Bratislava PKO 12. Februar 2009

      Bratislava PKO 12. Februar 2009

      Eigentlich war ich müde, da ich direkt aus der Arbeit kommend, schnell nach Hause fuhr und mich kurzfristig, dank der Kälte, gegen mein changierendes Kleid und dafür für meinen Leinenrock, einem Dirndl-T-Shirt und mein Samt-Gilet entschied. Diese Kombination hat den Vorteil, daß ich darunter eine Jeans anlassen kann und nicht den Erfrierungstod entgegen sehen mußte. ;)
      Leider war meine Kleiderwahl dann doch nicht ganz so gut, wie ich allerdings erst in knapp 3 Stunden später feststellen mußte. Aber dazu später mehr...
      Zur Sicherheit packte ich noch zwei Polster und eine Decke ins Auto, bevor wir uns gemeinsam mit Christian und Elena auf den Weg machten.
      In Bratislava selbst, fanden wir auf Anhieb die richtige Straße, aber leider nicht sofort das PKO! Scheinbar ist es hier nicht nötig, Hausnummern anzuschreiben und so fuhren wir - ohne es zu wissen - glatt an der Location vorbei. Insgesamt mußten wir aus diesem Grund zweimal nach dem Weg fragen und prompt jedesmal umdrehen. Doch dann war es endlich geschafft und wir standen auf dem Parkplatz. Doch wo sollte der Eingang sein? Da schon einige Leute entlang der Donau gingen, marschierten wir ihnen einfach nach und fanden so tatsächlich zum richtigen Eingang.
      Sehr kahl und - wie schon erwähnt - sehr versteckt, präsentierte sich uns dann endlich die Lokalität. Das Foyer wirkt wie bei einem Theater, groß, leer und an beiden Seiten Garderoben. Die Absperrungen zum Saal selbst waren hypermodern - Drehkreuze mit Barcodeleser! Da staunt man doch sehr... ;)
      Wir stießen, wie auch schon in Graz, auf Sabine und Peter. Die Glücklichen wohnen nicht weit und würden sogar mit dem Fahrrad lediglich eine Stunde Fahrt in Kauf nehmen müssen, was allerdings bei diesen Temperaturen natürlich absolut nicht in Frage kommen ist. Mit den beiden verstrich die Zeit bis zum Einlaß (so gegen 19 Uhr) recht schnell. Die Kontrollpunkte, sprich die Drehkreuze, waren schnell passiert und kein einziger wurde wirklich gefilzt oder genauer kontrolliert.

      Unsere Plätze in der 5. Reihe (Sitz 1-4) waren nicht nur auf Ritchies Seite, sondern auch noch - im Gegenzug zu Graz (da war es Reihe 14) genial weit vorne. Wir wollten uns gerade setzen, als uns Richard, Ritchies langjähriger Bodyguard, in die 1. Reihe winkte.
      Mensch, wäre ich jetzt glücklich über mein Kleid gewesen! Tja, so setzte ich mich als "Schank-Magd" nach vorne und fühlte mich gar nicht wohl... und doch auch gleichzeitig irgendwie euphorisch!
      Das das eigenmächtige Umsetzen der Leute durch Richard und Carol - wie immer - zu Problemen führen würden, war nicht nur absehbar, sondern auch lautstark zu hören, als die "Besitzer" unserer Plätze auftauchten.
      Sabine und Peter kamen dafür in den Genuß von der 18. Reihe auf unsere Plätze zu wechseln.

      Als 1. Überraschung standen uns die "Gothien" ins Haus. Welche Freude und welch ein Genuß diese Band mal wieder live zu erleben. Leider konnte wir kein Wort verstehen, da die Gruppe hier heimisch ist und natürlich in der Landessprache redeten.
      Während die Vorgruppe spielte, begrüßte Albert Tannemann Michael, den ich schon im Foyer ein paar Mal gesehen hatte. (Zu diesem Zeitpunkt war mein Schatz der Meinung, daß er es nicht sei - wie recht ich doch hatte! *g*). Mein Riese wird einfach immer und überall erkannt, ganz im Gegensatz zu mir armen kleinen grauen Maus. :P
      Richard machte mit uns lockere Konversation, forderte uns auf, bei Blackmore´s Night fleißig mitzutanzen und natürlich zu klatschen. Zu Christian meinte er, daß - falls er nicht mit Elena tanzen würde - er selbst es tun würde.
      Schon im Foyer fragte mein Hase Richard ob es heute vielleicht möglich wäre endlich das Autogramm von Ritchie auf dem Promotion-Bild zu bekommen. Laut ihm wäre aber Ritchie verdammt schlecht drauf... Da hieß es dann einfach - abwarten und sehen, ob sich die Laune des Man in Black nicht bessern würde.

      Die Zeit zwischen den Gothien und Blackmore´s Night wurde mit wundervoller, teils deutschsprachigen Liedern überbrückt... und zog sich einfach fürchterlich. Schon hatten wir ein wenig Angst, daß Ritchie tatsächlich so schlecht gelaunt wäre, daß er den Beginn des Konzerts nach hinten verschieben würde und so die Spielzeit erheblich kürzen sollte.
      Doch um ca. 20:30 war es dann endlich soweit und die ersten Band-Mitglieder setzten bzw. stellten sich an ihre Plätze. Wie immer folgte kurz darauf Ritchie und zum Schluß Candice. Ich war mega-aufgeregt... so nah und dennoch irgendwie fern saß ich ganz gebannt auf meinem Sessel.
      Auch hier startete das Konzert mit Locked within the Crystal Ball, auch die Videoleinwand kam wieder zum Einsatz, allerdings war die Dekoration vor den Drums ein wenig anders. Diesmal standen hier halbe Fässer, aber ebenso mit Efeu, Netzen und "Fischzeug" gespickt. Von Lied zu Lied wurde ich lockerer. Unglaublich das Feeling einmal so nah an Candice & Ritchie zu kommen. Nicht einmal bei den beiden Intimate-Konzerte, die wir besuchen durften, kam ich je so nahe an die beiden heran.

