DP Künzelsau - ein Genuß

      DP Künzelsau - ein Genuß

      Guten morgen zusammen,

      jetzt ist es leider schon wieder vorbei - das DP Openair auf den Wertwiesen in Künzelsau.
      Es war wieder mal ein klasse Event und wenn ich könnte, würde ich heute gleich wieder hingehen. :)
      Das Festivalgelände liegt am Kocher am Rande von Künzelsau. Nachdem wir nach 5 min. Fußweg und kurzem Anstehen vor dem Kochersteg an den Grillständen vorbei in Richtung Bühne aufgemacht hatten war der Platz noch locker gefüllt, so dass wir es diesmal bis ca. 5m vor die Bühne geschafft haben, ohne irgend jemand wegschieben zu müssen. Die Kabeltrasse in der Mitte mit ca. 10 cm Höhe kam unseren kleineren Teilnehmern zusätzlich zugute. Ich Stand bei diesem Konzert soweit vorne wie noch nie und hatte optimalen Blick auf die Bühne.
      Um 19.55 Uhr begann bei fast gefülltem Festivalgelände die Vorband.
      Die sahen opitsch irgend wie zwischen Mafiosi und Türsteher aus, und kamen - soweit ich das verstanden habe - aus Beirut. Sollte ich mich da verhört haben, würde der orientalische Einschlag der Musik doch für eine östliche Herkunft sprechen. Die Band war gut abgemischt und hat im Prinzip ganz gute Musik gemacht - für meinen Geschmack etwas zu melancholisch, aber nicht ganz so depressiv wie Marillion im letzten Jahr.
      Nach einer guten halben Stunde ging die Umbaupause los.
      Kurz vor 21.00 Uh begann das Orchester mit dem Intro, dann ging es los mit Highwaystar. Wenn man sich bei diesem Song zu Blackmores Zeiten eher ein schnelles Auto vorgestellt hat, kommt mir da heute eher eine Dampflock in den Sinn, die wenn sie mal läuft mit ihrer Wucht kaum zu stoppen ist. Der Sound war von Anfang an super abgestimmt und in einer sehr angenehmen Lautstärke, ohne dass es an Druck gefehlt hätte. Hard Lovin man kam mit Brachialgewalt rüber und war für mich musikalisch das Highlight. Auch das Orchester hat den Druck gut verstärkt. DP brauchten 3 - 4 Songs bis sie locker wurden, aber dann waren sie super drauf. Gillan war gut bei Stimme, hat die höheren Töne letztes Jahr in Stuttgart allerdings etwas besser gebracht. Die Setlist bot keine Überraschungen, allerdings waren die Solis etwas ausgedehnter wie beim letzten mal. Beeindruckend war das Geigen - Gitarrenduell bei Lazy, wo der Orchesterdirigent bei allen Geigenanfängern ein paar Maßstäbe gesetzt hat. Das Basssolo von RG war sehr lang und wesentlich scheller als Sonst. Paice spielt immer noch wie ein Uhrwerk und Airey hatte sein Solo mit Orchester super rübergebracht. Mich wundert immer, wie er mit seinen Wurstfingern die Tasten so schnell bedienen kann :D. Morse hat auch sehr rund gespielt,allerdings klang die Gitarre vom Sound her etwas anderst als sonst.
      Das Publikum ging gut mit, ohne sich jedoch ein Schleudertrauma zu schütteln, was vielleich wieder einige Berichterstatter erwartet hätten - Leute schaut mal auf das Durchschnittsalter ! 8) 8).

      Nach Hush und einem ausgedehnen Black night war Schluss, und als I-Tüpfelchen gab es noch ein beeindruckendes Feuerwerk.

      Es war ein Konzert zum genießen. Die Kombination mit dem Orchester funktionierte sehr gut, hat einige Akzente gesetzt und den Druck bei vielen Songs noch verstärkt.

      Wieder einmal muss ich feststellen, (nach vielen Konzerten anderer namhafter Bands) dass die musikalische Transparenz zwischen den Instrumennten bei gleichzeitiger Lockerheit der Musiker und trotzdem brachialem Druck keine Band so gut beherrscht wie Deep Purple.

      Leute ich bekam es gestern wieder mal bestätigt:

      In der Rockmusik gibts nichts besseres. Das setzen DP immer noch Maßstäbe.

