Sarabande Remaster

      Diese ganzen Remaster/Remix/Newly Released/Delux/Obersuperdeluxe-Sachen und wie das alles heißt sind doch seit Jahren Gang und Gebe im Musikgeschäft. Man denke beispielsweise an The Rolling Stones oder The Beatles, um mal zwei Flagschiffe zu nennen. Und die Wiederveröffentlichungen der Wiederveröffentlichungen sind qualitativ natürlich stets noch besser als ihre ohnehin verbesserten Vorgänger.
      Nun will ich keinesfalls nur mäkeln und meckern, auch ich begrüße es durchaus, wenn alte Aufnahmen entstaubt und frühere Unzulänglichkeiten korrigiert werden. Monofone Songs bzw. Alben im Stereogewand zu veröffentlichen finde ich ebenfalls in Ordnung. Dennoch darf man nicht außer Acht lassen, dass vieles dem geneigten Rezipienten das Geld aus der Tasche ziehen soll – es geht halt alles ums Monetäre. Dass die Fangemeinde zumindelst partiell alles, aber auch alles, ihrer Helden haben will und kauft, weiß die Branche genau.
      Was "Sarabande" im Speziellen angeht, so werde ich mir das Teil nicht zulegen, weil ich mit Klassischer Musik rein gar nichts anfangen kann. Von dieser Abneigung bin ich auch absolut nicht zu heilen, da hilft es auch nix, dass Jon Lord ein prima Deep Purpler war und die Rockhistorie entscheidend mitgeprägt hat. Aber dieses Klassikanleihenzeug: Nööö.
      Natürlich wünsche ich allen, die Interesse an der Neuveröffentlichung dieses Lordschen Werkes haben, sehr viel genussvolle Freude damit.

      Speedy schrieb:


      Was "Sarabande" im Speziellen angeht, so werde ich mir das Teil nicht zulegen, weil ich mit Klassischer Musik rein gar nichts anfangen kann. Von dieser Abneigung bin ich auch absolut nicht zu heilen, da hilft es auch nix, dass Jon Lord ein prima Deep Purpler war und die Rockhistorie entscheidend mitgeprägt hat. Aber dieses Klassikanleihenzeug: Nööö.


      Ich bin auch kein Fan von Concerto, Gemini Suite und Windows, aber Sarabande ist irgendwie viel eingängiger...
      Der Whitesnake-Archivar: twitter.com/JoergPlaner
      Ich bin eigentlich schon immer ein Anhänger dessen gewesen, was man heute auf Neudeutsch "Crossover" nennt. DP waren die Ersten, die mit einem vollständigen Symphonieorchester gespielt haben ("Concerto ..." mit dem Royal Philharmonic Orchestra im Herbst 1969). Aber sie waren nicht die Ersten, die Verbindungen zur klassischen, besonders zur barocken Musik (Bach) ausprobiert haben. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre gehörte so etwas schon fast zum guten Ton (Nice, Procoll Harum, Moody Blues, Pink Floyd, Colosseum, Love Sculpture und auch Episode Six und viele andere). Ich habe das von vorn herein sehr spannend gefunden und höre vieles davon immer noch sehr gern. Rock on! nainallig
      ch bin auch kein Fan von Concerto, Gemini Suite und Windows, aber Sarabande ist irgendwie viel eingängiger...


      Mit Sarabande verfolgte Lord den Weg konsequent weiter, den er 1969 mit dem Concerto oder kurz zuvor mit April eingeschlagen hatte. Sarabande hat weniger Ecken und Kanten als z. B. das Concerto, es klingt sehr ausgewogen und in sich rund. Das liegt aber sicher auch daran, dass die Band-Parts deutlich moderater sind; hier stehen eben nicht Hardrock-Band und Sinfonieorchester einander gegenüber. Und genau diese Spannung macht für mich das Concerto interessanter.
      Dass Sarabande eingängiger klingt als das Concerto, liegt einfach daran, dass völlig unterschiedliche Musikepochen zugrunde liegen. Barock ist einfach eingängiger als Spätromantik. Denn beim Concerto richtete sich Jon Lord eindeutig nach seinem Lieblingskomponisten Gustav Mahler, während wir es bei Sarabande Tanzmusikkompositionen zu tun haben, die häufig vor 300 Jahren komponiert wurden. Was meint Ihr wohl, wie viele "Bourées" es damals gegeben hat? Rock on! nainallig
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