Meine Gedanken zu Rainbow 2016/2017

      Meine Gedanken zu Rainbow 2016/2017

      Es fällt mir sehr schwer zu sagen, ob es mir die neuen Rainbow gefallen oder nicht.
      Doch ich wollte erst die 2017er Konzerte abwarten, bevor ich mich so richtig dazu äußere.

      Hinweis:
      Ich war bei keinem Konzert dabei, sondern kann mich nur an die Aufnahmen halten.

      Für mich ist es wichtig, Ritchie mal wieder rocken zu sehen.

      Die Wahrheit liegt oft in der Mitte:

      Einige sind fast schon überdreht, wie toll alles ist, dass es fast
      albern wirkt. Fast schon wie Justin Biber Fans. Völlig frei von
      jeglicher Kitik.

      Andere sind so voreingenommen negativ, dass man dass Gefühl hat, dass sie die Situation vollkommen verkennen.

      Meine Meinung:

      Positiv:


      - Ritchie rockt wieder
      - Drums & Bass (Ja, ich finde auch die Drums nicht schlecht, sehr eigener Stil)
      - Blackmore's Improvisationen und Ideen
      - Spaß auf der Bühne
      - Die Bonnet und Dio Songs
      - Länge der Konzerte
      - wechselnde Setliste
      - Qualität wird von Show zu Show besser

      Neutral:

      - Romero bei den Rainbow Songs. Die singt er gut, aber auch nicht perfekt. Doogie White war/ ist um Längen besser. Aber ich werde mich an den neuen Ronnie nicht gewöhnen. Er wirkt auch nicht sehr professionell.
      - Jens Johannson (unauffälig, hält aber den Sound zusammen)
      - Sound (gefiel mir erst in Birmigham 2017 gut)

      Negativ:

      - ständige Fehler, besonders bei Ritchie (fehlende Noten, Lücken, sich nicht an Takt und Rhytmus halten)
      - fehlende Power (besonders Ritchie)
      - Hintgrundgesang von den beiden Frauen (das passt einfach nicht und fand ich schon 1982-84 grausam). Bob's Gesang ist OK!
      - "Child In Time" (ich habe noch nie jemanden den Song schlechter singen hören, die Schreie funktionieren gar nicht)
      - Romero bei Mark II Songs (er passt da einfach nicht, hat sogar Turner VIEL bessser gesungen)
      - Der fehlende Ernst und die fehlende Professionalität von Ritchie. Er und die Band haben definiv zu wenig geübt. Ich bin überzeugt, sie könnten es viel besser.
      - fehlender Ehrgeiz
      - Singleauskopplung mit Rhytmusmaschine
      - fehlende Beratung von Fachleuten.
      - fehlendes neues Studioalbum mit echten BAND-Songs.

      Ich bin ein wenig enttäuscht. Ein wenig nur deshalb, weil meine Erwartungen sehr niedrig waren. Und das war gut so.

      Ritchie Blackmore hat 20 Jahre keinen Rock mehr gespielt und auch die Einstellung dazu verloren. Die fehlt ihm immer noch. Er macht es für
      die Fans und für den Profit (sei ihm gegönnt, ist verdient).

      Er ist über 70 Jahre alt, da bekommt man nicht so schnell wieder Übung.

      Ich könnte mir vorstellen, dass die Fehler auch dadurch entsehen, dass Ritchie nicht mehr gut hört. Vielleicht fehlt ihm ein Hörgerät. Das ist
      von mir überhaupt nicht böse oder abwertend gemeint. Aber da stimmt irgend etwas nicht. Blackmore war ein Gigant, was Harmonien betrifft.
      Davon ist jetzt wenig zu hören.

      Ritchie ist vielleicht auch einfach ein wenig vorsichtig geworden, ja vielleicht sogar verunsichert - ob es denn noch klappt.

      Hier spielt ein älterer Musiker, dem die Erfahrung fehlt.

      Aber:

      Ich werfe ihm NICHT vor, dass er Songs anders spielt, als früher.
      Er ist vielleicht der einzige, der sich erlauben darf, die Songs ANDERS zu spielen als früher. Und das macht er wirklich sehr gut.

