Graz Orpheum 1. Februar 2009

      Graz Orpheum 1. Februar 2009

      Und wieder einmal war es soweit! Blackmore´s Night war angesagt! Da in ganz Österreich winterliche Kälte angesagt war, waren wir diesmal nicht gewandet. Vielleicht sollte ich uns einmal winterliche Gewandungen nähen... ;)
      Gegen 14:30 fuhren wir am 1. Februar in Richtung Graz zu fünft los - Peter, Christian, Elena, mein Schatz und ich! Trotz Peters Kombi (Passat) war es wie immer, wenn wir gemeinsam fahren, recht eng im Auto. Doch bis Graz war die Fahrt ja nicht so lang. Je weiter wir in die Steiermark eindrangen (und ganz besonders am Wechsel oben), desto winterlicher wurde die Landschaft. Erst knapp 20 Minuten vor Graz war deutlich weniger Schnee zu sehen, was uns im Grunde glücklich machte, weil der Heimweg, dann nicht so krass werden würde (dachten wir zumindest bis zu diesem Zeitpunkt).

      In Graz angekommen, holte Peter noch schnell die Flyer für das Nick Simper-Konzert, welches am 11. Februar im Grazer Orpheum (übrigens spielt Nick am 14. März im Reigen, Wien!!!) stattfindet und dann fuhren wir direkt zum Orpheum.
      Dort standen wir dann so gegen 17 Uhr vor verschlossenen Toren. Ganz sacht drang zu uns durch, daß offenbar gerade der Sound-Check gemacht wurde. Da wir nichts weiter machen konnten, wollten wir gerade essen gehen, als mein Hase von jemanden angesprochen worden ist. Es waren Thomas und seine Gattin, die Michael aus dem Forum kannten und die aus der St. Pöltner Gegend angereist waren. Die beiden hatten zwar schon gegessen, sind dann aber dennoch mit uns mitgegangen.
      Auf der Suche nach etwas Essbaren kamen wir zum "Cafe Centraal". Es klang von den Menütafeln außen recht nett, also betraten wir das Lokal. Im Grunde war es - wie man in Wien so schön sagt - ein Beisl. Aber die Bedienung stimmte und das Essen war, wenn auch eher lind gewürzt, einfach nur gut!
      Frisch gestärkt stapften wir dann so gegen 18:15 zum Orpheum zurück. Noch blieb der Schnee, der vom Himmel rieselte nicht liegen, aber es war eiskalt, naß und ein wenig rutschig. Da wir auf Sam warten mußten, der unsere Eintrittskarten hatte, blieben wir im nun geöffneten Foyer stehen und besahen uns die Leute. Dort trafen wir auch auf Sabine (die beste weibliche Deep Purple-Stimme, wie mir mein Hase verriet) und Peter.
      Carol tauchte wie immer hoch wichtig auf und stellte - mal wieder - die Sitzordnung ein wenig um, weil es ihr wichtig war, daß möglichst viele Gewandete in den ersten Reihen saßen. Derer waren es diesmal nicht besonders viele. Entweder weil es eben so kalt war oder weil sie einfach keine Lust hatten sich für den "Man in black" zu verkleiden.
      Gegen 19 Uhr öffneten sich bereits die Türen, was uns wirklich überraschte, da erst gegen 20 Uhr gestartet werden sollte. Da Thomas mit seiner Frau Ulli und Alexander (ihr Sohn) Karten in der ersten Reihe hatten, wünschten wir ihnen, daß sie nicht von ihren Plätzen vertrieben würden und trennten uns dann für die Dauer des Konzerts.

      Da bislang keine Vorgruppe genannt worden war, waren wir überrascht, als ca. 10 Minuten vor 20 Uhr eine solche startete. Unsere Plätze in der 14. Reihe wären nicht so übel, wenn das olle Mischpult nicht nehmen uns gestanden wäre. Die hell erleuchteten Monitore lenkten mich zeitweise ganz schön ab. Aber vermutlich auch deshalb, weil ich so ein Ding noch nie von der Nähe gesehen hatte und ich dementsprechend neugierig war, was man da wie damit machen konnte.
      Name von der Vorgruppe wissen wir leider immer noch keinen, aber eines steht fest: so gut wie z. B. die LeZag oder gar die Geyers (die unbestritten die beste Vorgruppe von Blackmore´s Night ist), ja selbst die tschechische Gruppe "Gothien", die wir in Ljubljana gesehen hatten, übertrafen diese bei weitem. So zumindest mein Geschmack!
      Sie spielten etwa 20 Minuten, bedankten sich, gingen und die Bühne war frei für BLACKMORE´S NIGHT!
      Während wir auf die Band wartete, besahen wir uns das Bühnenbild genauer. Diesmal waren keine Blüten zu finden oder Strohballen. Stattdessen stand da ein Ungetüm vor den Drums, welches wohl so etwas wie... ja, wie heißt so etwas bloß? Kennt man Filme wie "Piraten der Karibik" oder total alte Erol Flynn-Filme, weiß man auch wie die Schiffe da aussehen. Da gibt es meist links und rechts einen Aufgang zum Steuerrad und in der Mitte einen "Verbau", der meist in die Kajüten führt. Na... sagt schon, wie nennt man so etwas?
      Ich hab keinen blassen Dunst... aber so sah jedenfalls dieses Ding aus. Bedeckt war es mit Utensilien wie Langusten, Netzteile und ähnliches... also ganz auf die neue CD "Secret Voyage" getrimmt! Völlig neu war die im Hintergrund angebrachte Videoleinwand, die bei beinahe allen Liedern ein dazupassendes Video (bei Locked within the Crystal Ball zum Beispiel ein Schiff und stürmische Wellenbrecher, bei Durch den Wald zum Bach Haus eine Waldstück, welches sich wie beim Laufen bewegte und einiges mehr...) zeigte und die Stimmung, soweit das noch möglich war, verstärkte.

