verpflichtet ist seinen zahlenden "Kunden" eine handwerklich gute Darbietung zu bringen, egal wie schlecht er drauf ist. Wenn ich mich besoffen auf die Bühne stelle und nicht mehr in der Lage bin meine Leistung zu bringen, ist es schlichtweg eine Frechheit die man sich als zahlender Zuschauer eigentlich nicht bieten lassen muss. Leider gibts bei künstlerischen Darbietungen noch keine Produkthaftung oder ein Rückgaberecht bei Nichtgefallen. Manchmal wäre das sicher nicht schlecht. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Konzert in Düren

      Hallo an alle, so, jetzt melde ich mich doch auch noch mal zu Wort, um ein paar Dinge aus meiner Perspektive zu sagen. Ich bin natürlich sehr wohl in der Lage zu unterscheiden zwischen dem, was musikalisch dargeboten wird und dem anderen, sagen wir, Drumherum. Die musikalische Leistung von Blackmore’s Night war glänzend und 100 Prozent überzeugend. Was nun Blackmores Person betrifft, habe ich wahrscheinlich eine andere Meinung als die meisten in diesem Forum. Gerade wenn man Blackmore begegnet ist, sollte man reflektieren, dass er natürlich Profi genug ist, wenn er zum Beispiel Mitglieder des Fanclubs trifft, diese entsprechend gut zu behandeln, denn: Gerade darauf baut sich sein symbolisches und ökonomisches Kapital auf und auch das ganze PR-Konzept, das hinter Blackmore’s Night steht. Nicht falsch verstehen: Ich habe keine Ahnung, ob Blackmore ein netter oder nicht eher doch ein unsympathischer Kerl ist, und es ist mir eigentlich auch völlig egal, da es mir um seine musik-historische Bedeutung geht, die nicht wegdiskutiert werden kann. Trotzdem der Hinweis für alle, die die Meinung haben, man würde Blackmore immer nur falsch verstehen und ihm übel nachreden: Er ist es selbst gewesen, der unzählige Male während seiner Karriere Konzerte versaut, abgebrochen oder ähnliches hat. Wenn ein Mister Blackmore sich zu Deep Purple-Zeiten weigert, auf die Bühne zu kommen, dann liegt das vielleicht tatsächlich daran, dass Gillan seine Texte zu oft vergisst, dass der Kameramann ihn stört, dass das Kabel auf dem Boden die falsche Farbe hat, dennoch: Er selbst ist es, der sich weigert, die Konzertbühne zu betreten – nicht Gillan, nicht der Kameramann und nicht das Kabel. Was nun die technische Problematik der Spielorte betrifft: Ja, sie können einfach nicht mehr hergeben, das ist so bei Schlössern und Burgen. Aber wenn diese Spielorte den Sound eben derart mäßigen, dass es auch Blackmore selbst stört, warum verlangt Blackmore trotzdem, dass an diesen Orten gespielt wird? Antworten, die hier das Wort „Inspiration“ verwenden, lasse ich nicht gelten… Auch bin ich nicht „verbittert“ gewesen wegen des Düren-Auftritts. Wie gesagt, ich habe ein musikhistorisches Interesse an Blackmore – das ist befriedigt worden. Aber ich habe nicht vor, viel Geld auszugeben, um vor verschlossenen Türen stehen zu müssen. Übrigens glaube ich schon, wenn es heißt „Der Künstler möchte nicht, dass…“, dass dann auch schon im Namen des Künstlers gesprochen wird. Und wenn ich erklärt bekomme, man müsse doch verstehen, dass Ritchie sich durch das Blitzlichtgewitter gestört fühlt, dann muss ich sagen: Nein, das verstehe ich nicht. 1. Wenn ich mich dadurch gestört fühle, dass Deep Purple nur zu viert „Highway Star“ spielen, weil der Künstler keine Lust hat, dann interessiert das Ritchie auch nicht. 2. Wenn ich auf einer Bühne stehe, auf der ständig eine Light-Show um mich herum tobt und ich ohnehin die ganze Zeit nur auf meine Gitarre starre, dann können mir die Fotoapparate wohl auch nichts mehr ausmachen. 3. Selbst ohne Blitzlicht durfte nicht fotografiert werden! Das ist doch wohl wirklich nur noch peinlich. Nichtsdestotrotz, seid alle gegrüßt! Mars

