Rock Meets Classic - Die Vierte (?)

      Leider ist wohl der Dirigent Bernhard Wünsch kurzfristig schwer erkrankt und kann die Tour deshalb nicht bestreiten, auf den Probenbildern war er teilweise noch zu sehen, vertreten wird er durch Mario Gebert. Hier die offizielle Mitteilung:

      "Zu euren Fragen, unser Dirigent Bernhard Wünsch ist leider schwer erkrankt. Wünscht Bernhard mit uns eine schnelle Genesung und sein Nachfolger Mario Gebert machte in Passau einen grandiosen Job!
      Get well soon Bernhard & welcome Mario!"


      Bleibt zu hoffen, dass sich Bernhard schnell erholt!
      Interessant, dass manche schhlaue Personen meinen, Mike Reno singt nicht live, weil er das Mikrofon immer etwas eigenartig hält. Wenn man aber andere Videos ansieht, macht er das immer, vermutlich um die Lautstärke zu regulieren? Ich gehe zumindest davon aus, dass es live ist und ich finde, er singt sehr gut.

      zero schrieb:

      Interessant, dass manche schhlaue Personen meinen, Mike Reno singt nicht live, weil er das Mikrofon immer etwas eigenartig hält. Wenn man aber andere Videos ansieht, macht er das immer, vermutlich um die Lautstärke zu regulieren? Ich gehe zumindest davon aus, dass es live ist und ich finde, er singt sehr gut.


      Ich war da, und er singt absolut live. Diese Mikro-Position und deren Wechsel hat tatsächlich mit der Lautstärke zu tun. Anna Maria Kaufmann tut übrigens das Gleiche wenn sie ihren Part der Christine aus 'Phantom der Oper' singt. So bald die Töne höher - und somit die Lautstärke größer - wird, geht das Mikro weiter vom Gesicht weg.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Irgendwie schwer zu sagen.
      Das Konzept als Solches gefällt mir sehr gut. Man bekommt von mehreren doch einigermaßen bekannten Bands die Highlights serviert, und da für mich die Sänger entscheidend für das "Band-Feeling" sind, habe ich auch keine Probleme damit, wenn Bassist, Schlagzeuger und Keyboarder nicht original sind (mit einigen wenigen Ausnahmen, wohlgemerkt!).
      Fünf Backing-Sänger helfen dabei stark mit, eventuell nicht mehr so leicht zu erreichende Höhen zu kaschieren.
      Ob wirklich alle Titel davon profitieren, mit Orchesterbegleitung gespielt zu werden, ist eine andere Frage. REO Speedwaggon ganz klar. Thin Lizzy eher weniger. Bei den DP-Titeln funktioniert es sehr gut (Perfect Strangers!), wobei mir persönlich die Arrangements auf Ian's letzter Solo-Tour doch besser gefallen haben. Manchmal kann die "Wall of Sound" auch etwas zu üppig ausfallen.
      Was für mich auch erstaunlich war, wie stark der Sound das Erlebnis beeinflusst. Nach vier Konzerten kann ich auf zwei mit exzellentem, und zwei mit eher problematischem Sound zurückblicken. Das Gefühl war jeweils himmelweit unterschiedlich.
      Heuer ist auch die Reihenfolge etwas unterschiedlich. In früheren Jahren hat jede "Band" ihren Auftritt von vier oder fünf Titeln gehabt, ist dann verschwunden und nur mehr zum Finale wieder auf die Bühne gekommen. Jetzt haben sie jeweils zwei Titel gebracht, dann kam ein Orchesterpart, dann jeweils noch einmal zwei Titel und erst dann ist IG auf die Bühne gekommen, hat fünf Titel (Highway Star, Black Night, Anya, Blind Man, Perfect Strangers) gesungen und dann sind alle gemeinsam für 'Smoke' auf die Bühne gekommen. Hat für mich viel besser funktioniert, alleine schon deshalb, weil im Publikum niemand nach dem Auftritt "seiner" Band gegangen ist (was früher durchaus vorgekommen ist).
      Dadurch, dass jeder Auftritt sich so in Grenzen hält, ist auch die individuelle Beanspruchung der "Stars" nicht so groß, weshalb Konzerte an drei oder vier aufeinander folgenden Abenden für die Herren (und Dame) kein Problem sind. Hochachtung allerdings vor Band und Orchester, die spielen jeden Abend knappe drei Stunden am Stück!
      Allen Beteiligten scheint die Sache durchaus auch viel Spaß zu machen - oder sie sind hervorragende Schauspieler ;).
      Ian ist sehr gut bei Stimme, wobei die Kritik die in anderen Foren an seiner Leistung bei 'Highway Star' lediglich insofern angebracht ist, als dies von ihm einmal als der "most challenging", also der am schwierigsten zu singende Song bezeichnet wurde. Den als ersten zu bringen ist halt schon etwas gewagt. Aber danach ist seine Darbietung absolut nicht zu kritisieren. Ah ja, auch die Auswahl der Songs wurde auch schon bekrittelt. Auch die ist nur sehr bedingt von Ian beeinflusst (Anya), die restlichen Songs wurden von Mat Sinner ausgewählt.
      Summa summarum kann ich jedem Freund auch nur einer dieser Bands einen Besuch nur empfehlen. Man bekommt sehr, sehr viel für den Preis eines Tickets.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Danke für Deinen Bericht. Konnte mir bisher nur bedingt eine Vorstellung machen.