      Bevor das Konzert begann, wurden wir gebeten drei Dinge bitte unbedingt zu beachten:
      1.) Keine Bilder machen, weder mit Kameras noch mit Handys
      2.) Nicht im Saal zu rauchen
      3.) Wer seinen Durst stillen möchte, solle dies bitte außerhalb des Konzertsaales tun - *schluck* und das mir, wo ich doch immer am "vertrocknen" bei Konzerten bin. ;)

      Laut Aussage von Christian begann das Konzert um 20:36! Die Setlist findet ihr, wie meist bei meinen Berichten, ganz am Ende. Aber eines sei hier schon einmal verraten: Sie fingen mit einem Lied der neuen CD an! :)
      Ritchie war bestens drauf, gut gelaunt, trieb so seine Späße mit der Band und spielte - seinem Alter und seiner Stimmung gemäß - wie der Teufel.
      Candice tut es offenbar gut verheiratet zu sein, denn sie wirkte auf mich "frischer", munterer und lebhafter als sonst. Oder ließ ich mich durch mein Wissen beeinflußen? ;)
      Statt der "Sister of Moon" war Elizabeth "Gypsy Rose" Carn dabei. Ihr Geigenspiel war einfach fantastisch und ich würde jetzt einmal frech behaupten, steht dem von Tudor Rose in nichts nach. Ihr, wie mir schien, schüchternes Wesen, wurde sogar rot, als sie vorgestellt worden ist.
      Der neue Bassist, Mike "Earl Grey of Chemey" Clemens, ist wirklich gut, aber er versteckt sein Gesicht gerne unter Haare (die sehr lang sind) und Filzhut. Fand ich irgendwie schade... Selbst bei seiner Vorstellung hob er nicht den Kopf, sondern verneigte sich nur noch tiefer und gewährte keinen Blick in sein Anlitz.
      Einzig die Abstimmung zwischen den Instrumenten (lag es an den Mikros oder der Einstellung selbst) war nicht immer harmonisch und perfekt, da die Strat teilweise das Keyboard und dieses wiederum die Geige übertönte. Aber es könnte durchaus auch an meinen, mittlerweilen ziemlich "lärmempfindlichen", Ohren liegen.
      Die Stimmung war anfangs gedämpft, doch steigerte sich dies zu wahren Begeisterungsstürmen hin, je länger das Konzert dauerte.
      Die Setlist selbst war ziemlich durchgemischt und bot eine reiche Vielfalt. Übrigens zeigte Ritchie irgendwann seinen wirklich riesigen "Schummelzettel". *lach*
      Leider waren offenbar wenige wirklich ausgemachte Blackmore´s Night-Fans im Publikum, denn auch hier in Graz blieben alle, bis auf die ersten zwei Reihen, beim "Home again"-Refrain sitzen.
      Als wir dann gefragten wurden, was Ritchie denn für uns spielen sollte, kamen Vorschläge wie "Child in time", "Hanging tree", "Rainbow Eyes" und "Wish you were here", was letztlich auch gespielt wurde. Mein Schatz hatte mir zu spät "Avalon" geflüstert, sonst hätte ich es möglicherweise, ganz gegen meine Zurückhaltung, hinausgerufen.
      Kurz vor 23 Uhr teilte uns Candice mit, daß ihr gesagt worden sei, daß sie nur noch 4 Minuten spielen dürften. Ritchie, wie er nun einmal ist, hat sich an das nicht wirklich gehalten und ein bißchen *sic* überzogen. Schlußendlich war um ca. 23:20 leider wirklich ein gutes Konzert zu Ende!

      Dieses Konzert hielt uns nicht nur wach, sondern auch im einigermaßen glücklichen Zustand, als wir bei extremer Schneelage, ungeräumter Autobahn und lediglicher Fahrtgeschwindigkeit von maximal 60/70 kmh einer grausamen Fahrt nach Hause entgegensahen. Und dafür danken wir Candice, Ritchie und der Band!!!!
      Bis zu unserem Wiedersehen in Bratislava...


      SETLIST:
      Intro - God save the Keg
      Locked within the Crystal Ball
      Queen for a day Part 1
      Queen for a day Part 2
      Under a violet moon
      Streets of London
      The times they are a changing
      Soldiers of fortune
      Durch den Wald zum Bach-Haus
      Band Introduction
      World of stone
      Home again
      Toast to tomorrow
      Keyboard-, Violin- und Drumsolo
      Ariel
      Loreley
      I still remember
      Fires at midnight
      Wish you were here
      Ocean Gipsy
      Wind in the willows
      First of May
      Guilded Cage
      Hurdy-Gurdy Intro/The Clock ticks on
      Mr. Peagrim´s Morris and sword
      Olde village lanterne