      Gruss Hans-Jürgen
      Hallo Hans-Jürgen,
      danke für Deinen Konzertbericht. Prima, dass Du zufrieden warst und allen ukenrufen zum trotz sehe ich es auch so, dass die Band immer noch Maßstäbe setzt - auch wenn mir musikalisch die legendäären Mark I-IV Besetzungen näher kommwn. Aber Zeiten ändern sich.

      Auch der ezitungsbericht war durchaus positiv.

      Kalle



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Ich war auch da u. habe es einfach nur genossen! Ganz große Klasse u. dem begeisterten Bericht von Hans-Jürgen kann ich mich nur anschließen.
      Für mich könnte DP nur noch mit Orchester unterwegs sein, professionell abgestimmt u. in perfekter Harmonie mit der Band. Die Musik ist wie gemacht für diese Art der Darbietung.

      Aber eine kleine Frage hätte ich dann doch noch. ?( Wenn DP schon mit orchestraler Begleitung spielt, warum wird denn nicht "April" präsentiert? ;( Hat bestimmt was mit Mark I zu tun? ?(


      Gruß von Caro
      Candice sagt "Guten Tag"!

      Zur Frage - warum April nicht - ??? Warum River deep, m. high nicht? Mr. Gillan kann sich ausser "Hush" von den ersten 3 Alben die Texte nicht merken. Auch sind Songs von Burn und Stormbringer auch nicht sein Ding!
      Er will einfach nicht!
      Laut meinen Infos soll das Konzert gut gewesen sein!

      :baby:Candice not more so in love with Purple :baby:Candice in Love with BCC, Chickenfoot, Bonamassa and Blackmore
      Hallo Hans-Jürgen,

      ich danke Dir für Deinen Konzertbericht und würde auch gerne ein wenig meinen Senf dazu geben. Glück hatten wir ja wirklich mit dem Wetter, es war warm und es regnete nicht, obwohl es manchmal drohend danach aussah. Hast Du die vielen Glühwürmchen im Scheinwerferlicht gesehen? Es machte den Anschein, als ob sie mitfeiern wollten. Es ist wirklich unglaublich, aber Deep Purple sind und bleiben für mich die beste Rocklifeband der Welt, auch wenn zwischen den Konzerten Abweichungen des Könnens entstehen. Das zeigt einfach, dass sie Menschen sind. Mir persönlich hat "No one came", " Blind Man" und "Perfect Strangers " am besten gefallen. Eigenartig war es bei " Lazy", da kam Gillan sehr sehr spät auf die Bühne, ich machte mir schon ein wenig Sorgen, ob mit ihm etwas passiert sei. Das weiss man ja nie bei seinem Lebenswandel. Aber er sah auf dem Monitor gesund und munter aus und zeigte es auch teilweise mit gutem Einsatz. Für mich war es mal wieder ein Highlight des Jahres, denn ich bin nicht, wie viele andere auf jedem Konzert. Das Thema Setliste ist meiner Meinung nach völlig ausgelutscht, wie z. B. warum bringen sie nicht April, Burn ect, ect. Die Band spielt für die breite Masse und macht dies natürlich mit den Liedern, die am meisten bekannt sind. Viele wären enttäuscht, wenn sie nicht gerade diese Lieder wie Smoke hören würden, denn für sie muss es ein gigantisches Erlebnis sein, die Lieder so perfekt in Life zu sehen und hören, die sie aus ihrer Jugend kennen. Ich persönlich würde mir auch viele andere Lieder wünschen. DP hat eine Menge sehr guter Lieder, die ich sehr gerne hören würde. Aber es wäre ein Experiment für die Band, wenn sie schwierige, teilweise disharmonische, großartige Lieder bringen würden, die nicht so ins Ohr gehen. Da würden dann die Kritiken wahrscheinlich nicht so gut ausfallen. Ich finde es steht Gillan durchaus frei, keine Lieder zu singen, die er selbst nicht geschrieben hat und wenn er "Hush" singen will, dann ist das seine und der Band ihre Sache....Ach ja, ich fand die Einleitung des Orchesters zu "Highwaystar" wirklich großartig, ein richtiges Swingstück, ähnlich, wie wir es auch von Frank Sinatra aus der Konserve kennen. Für mich war es ein großartiger Abend, besonders, dass ich Rudy, seine Freundin Regina und Elinor mal wieder treffen durfte und wir hatten wirklich eine Menge Spaß zusammen....