      Ich entdecke so viel Neues und anders Gespieltes. Das macht Spaß. Die kleinen Nuancen sind typisch Blackmore.

      Er hat sich offensichtlich nicht die alten Aufnahmen angehört, sondern spielt die Songs so, wie er sie im Moment fühlt. Natürlich entstehen dabei auch Fehler.

      Aber einiges ist großartig, wie z. B. "16th. Century Greensleeves" oder "Catch The Rainbow".

      Bei einer Triute- oder Coverband erwartet man, dass die Songs so klingen wie früher, sonst ist man enttäuscht. Bei Deep Purple Mark VIII und bei Ritchie 2017 dürfen sie anders klingen, vielleicht müssen sie es sogar.

      Von daher ist es ein spannendes und teilweise gelungenes Experiment. Mit ein bisschen mehr Übung, mehr Professionalität und Ehrgeiz und mit einem guten Berater, hätte es ein Jahrhundertprojekt werden können. Ich bin überezeugt, dass Blackmore, noch besser spielen könnten, wenn er nur wollte.

      Vielleicht hätte er eine gute Tribut-Band als Partner an Board nehmen sollen, die die Songs aus dem FF kennen und ihm auch Tips geben (dürfen)..

      Dann die Purple Songs raus und ein paar Rainbow Songs rein, vielleicht den einen oder anderen Blackmore's Night Song in einer ROCKVERSION, dann ein neues Album - das würde schon gut werden.

      Und endlich ein Nachfolger von "Stranger In Us All", das für mich sträflich unterbewertet ist.

      Noch mal zu den Backingvocals. Ich find es, wie ich schon sagte, grausam. Aber ich habe vollstes Verständnis dafür, das er seine jüngere Ehefrau mit dabei haben möchte. Er möchte das Erlebnis mit ihr teilen und beide sind dafür bereit, das gemeinsame Projekt "Blackmore's Night" zu unterbrechen. Dafür zolle ich Respekt und Dank.

      Kalle



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Lieber Kalle. Ich stimme Dir zu, was Rainbow angeht. Was ich nicht in meinen alten Schädel reinkriege, ist, daß bei Rainbow DP-Sachen gespielt werden. Auch wenn Ritchie Autorenrechte daran hat, gehört meiner Ansicht nach Child in time oder Highway Star nicht in eine Rainbowshow. Roger spielt ja auch keine Rainbowsachen aus seiner aktiven Zeit bei der Band in DP-Konzerten. Mir fehlen die alten Stücke. Black sheep of the Family, Snake charmer, Tarot woman, Gates of Babylon und das gute alte Zeugs aus der Dioära. Eventuell noch einige Stücke von Down to earth, Difficult to cure, Straigth between the eyes und Bent out of shape. Außerdem, und das weiß ich aus eigener Erfahrung, sollte man nicht jahrelang nur noch akustische Gitarre spielen, sondern genausoviel Zeit in die E-Gitarre investieren. Es ist ein schwieriger Vorgang, jahrelang klassische Musik zu spielen, um dann plötzlich auf E-Gitarre umzusteigen und Rockmusik zu machen. Genauso ist es umgekehrt. Aber das soll keine Kritik in dem Sinne sein, Ritchie ist immer noch in der Lage, so manch einem (his own words) den Arsch abzuspielen. Aber auch für Meister gilt der alte Leitsatz der Wiener Philharmoniker: " ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN." Keep on rockin
      ,,,d(^L^)b,,,

      Strangers habe ich total verschwitzt. Klar hört die dazu. Ariel, Hall of the mountain king und mein absoluter Liebling Still I´m said. in einer 1 stündigen Version. Nicht zu vergessen Snowman, Can´t let you go und Street of dreams. Alles supergeile Nummern, die auch heute nicht verloren haben von Harmonien, Ideen und den zelebrieren großartiger Mucke. Jetzt haste mich auf ne Idee gebracht, die alten Schallplatten zu hören. Tanx. Keep on rockin
      ,,,d(^L^)b,,,

      Ich bin in Bietigheim gewesen und habe mich schon damals andersweitig genug ausgelassen. Heute mit einem ahr Abstand sage ich es waren definitiv zuviele Purple Songs. Zwei (Burn und irgendein weiterer) hätten völllig ausgereicht. Stattdessen hätte ich mir eher Eyes Of The World, Lost In Hollywood und mehr Songs aus der Turner Phase gewünscht wie Stone Cold, Can't Let You Go, Street Of Dreams oder Death Allley Driver...vielleicht noch Killl The King und Gates Of Babylon aus der Dio Zeit. Aber man kann froh sein, daß Ritchie diese Shows überhaupt gemacht hat, insofern ist es vielleicht Jammern auf hohem Niveau.