      Wenn Sie bei mir in Flensburg autreten würden, würde ich wohl hingehen. Aber ich muss dafür 2 Stunden fahren - und das ist mir zu weit, wenn mich nur 5 Songs wirklich interessieren.

      Dann gehe ich doch lieber zu Don Airey oder einer guten Tribute Band, die den ganzen Abend spielen, was mich interessiert.

      Trotzdem natürlich Respekt an alle Musiker insbesondere Band und Orchester.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Danke für die Eindrücke.
      Ich habe lange überlegt, ein Konzert zu besuchen, hab mich dann aber aufgrund des schwachen Lineups und Ians stimmlicher Unbeständigkeit im letzten Jahr dagegen entschieden. Wenn ich jetzt die wenigen Videos von 2019 sehe, bereue ich das ein bisschen. Gillan scheint, wie Du schon schreibst, wieder absolut auf der Höhe zu sein, zudem weiß man nicht, wie oft man ihn/DP hier noch zu Gesicht bekommt.

      Zu Highway Star muss ich sagen, dass ich den Song live eigentlich nicht mehr brauche. Wenn er gespielt wird, dann als Opener und da ist Ian stimmlich nie auf der Höhe, weil er sich nicht einsingt. Da eignen sich tiefere Lieder deutlich mehr, z.B. Time For Bedlam.

      Für alle nicht-Konzertgänger wie mich:
      youtube.com/watch?v=jeKXkGSzs5Y
      Hallo zusammen,
      ich war gestern in Ludwigsburg.
      Ich habe Rock meets Classic zum ersten mal gesehen und muss sagen - es war eine reife Leistung.
      Der Sound in der MHP Arena war sehr gut und ich hatte einen super Blick auf die Bühne.
      Die Band und die Sänger sind wirklich klasse. Der Scorpions Opener Rock you like a hurricane kam super rüber.
      Von den Rockstars muss man sagen, dass die Herren, und Damen alle stimmlich noch voll da sind.
      Am Meisten haben mich die zwei verbliebenen Sweet Jungs begeistert. Die Songs kamen voller Power rüber.
      Thin Lizzy Fan werde ich auf meine alten Tage nicht mehr werden - das ist einfach nicht meine Musik.
      Das Konzept mit den zwei Songs pro Sänger mit zwei Durchläufen ist echt gut so. Dazwischen immer wieder mal
      ein Konzertantes Sück vom Orchester bis hin zum Musical mit dem Phantom der Oper war das Programm
      sehr abwechslungsreich und kurzweilig.
      Als dann Ian Gillan zum Schluss angesagt wurde, war die Applausdichte doch am höchsten. Er ist schon das
      Zugpferd der ganzen Geschichte.
      Ian war gut bei Stimme. Highwaystar ist als Opener natürlich etwas schwierig, hat er aber doch gut gepackt.
      Black night, Anya, When a Blind man (Genial gesungen) Perfect Strangers, Hush und als Rausschmeisser
      Smoke mit allen ist dann doch ein würdiges Finale.
      Bei den Purple Songs hat das Orchester echt gute Arrangements und kommt super rüber. Bei manch anderen
      Darbietungen lagen Sie eher im Hintergund und konnten die Lieder nicht unbedingt aufwerten.
      Alles in allem ein Super KOnzert mit knapp 3 Stunden Dauer.
      Es hat sich echt gelohnt - und sollte das mal wieder in meiner Gegend stattfinden werde ich sicher dabeisein.
      Gruss Hans-Jürgen