Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Rainbow waren ja am Schluß unglaublich komerziell und hatten sich 1983 mit "Bent out of Shape" meiner Meinung nach entgültig in einer musikalischen Sackgasse verirrt. Und jetzt kommt wieder die berühmte "was wäre wenn" Frage - was meint ihr? Angenommen, die Deep Purple Reunion hätte 1984 nicht stattgefunden, wie hätte wohl ein weiteres Rainbow Album ausgesehen? Hätte Ritchie ohne Turner weitergemacht oder wäre er wieder mehr zurück zu Rising oder Long Live Rock'n'Roll gegangen? Ich weiß, ich stelle mal wieder blöde Fragen und diese Pop/Rock Sachen von Rainbow haben mir schon immer gefallen, vielleicht beschäftigt mich diese Sache gerade deswegen. Mein Squealernet Kollege will übrigens ein Interview mit Turner machen und ich habe ihn schon gesagt, daß er diese Frage mal mit einbauen soll.
      BLESS SUNDAY WITH BLACK SABBATH!

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Ich bin nicht sicher, dass sich die Frage so überhaupt stellt. Denn es war Blackmore, der 1984 aktiv die DP-Reunion betrieben hatte (nachdem eine 2 jahre zuvor noch gescheitert war), weil er damals der Auffassung war, Rainbow wäre am Ende. Die Sache war angeblich so, dass damals in England Lord und Paice dabei waren, die geschäftlichen Grundlagen für eine DP-Reunion auszuloten, als sie eine Nachricht aus Amerika erhielten, Ritchie sei unabhängig davon schon an dem Projekt dran und sie müssten sich nicht mehr drum kümmern. Eine Band (Rainbow), die nach Ansicht ihres Chefs und Finanzierers am Ende ist, nimmt keine Platten mehr auf.

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      @Bad Attitude Interessanter Gesichtspunkt, bloß hat die Geschichte um die Reunion Jon Lord damals im Metal Hammer etwas anders dargestellt. Demnach war eher Ian Gillan die treibende Kraft hinter der Wiedervereinigung. Er hatte wohl schon das ok von Paice und Lord, aber als er Blackmore und Glover in New York auf das Thema ansprach, waren die beiden gerade im Studio, um das neue Rainbow Album abzumischen. Zudem waren die Verträge für die Rainbow Tour längst unter Dach und Fach. Selbst wenn Blackmore gewollt hätte, wäre aus der Reunion aus diesen Gründen nichts geworden. Gillan hat dann 1984 nach seinem Ausstieg bei Sabbath die vorbereiteten Gespräche wieder ins Rollen gebracht. Allerdings will ich nicht abstreiten, daß Ritchie selber schon 1982 mit dem Gedanken einer Deep Purple Wiedervereinigung gespielt hat.
      BLESS SUNDAY WITH BLACK SABBATH!

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      kann mich erinnern das mal im Metal Hammer stand (damals!) ihm gefalle diese barocke Musik sehr. Vielleicht hätte er ja gleich einen auf Mittelalter gemacht, wenn die Reunion nicht geklappt hätte - Wer weis das schon...
      meine erste Schallplatte habe ich mir 1981 gekauft - Made In Japan.

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      interessantes thema!!!! schaut doch einmal in didi zills buch auf seite 408! ich denk es ist ziemlich selbstredend in welche richtung der zug gefahren wär. ihr könnt auf dem foto sogar albert und thomas von den geyers erkennen. auf seite 402 stehen ein paar erklärende zeilen. ich hoffe bzw geh davon aus dass die meisten dieses buch haben. ritchie selber hat sich nie zu dem thema geäussert weil es einfach nur spekulativ und nicht teil der gegenwart ist. gruß heiko

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Zu Rainbow-Zeiten hatten sie definitiv das Riff zu Knocking at your back door. Richtig angefangen zu komponieren hat Ritchie aber angeblich erst, als die Reunion beschlossen war. Und wirklich entstanden sind die Songs während der Proben. Ob's Perfect Strangers gegeben hätte? Die Legende besagt doch, dass Ritchie den Song komponiert hat, damit DP ein Äquivalent zu Led Zeps Kashmir besitzen. Generell kann man meines Erachtens DP und Rainbow nicht miteinander vergleichen. Die eine war Ritchies Soloband, die andere nicht. Das ist ein gewaltiger Unterschied, und deshalb waren DP auch besser als Rainbow. Anyway, das ist alles Spekulation. Vor allem weiß man nicht, ob Rainbow damals überhaupt einen lukrativen Plattendeal bekommen hätten.