      Ob die Musiker was taugen kann ich nicht beurteilen, da ich selber keiner bin. Würde nur sagen, daß das Ganze für mich mit Rainbow überhaupt nichts zu tun hatte...für mich ist es eher Blackmores Night mit Gastsänger/-Keyboarder, die gemeinsam ihrer Rocklust fröhnen!
      BLESS SUNDAY WITH BLACK SABBATH!
      Kalle, glaubst du wirklich, dass Ritchie diese Rainbow-Sache "für die Fans" macht??

      Wenn ja, hätte er denn da nicht doch noch einige Stündchen Proben mehr aufbringen müssen?

      Das ist nämlich genau mein Haupt-Kritikpunkt. Auch ich kann mich nur auf Berichte von Anderen und YT-Clips verlassen, aber mangelndes Zusammenspiel in einer Gruppe von Musikern die sich "Profis" nennen - und auch entsprechende Ticketpreise verlangen! - kann nur auf fehlender Probenzeit basieren.

      Man kann über die gegenwärtige Inkarnation von Deep Purple sagen was man will, aber die bieten jeden Abend 100% an Leistung - manchmal sogar noch etwas darüber hinaus.
      Was offensichtlich bei Rainbow nicht der Fall war, und für mich bedeutet, dass hier der Respekt vor den (zahlenden) Fans eindeutig gefehlt hat.
      Also (meiner Meinung nach) nicht für die Fans, sondern fürs Bankkonto gemacht.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else

      hotblack schrieb:

      Kalle, glaubst du wirklich, dass Ritchie diese Rainbow-Sache "für die Fans" macht??

      Wenn ja, hätte er denn da nicht doch noch einige Stündchen Proben mehr aufbringen müssen?

      Das ist nämlich genau mein Haupt-Kritikpunkt. Auch ich kann mich nur auf Berichte von Anderen und YT-Clips verlassen, aber mangelndes Zusammenspiel in einer Gruppe von Musikern die sich "Profis" nennen - und auch entsprechende Ticketpreise verlangen! - kann nur auf fehlender Probenzeit basieren.

      Man kann über die gegenwärtige Inkarnation von Deep Purple sagen was man will, aber die bieten jeden Abend 100% an Leistung - manchmal sogar noch etwas darüber hinaus.
      Was offensichtlich bei Rainbow nicht der Fall war, und für mich bedeutet, dass hier der Respekt vor den (zahlenden) Fans eindeutig gefehlt hat.
      Also (meiner Meinung nach) nicht für die Fans, sondern fürs Bankkonto gemacht.


      Deine Meinung ist für mich absolut nachvollziehbar.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Ich war auf der Loreley 2016 und habe mir die Videos von 2017 auf Youtube angeschaut.
      Meiner Meinung nach, sollte Ritchie es lassen Rockmusik zu spielen. Das war für mich musikalisch unterirdisch.
      Da zerstört er meiner Meinung nach sein eigenes Denkmal.
      Ich glaube er war die letzten Jahre bei BN musikalisch besser aufgehoben, wobei ich sagen muss, dass mein
      letztes Konzert in der LIederhalle in Stuttgart für mich auch schon qualitativ grenzwertig war.
      Gruss Hans-Jürgen
      Es stimmt mich traurig, mein größtes Vorbild so zu sehen. Es hat nichts mit dem Alter zu tun. Chuck Berry machte auch noch ne CD, dann ging er ein, in die größte Band. Es wurde ja auch schon mehrfach angesprochen, das die Band eine Ausstattung on stage benutzt, die es so eigentlich noch nicht mal in einem Proberaum gibt. Nur ne teure Strat bringt es auch nicht. Wie schon einige ansprachen fehlt der Druck. Rockmusik braucht einen gewissen Phonpegel, sonst klingt es nicht. 1977, bei der On Stage Tour, war Ritchie einige Male so laut, das es mich fast in der ersten Reihe nach ganz hinten geblasen hätte. Und das waren nur die beiden Marshalls, von der damaligen PA gar nicht erst zu reden. Nur ein kleines Fragebeispiel zu einer anderen Band. Hätte Lemmy nicht mit Motörhead den Phonpegel gehabt, wie hätte Motörhead geklungen? Überhaupt nicht. Genug getrauert. Es kann nur besser werden, oder das Projekt Rainbow wird wieder in der Versenkung verschwinden für alle Zeiten. Wir, die damals dabei waren, sollten uns glücklich schätzen, dabei gewesen zu sein. Und, diejenigen, die es nicht waren, haben was verpasst. Keep on rockin
      ,,,d(^L^)b,,,

