Umfrage: DP Privatautritte in Zürich und im Moskauer Kremll

      Tja, 2008 gab es zu dem thema bereits eine Diskussion - die naütrlich jetzt im ganz anderen Licht da steht.

      Don Airey hat anscheinend sein Autogramm vom damaligen Pseudo-Präsidenten Russlands zurückgegeben:

      Trotzdem leider ein ganz aktueller Bericht, der DP nicht so gut dasstehen lässt.

      n-tv.de/politik/Das-bigotte-Pr…ocket-newtab-global-de-DE

      Immerhin hat Don sein Medwedew-Autogramm zurückgeschickt.



      Deep Purple? Find ich gut! Wladimir Putins Scharfmacher Dmitri Medwedew (M.) 2008 inmitten einer seiner Lieblingsband.

      Ausschnitt:
      "Dabei pflegte der Technik- und Musik-Freak (Anm.: Medwedew) in der Vergangenheit durchaus noch ein wesentlich innigeres Verhältnis zu den Gesellschaften, denen er nun wahlweise mit Vernichtung oder aber russischer Zwangsbeglückung droht. Vom ehemaligen Apple-Chef Steve Jobs ließ er sich etwa ebenso begeistert ein Smartphone erklären, wie er sich mit seinen Idolen der britischen Hardrock-Band Deep Purple freudestrahlend ablichten ließ.
      (Wegen des Kriegs schickte Keyboarder Don Airey Medwedew Anfang März ein Autogramm zurück.)"



      Then was then and now is now.....
      Kalle



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      OK. Das war 2008. Am 31.12.2021 war es weltweit niemand bewußt, was sich da am 24.02.2022 zusammenbraute. Vielleicht hat die Menschheit es gesehen, jedoch man wollte es nicht erkennen. Und jetzt sitzen wir wieder in der Scheiße und wieder in der Scheiße. Die einzige Hoffnung die bleibt, es möge niemand die Nerven verlieren und bestimmte Knöpfe drücken. Persönlich habe ich nicht die mindeste Lust, wegen anderen Leuten ins Gras zu beißen.
      ,,,d(^L^)b,,,

      Der große Politiker Egon Bahr (wäre vor Kurzem 100 Jahre alt geworden) prägte einst die Parole "Wandel durch Annäherung". Diese Strategie bildete die Grundlage für Willy Brandts Entspannungspolitik, einer der sehr seltenen Glücksfälle politischen Handelns, der nur Gewinner, keine Verlierer hervorbrachte.
      Auch die westliche Rockmusik konnte in kleinen Schritten durch ihre besondere Sphäre freiheitlichen Denkens verkrustete Strukturen ein wenig aufweichen, also auch hier Wandel durch Annäherung. Ich muss hier nicht daran erinnern, dass die DDR-Oberen unsere Rockmusik fürchteten wie der Teufel das Weihwasser, gerade weil sie (mit Recht) dadurch eine Rebellion oder doch zumindest eine Aufweichung ihrer verkrusteten Herrschaft befürchteten.
      Also sollten wir aufhören, bezüglich der DP-Auftritte in Russland (durchaus auch in anderen autoritären Staaten) den Moralapostel zu spielen. Vielmehr sollten wir erkennen, zumindest hoffen, dass freie Kultur, also auch Rockmusik Brücken zu bauen vermag, vielleicht auch Keimzellen einer zunächst unterschwelligen, dann aber auch offenen innerstaatlichen Rebellion gegen ein Establishment, das schon zu lange an der Macht klebt. Rock on! nainallig
      Wenn DP jedes Land vermeiden wollten, in dem mal irgendwann jemand jemandem Unrecht getan hat, dürften sie nirgends mehr auftreten.

      Sie sind in Israel aufgetreten, und heftig dafür kritisiert worden, sie sind in Russland aufgetreten, und (14 Jahre!!) später jetzt dafür in der Kritik, sie sind in Ungarn aufgetreten, wo Orban auch nicht gerade ein Engel ist, usw. usf.
      In vielen Staaten werden Minderheiten unterdrückt oder ausgegrenzt, und wie die USA sich "benehmen'" ist ja auch nicht immer vom Allerfeinsten.