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Das stimmt auch, aber in der Literatur steht, dass er schon früher das Riff hatte, aber keinen Song daraus machen konnte. Ritchie hat ja mal in einem Interview gesagt, es falle ihm nicht schwer, Riffs zu entdecken, aber er sei nicht so gut darin, ein Lied durchzukomponieren. Interessant sind in diesem Zusammenhang Knocking at your back door und The battle rages on. Beide Riffs sind ja aus Rainbow-Zeiten recycelt, aber beide Lieder sind typisch Purple und überhaupt nicht Rainbow. Da merkt man doch den Einfluss der anderen - wohl vor allem von Lord. Der war bei DP nicht als Komponist aber als Arrangeur Gold wert.

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Amen!! (Frage mich nur, warum er sich bei MKIII dann das Heft so aus der Hand hat nehmen lassen, der gute Jon) Außerdem hat es ja dann einen richtigen Sänger gegeben - ich stelle mir vor JLT hätte die Sachen singen sollen. Nix gegen JLT als Sänger an sich, aber er war nun mal der schlechteste DP und Rainbow Sänger. Viele Grüße Frank

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      @ Bad Attitude: Dass das Riff von TBRO bereits in Firedance enthalten war, ist hinlänglich bekannt. Aber aus welchem Rainbow-Song bitteschön wurde Knocking at your back door recycelt? Ich meinte bis anhin, die Rainbow-Sachen ziemlich gut zu kennen... Oder meintest Du einfach, dass Ritchie das Riff bereits zu Rainbow-Zeiten hatte, wie es auch mit Perfect Strangers der Fall ist? Dann könnte man aber nicht von Recycling sprechen. Sowieso ist oftmals nicht bekannt, wann ein Künstler ein Riff "geschrieben" hat, von daher spielt es keine Rolle, aus welchem Jahr es stammt, sondern nur, wann es Verwendung findet. Mistreated z.B. stammt auch aus der Fireball-Zeit und ist deswegen natürlich kein Recycling aus der MK II-Phase... Wie es 1984 mit Rainbow weitergegangen wäre, ist spekulativ. Man kann aber sicher nicht einfach davon ausgehen, dass ein neues Album wie Slaves & Masters oder Stranger in us all geklungen hätte, welche Jahre später erschienen (dazwischen lag ja dann noch eine Entwicklung). Hätte Ritchie weiter mit JLT gearbeitet, so denke ich, dass der eingeschlagene Weg weiterverfolgt worden wäre, dass die neuen Sachen aber wohl noch blutleerer und auch poppiger ausgefallen wären. Der Trend war absehbar...

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Fabian, aber ich finde schon, daß S&M auch nahtlos an Bent out of shape paßt - obwohl da ja 7 Jahre dazwischenliegen. Strangers in us all wiederum ist anders, hat teiweise auch Anklänge an die Dio-Ära. Hat denn keiner jier das Zill Buch und kann mal kurz das Photo von Seite 402 beschreiben? (s.o. mail von Heiko) Viele Grüße Frank

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Slaves and Masters mag an Bent out of shape passen (wärst Du der gleichen Meinung, wenn nicht JLT singen würde?), trotzdem finde ich den selbstverständlichen Gedanken komisch, dass 1984 automatisch Slaves and Masters herausgekommen wäre, hätte Rainbow weiter existiert. Ich selber glaube eher, dass ein weiteres Rainbow deutlich schwächer geworden wäre (Slaves and Masters ist - obwohl nicht DP - gar kein so schlechtes AOR-Album). Die Luft war einfach draussen. Aber wissen werden wir es nie (gut so!)...

      Re: Rainbow und Joe Lynn Turner 1984

      Zitat:
      Hat denn keiner jier das Zill Buch und kann mal kurz das Photo von Seite 402 beschreiben? (s.o. mail von Heiko)
      Auf dem Foto (Din A 4) sind Glover, blackmore (mit Kinnbart und Schnautzer), Paice und Gillan in mittelalterlicher Kluft zu sehen. Alle sind fröhlich und Gillan zieht einen Degen... Das Foto entstand im Juni 1988 in Frankfurt/Main bei einer Burgfete auf Burg Frankenstein. Es sind noch weitere Bilder dieser Fete zu sehen unter anderem auch mit Bruce Payne und Blackmore's damaliger Frau Pam (nicht Candice). Nur Jon Lord hiel sich fern....



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...