      Liebe Grüße,
      Evi
      Auch ich war da und kann alles bestätigen, was die werten Vorredner geschrieben haben... :D

      Deep Purple = alter Wein: Dieser edle Tropfen schmeckt immer besser (auch wenn Gillans Stimme hin und wieder mal korkt :P)

      Selbst meine musikgeschmacksverwirrte große Schwester (sie ist ein tiefer PUR-Fän!), die erstmals die weltbesten Liverockmusiker erleben durfte, war hin und (wollte garnicht mehr) weg!

      Kleines Drama am Rande: der einsame kleine Uli suchte nach Konzertende verzweifelt seinen großen Bruder Hans-Jürgen und fand ihn nicht! :shocked:
      Ohne diesen Halt tappte er dann auch gleich in einige Fettnäpfchen: "Gillan sieht ja furchtbar aus"(weil schlank) und "Morse ist langweilig" (<-- was ich als Blackmore-Verehrer und x-maliger Morse-Konzert-Gänger für diesen Abend definitiv verneinen muß!)...

      Roger Glovers Bass-Intro zu Black Night war für mich der Höhepunkt: der rockt der Mann!

      Grußus
      PM
      Original von Purple-Marc
      Deep Purple = alter Wein: Dieser edle Tropfen schmeckt immer besser (auch wenn Gillans Stimme hin und wieder mal korkt :P)



      Das gefällt mir.... Gut getroffen. Nun ja, und das Etikett stimmt ja auch immer noch....

      Kalle



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...

      HSt-Bericht ?

      @Hans-Jürgen:

      Hallo Drucker-Cheffe,
      kannst du nicht bitte den ganz formidablen Bericht aus der Montags-Ausgabe hier reinverlinken? Hab selbst bei stimme.de gesucht; dort ist er aber nicht zu finden. Der Text hätt es aber sicher verdient hier eingestellt zu werden. Also (frei nach Stromberg): Komm mach ! ;)

      Grußus
      PM
      Das Konzert war schon ne feine Sache. Allein der Duft der diverse male in der Luft war, hat einen ungetrübten Genuss gestörrt. Anscheinend wird das Areal im normalen Zustand als grosse Toilette für Hunde und Enten benutzt.

      Ebenso war die lokale Gastronomie nicht wirklich an einem Umsatz interessiert. In einem Gasthof haben wir mehr als lange auf das Essen gewartet um dann, ohne das wir unser Essen bekommen haben, beim bezahlen noch eine patzige Chefin zu erleben. Ja so sind sie halt, die Engel.
      Ebenso erging es uns nach dem Konzert. Eine Pizzeria hatte die Terrasse voll mit Leuten aber als wir fragten, ob wir noch was zu trinken bekommen könnten, hätten sie uns am liebsten abgewimmelt. Da hat mir denn dann doch der kleine Grieche wesentlich besser gefallen, der sich bemüht hat, auch einen service zu geben. Er war gastronomisch ganz klar mein highlight des abends.
      Hallo Rudy,
      der Duft kam von den Hackschnitzeln die auf dem Gelände verteilt waren.
      Der Geruch war echt extrem - bis man sich daran gewöhnt hatte.
      Rein praktisch war es nicht schlecht. Besser auf riechenden Hackschnitzeln als im Schlamm zu stehen.
      Mit der Gastronomie habe ich keine Bekanntschaft gemacht. Auf dem Gelände hatte ich das Gefühl, dass die ein bisschen überfordert waren mit den ganzen Konzertbesuchern.

      Gruss Hans-Jürgen
      Ne ne Hans-Jürgen,

      das war echter Gänsedreckgestank, der im ganzen Gelände zu riechen war. Und ich war mit Rudy unterwegs und habe die abweisende Gastronomie vor und nach dem Konzert erlebt. Das Konzert war von der Organisation, was Verpflegung anging auch nicht besonders gut. Künzelsau hat sich nicht gerade von der freundlichsten Seite gezeigt, auch wenn wir zusammen einen großen Spaß hatten, alleine, dass wir uns wiedergesehen hatten.

      Rogermäßige Grüße,
      Evi