      Ich glaube auch, das Ritchie Blackmore beim Projekt "Blackmore's Night" besser aufgehoben ist. Voraussetzung: Er beachtet stärker als bisher, dass Musik vor der Zeit des Barocks sehr schlicht instrumentiert wurde. Musik, die ihre Wurzeln in einer Zeit hat, die rund 500 Jahre zurückliegt, kann sehr schön sein, wenn man die 'Himbeersoße' außen vor lässt. Ich finde zum Beispiel die Adaption des "Renaissance"-Songs "Ocean Gipsy" gerade wegen der vergleichsweise kargen Instrumentierung recht ansprechend. Der Mangel dieser Version besteht lediglich darin, dass mit Candice Night 'nur' eine normal gute Sängerin zur Verfügung steht, das Original aber von einer Übersängerin gestaltet wurde. Rock on! nainallig
      Und sollten sie zusammenspielen, kann ich mir nicht vorstellen, das Steve 4 Gänge runterschaltet, damit Ritchie die Spielgeschwindigkeit der Stücke aufnehmen kann. Runterschalten kann Steve nicht, der gibt immer mehr als 100%. Und eines ist so sicher für mich wie das Amen in der Kirche. Sollte es zu einem solchen Konzert kommen, nee, das geb ich mir nicht. Keep on rockin
      ,,,d(^L^)b,,,

      Warum ist Rainbow 2016/2017 hier immer derart negativ besetzt?

      Wir alle werden älter und sind wenn wir ehrlich sind (uns gegenüber) alle nicht mehr so fit wie vor 40/45 jahren.

      Wenn ich mir z.B. Burn anhöre, so ist Ritchies Version 2017 immer noch authentischer als dieses Griffbrettgewi**se...



      ...ist ja furchtbar.

      Dann doch lieber Rainbow 2017...



      und so war es mal...



      so legt niemand mit 72, mehr los...

      Konnte leider Rainbow 2017 nicht besuchen, bin mir aber sicher, ich wäre glücklich aus dem Konzert gegangen.
      Im gegensatz zu 19XX in Hanau, da hab ich das Konzert verlassen, wegen Steve´S gegagel, ausgerechnet bei "Speed King"

      Das bejubeln der "Infinite" (in diesem Forum) verstehe ich auch nicht, die Platte ist nicht besser als "Slaves and Masters" oder "house of the Bue Light",
      3-4 gute Lieder das war´s.

      Gillan Band 2017 Highway Star...



      ...ja Ian tut sich irgendwie schwer.

      Kein Vergleich zu...

      ...1984, oder?

      Auch Ritchie braucht seinen Alterbonus, wie alle anderen auch.

      Was mir nicht gefällt, kann Ritchie 2017 bestenfalls mit Blackmores Night Erleben, bin da irgendwie angepi**t...

      Rainbow wäre mir lieber...

      Long Live Rock´n Roll

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „no_morse“ ()

      Ich stimme no_morse zu und was die Version von Perfect Strangers betrifft. Ich finde beide Versionen super, auch die von Rainbow. Weiß nicht, wo das Problem ist. Zwei verschiedene Interpretationen. Die von Morse sehr heavy mit viel Gequitsche an der Gitarre, die von Ritchie eher in Richtung Studio Version. Manchmal ist weniger mehr.