      Überraschend waren diesmal zwei Punkte:
      1.) Albert Tannemann begleitete die Band mit Dudelsack, Flöten und Gesang
      2.) Candice erzählte zum ersten Mal öffentlich von ihrer Heirat mit Ritchie - während Ritchie Zeichen machte, die ihn "gefesselt" darstellen sollten. :D
      Nach einiger Zeit, leider kann ich den genauen Zeitpunkt nicht mehr sagen, rückte Ritchie an den Kunstfelsen herum, die er als sehr schwer bezeichnete. Candice kam ihm zu Hilfe und hob locker-leicht den Felsen hoch. Ritchie tat erstaunt. Danach hob er selbst den Felsen hoch und auf Christians Ruf, ob er Hilfe brauchen würde, gab er ihn einfach an Christian weiter. Als Dank für diese Abnahme reichte er einen Becher Bier herunter. Christian war nicht schnell genug, also erhob ich mich, holte den Becher und reichte ihn diesen.
      Scheinbar gefiel dies Ritchie ganz besonders gut, denn er reichte mir in Laufe des Konzert noch zwei weitere Becher Bier herunter - die ich ebenfalls weitergab (liegt einfach daran, daß ich kein Bier mag, noch dazu wenn es warm ist *schauder*). ;)
      Als jemand aus dem Publikum nach Ritchie rief und dieser das Gesicht verzog und mißbilligend diesen Rufer nachäffte, waren wir vier der Meinung, daß es dies nun gewesen sei... doch Mitnichten! Die lauten Lacher darauf erreichten offenbar sein Herz, denn von da an wurde es lockerer und leichter auf der Bühne, wie mir schien!
      Die arme Gypsy Rose wurde einmal ganz schön gefordert, denn Ritchie war der Meinung einmal ohne vorherigen Proben etwas auszuprobieren. Er spielte und sie sollte ihm folgen, nach einer Zeit schnitt er mit einer dafür typischen Geste den Drums die Berechtigung ab. So spielten nur die beiden, ein wenig begleitet vom Bassisten Earl Grey of Chemey. Sie machte dies - in meinen Augen - großartig!
      Auch Albert Tannemann wurde einmal offenbar überfahren... Beim Lied The clock ticks on wurden zunächst die Gothien auf die Bühne gebeten, danach verließ zuerst Ritchie, dann gefolgt von Candice, die Bühne. Nach und nach ließen auch alle übrigen ihre Instrumente sein, die Gothien gingen von der Bühne ab und nur noch Albert stand mit seinem Dudelsack da und blickte verwirrt durch die Gegend. Immer wieder sah er in die Richtung, in der Ritchie verschwunden war, bis er offenbar ein Zeichen bekam das Lied zu beenden.
      Der Bassist war bei diesem Konzert, wie alle anderen übrigens auch, super drauf. Er wieselte von einer Seite zur anderen und ein anderes Mal hatte er die Panik, daß er vor Ritchie im Weg stand, dabei wollte sich dieser nur hinter ihm verstecken.
      Sogar das Häschen hoppelte wieder über die Bühne - zum richtigen Zeitpunkt und natürlich beim richtigen Lied. Scheinbar ging dies aber an Ritchie vorbei, denn irgendwann blickte er um sich herum und wartete auf etwas.
      Auch der riesengroße Spickzettel kam wieder zum Einsatz...

      Nach ungefähr 135 Minuten war es dann leider endgültig vorbei... Christian und ich stürmten nach vorne. Doch Ritchie sah zwar die Secret Voyage-Schallplatte, wollte aber partout nichts unterschreiben. Beim Abklatsch war ich wohl ein bißchen zu spät dran, was vermutlich auch daran lag, daß sich immer mehr junge Burschen nach vorne drängten und schließlich beinahe vor unseren Sitzen während der letzten Lieder stehen blieben. Ich kleiner Zwerg stand also "nur" in der zweiten Reihe. Leider kam auch Candice nicht mehr nach vorne... aber von Richard konnte ich ein Plektron abstauben!

      Sehr müde, aber dennoch überglücklich fuhren wir nach Hause!



      SETLIST:
      Tape Intro - Geyer's "Das freie Wort"
      Opening Theme > God Save The Keg
      Locked Within The Crystal Ball
      A Littel Wedding Ceremony ...
      Queen For A Day Part 1
      Queen For A Day Part 2
      Under A Violet Moon
      Soldier Of Fortune
      Durch Den Wald Zum Bach-Haus
      Band Introduction
      World Of Stone
      Guilded Cage
      Toast To Tomorrow
      Minstrel Hall
      Home Again
      Mr. Peagram's Morris And Sword
      Keyboard & Drum Solo
      Ariel
      Loreley
      Renaissance Faire
      Fires At Midnight
      Hurdy-Gurdy Intro/The Clock Ticks On
      Diamonds And Rust
      Olde Village Lanterne
      Tape Outro - Royal Guardsmen "Snoopy vs. The Red Baron"