      Ian war einer der ersten westlichen Künstler, die in Russland auf Tour gegangen sind. Damals wurde das durchaus mit Wohlgefallen zur Kenntnis genommen - als Beispiel einer Annäherung mittels Kultur.
      Und die Scorpions nehmen ja immer noch für sich in Anspruch, mit ihrem unsäglichen "Wind of Change" den Fall der Berliner Mauer herbeigeführt zu haben.

      Also teile ich die Meinung von Hans-Jürgen, nur in anderen Worten :D
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Ich sehe das ähnlich wie Monika. Es gehört wohl auch mit zum Job eines Künstlers, an allen möglichen Orten aufzutreten und dort alle möglichen Leute zu treffen. Weder bei den Auftritten noch bei den Treffen haben Bandmitglieder ein 100% Mitspracherecht.

      Aber ich finde es eine gute Geste, wenn Don Airey sein Autogramm vom damaligen Pseudo-Präsidenten Russlands zurückgegeben hat.

      So ganz ohne Entscheidungsmöglichkeit ist man als einzelner ja dann doch nicht. :thumbsup:

      hotblack schrieb:

      Ian war einer der ersten westlichen Künstler, die in Russland auf Tour gegangen sind.

      .......auch sein soziales Engagement in Armenien ist Lobenswert. Einzig was mir nicht gefällt, wenn Künstler sich von Politiker kaufen lassen und für Politische Zwecke dann missbraucht werden. Was aber Machthaber, und seien sie noch so toll Demokratisch, in der Zukunft anstellen, ist für niemandem ersichtlich. Und ja, hier hat Monika vollkommen recht, wenn ich mir die USA so ansehe..............1996 machten wir mit der Transib eine Reise durch Russland und haben in verschiedenen Städten, Ortschaften, in Privaten Wohnungen übernachtet und wurden auch von den Russen bekocht und freundlich behandelt. Diese Begegnungen sind uns positiv in Erinnerung. Das Gros der Menschen will keinen Krieg - es sind nur ein paar Ideologische Machtgruppen, die diesen leider sehr negativen Anteil des Homo Sapiens für sich Gnadenlos missbrauchen. Schaut man in die Geschichte, wird einem dies vor Augen geführt.
      "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin" - was für eine schöne Illusion !
      Tja, das ist in der Tat kein so positives Bild unserer Lieblingsband. Aber das war 2008 und da waren die von Russland später verursachten Kriege und das damit verbundene Leid (für die allermeisten Leute) nicht vorhersehbar. Interessant aus heutiger Sicht sind die damaligen Diskussionen im Forum, wobei es da mehr um die Frage des Geldverdienens für spezielle Konzerte ging.

      Ich denke, es geht auch gar nicht um die Auftritte in Russland oder in anderen Ländern, meinethalben könnten sie auch in Nordkorea, in Weißrussland oder im Iran auftreten, wenn dort normale Fans anwesend sein könnten, es geht um das Posieren mit den Machthabern.

      Dann hoffe ich mal, dass daraus gelernt wurde und irgendwann auch wieder in der Ukraine und auch in Russland Rockkonzerte stattfinden können, weil dann wäre der Krieg vorbei....
      Mal ehrlich - wenn irgendein Präsident oder eine Präsidentin/Queen!König sich als Fan einer Band oder eines Musikers lautstark deklariert, und ebenjene/n Künstler in den Sitz der Macht einlädt, wie viele glaubt ihr würden eine solche Einladung ablehnen?

      Ausnahmen natürlich Putin, Kim Jong-Un und Konsorten; also diejenigen, von denen hier im Westen bekannt ist, dass sie "die Bösen" sind.

      Warum aber hat sich zum Beispiel niemand darüber aufgeregt, dass sie damals in Dubai aufgetreten sind? In den Emiraten sind Hinrichtungen en Masse an der Tagesordnung, Frauen haben nach wie vor so gut wie keine Rechte, und von Katar und den Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM will ich mal gar nicht anfangen.