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      Re: Konzert in Düren

      Hallo! Nur eine kurze Anmerkung zur Akustik. Natürlich kann die gerade bei Open-Air-Konzerten schwierig sein. Andererseits: Die Erfahrung hilft da schon. BN sind ja seit Jahren in Deutschland unterwegs, und eigentlich sollten sie mittlerweile wissen, wo die Akustik eher gut und wo sie eher schlecht ist. Und schließlich kann man sich ja auch beim Veranstalter kundig machen. Und was die Warteschlangen betrifft: Auch da hilft die Erfahrung. Eigentlich müsste ein Management nach mehreren Jahren Tourerfahrung wissen, wo es Probleme mit dem Einlass geben kann und wo nicht.

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      Re: Konzert in Düren

      Rollen wir's mal von hinten auf: Zu Bad Attitude: Ist Dir schonmal aufgefallen, daß BN fast nie 2x am selben Ort spielt (ich meiine im Folgejahr)? Das macht es etwas schwerer, auf Erfahrungswerte für die Aukustik zurückzugreifen. Wenigstens verwenden sie diesselbe crew von Vorjahr, sodaß wenigstens da eine Kontinuität da ist. Das Problem Soundcheck im leeren gegenüber gefüllten Arreal sollte auch jedem bekannt sein, sodaß es schon gute Leut mit viel Erfahrung braucht, um das halbwegs im Griff zu haben. Im Freine wird es einerseits einfacher, weil sich die Raumdämmung nicht ganz so stark verändert durch die Zuschauer wie im geschlossenen Raum, dafür kämpsfst Du wieder mit Wind, der Deine Schallwellen evtl. total anders verteilt und somit zu unkontrollierten Reflexionen führt. Zum Thema Soundcheck von Ritchie: Ich habe letztes Jahr in Augsburg das Glück gehabt dem Zuzuhören. Da stand Ritchie alleine auf der Bühne und hat nur am Gitarrensound gebastelt, wo man ja meinen sollte, daß der das nach soviel Spielen auf dem Equipment schon sozugen als presets hat - aber der Kerl tüftelt immer wieder neu. Das spricht für ihn als Musiker. Da stand er also nachmittags in kurzen Hosen auf der Bühne und war natürlich auch rechtzeitg fertig. Wenn er natürlich so spät kommt, dann verzögert sich die Sache nach hinten. In Fürstenfeldbruck habe ich ähnliches erlebt, wie ihr in Düren. Kein Einlaß, weil der Künstler noch nicht fertig ist. Aber deswegen gleich die Karten zu zerreißen ist genauso impulsiv, wie wenn Ritchie Bierbecher ins Publikum schmeißt. Wo ist da der Unterschied? Das Konzert fand doch statt und auch kaum mit Versätung. Wenn der Veranstalter 18Uhr auf die Karte schreibt, ist er derjenige, der keine Ahnung hat. Denn wo gibt's denn, daß Einlaß mehr als 2 Stunden vor Konzertbeginn ist - das ist doch eher eine Stunde vorher. Grüße Frank

      Re: Konzert in Düren

      Hallo zusammen, zum Thema Akustik würde ich sagen, dass es im Freien in der Regel einfacher ist wie in einer Halle, da man dort normalerweise weniger Reflektionen hat. Eine Burg ist sicher schwieriger zu beschallen wie ein freies Feld, das sollte aber für Profis kein Problem sein. Denn das was bei BN auf der Bühne steht ist durchaus übersichtlich. Wenn man sich da die Concerto Tour noch mal ins Gedächtnis ruft - da war doch einiges mehr abzustimmen und das hat meiner Meinung nach ziemlich gut funktioniert! Gruss hans-jürgen