      Klar kann eine Band es ablehnen, irgendwo aufzutreten. Aber sie tun ihre Arbeit ja nicht aus reinem Spaß an der Freude heraus, sondern durchaus auch um schnöden Mammon damit zu verdienen. Und wer würde es nicht schätzen, für zwei oder drei Stunden seiner Zeit eine Menge davon einzusacken?
      Der Faktor "Geld verdienen" wird übrigens meiner Meinung nach immer noch viel zu blauäugig von vielen Fans gesehen. Künstler wollen Geld verdienen!! So wie jeder andere auch, und daran ist absolut nichts Verwerfliches. Auch Musiker müssen essen und ein Dach über dem Kopf haben.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Der fürchterlichste Aggressionskrieg nach dem 2. Weltkrieg war der Vietnamkrieg. Der Aggressor: Die USA. Der "politische Psychologe" (Selbstbezeichnung) Peter Brückner schrieb dazu: "Bis 1969 warfen die USA bereits mehr als 3 Millionen Tonnen Sprengstoff über Vietnam ab (und der Krieg endete erst 1975). Zum Vergleich: Während des 2. Weltkrieges wurden in Europa 2,77 Millionen Tonnen Sprengstoff abgeworfen, davon etwa zwei Drittel über dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs, und ich weiß noch, wie Deutschland 1945 aussah."
      Das Stockholmer Friedensforschungsinstitut "SIPRI" fand heraus, dass, nur bezogen auf direkte Kriegshandlungen (also die anderen Verbrechen außen vor gelassen) während des 2. Weltkrieges 50% der Toten Zivilisten, 50% Soldaten waren. Im Vietnamkrieg waren es 94% Zivilisten und 6% Soldaten.

      Trotzdem war gerade die Hochzeit des Vietnamkrieges auch eine besondere Hochzeit der Rockmusikkultur in den USA (Woodstock u. a.). Und es darf als erwiesen gelten, dass diese Kultur die dortige Opposition gegen diesen schrecklichen Krieg befruchtete, was dazu beitrug, dass sich die USA ab etwa 1970 nach und nach aus Vietnam zurückzog. Hätten all die Rockbands in Zeiten von Nixon, Johnson & Konsorten etwa dort nicht auftreten sollen? Nein, sie taten genau richtig daran, das US-Establishment mal so richtig durchzuschütteln. Rock on! nainallig

      hotblack schrieb:

      Der Faktor "Geld verdienen" wird übrigens meiner Meinung nach immer noch viel zu blauäugig von vielen Fans gesehen. Künstler wollen Geld verdienen!! So wie jeder andere auch, und daran ist absolut nichts Verwerfliches. Auch Musiker müssen essen und ein Dach über dem Kopf haben.

      Vor einigen Jahren setzte sich Lady Gaga in einer vollbesetzten Riesenhalle an ein vollständig mit Blumen geschmücktes Klavier und gab eine hinreißende Version von John Lennons "Imagine" zum Besten. Wo geschah das? In Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans. Der autokratische Herrscher des Landes wird sie bestens für diesen Auftritt entlohnt haben. Und ich bin der Meinung, dass Lady Gaga nicht den geringsten Grund hatte, diese Möglichkeit leicht verdienten Geldes zu verschmähen. Vielleicht gab es ja unter den Zuschauern viele, die die englische Sprache verstehen und damit auch die Botschaft von "Imagine". Dann möge sich der aserbaidschanische Herrscher hüten ... Rock on! nainallig
      Nur als Beispiel gedacht. Randy und meinereiner haben uns in einem dicken Geschichtswälzer mal "schlau" gemacht über die USA seit ihrer Gründung. Auch vor dieser waren die Bewohner mit-, unter- und gegeneinander ständig in irgendwelche Scharmützel und Kriege verwickelt. Das hat sich bis heutigen Tags in keinster Weise geändert, seien es sog. heiße oder kalte Kriege gewesen. Ergo: Die USA sind auch keine Engel. Und im letzten Jahrhundert haben die Bengels sich in bekannter Weise so einige Dinger geleistet. Ansonsten ist Hans-Jürgens Worten vom Dienstag nicht hinzuzufügen.
      ,,,d(^L^)b,,,

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