I like my moody image

      Ich denke, WENN Steve solch exzessive Improvisierereien bringen würde, wie es offensichtlich in den 70ern gang und gäbe war (und zu denen er ohne Frage auch imstande wäre), wäre spätestens nach 30 Sekunden die halbe Halle am Bierstand oder auf der Toilette.

      Es gibt nach wie vor die spannenden Momente während der Soli, sowohl bei Steve als auch bei Don, nur sind sie kürzer und zwischen den "Fixpunkten" zu finden. Warum das so ist, kann ich auch nicht sagen, aber vermuten tue ich halt, dass sie es sich etwas leichter machen wollen.
      Verständlich - ich möchte und kann bei meiner Arbeit auch nicht mehr ganz die Leistung bringen wie mit 30.
      Übrigens hat Paicey ja sein Solo mittlerweile komplett gestrichen. Wer weiß warum, aber schade auf jeden Fall.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Mit dem Bierstand hast du vielleicht Recht. Ich erwarte keine 30 Minuten Instrumental-Duelle mehr. Aber mittlerweile ist alles so getaktet. Die Songs sind auf die Sekunde immer gleich lang. Da kann es gar keine Improvisation geben. Ich höre und sammle ja Konzertaufnahmen, da fällt es sehr auf. Viel hat dabei auch Lichttechnik etc. zu tun und damit, dass sie viele Songs bringen müssen.
      Es gibt aber durchaus noch Bands, die sehr improvisieren, z. B. Gov't Mule.

      Das mit dem Solo von Paice ist schade. Bei Purpendicular bringt er es noch. Ich denke, dass es auch aufgrund der vielen Songs wegbleiben muss.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...

      hotblack schrieb:

      wäre spätestens nach 30 Sekunden die halbe Halle am Bierstand oder auf der Toilette.

      Kalle schrieb:

      Mit dem Bierstand hast du vielleicht Recht. Ich erwarte keine 30 Minuten Instrumental-Duelle mehr. Aber mittlerweile ist alles so getaktet.

      Also, ich hatte ja das Glück, sowohl MK II als auch MK III live erleben zu können. Sicher, heute möchte wohl keiner mehr 30 Minuten Soli oder Duelle sehen und hören, das hat sich irgendwie ausgelutscht.
      Aber damals war es eben total angesagt. Gerade nach der Veröffentlichung von "Made in Japan" hat man dem entgegen gefiebert, den Duellen zwischen Blackmore/Lord und Blackmore/Gillan.

      Was den Bierstand betrifft - holy moly, das Catering - auf gut Deutsch auch Fressen & Saufen genannt - hat sich mittlerweile ja wirklich extrem entwickelt.
      Wir haben uns früher die Tickets vom Taschengeld zusammen gespart. Beim Konzert reichte es dann noch für eine Cola und vielleicht 'ne Wurst. Aber das hat auch gereicht. Wir sind zu Konzerten gegangen, weil wir heiß waren auf geile Bands und geile Mucke. Alles Andere war nebensächlich.

      Ach heavy, Du hast ja so Recht - ich habe mir auch schon oft die 70er zurück gewünscht. Zumindest teilweise und mit der heutigen Lebenserfahrung. Es war Alles nicht so "getaktet", wilder und freier, auch verbal. Damals konnte man noch genüsslich ein Zigeunerschnitzel bestellen, ohne strafende Blicke zu kassieren. :biggrin:

      Die Soli von Paicey vermisse ich auch sehr, besonders die Leuchtsticks. Aber da er mit Purple wesentlich mehr tourt als mit Cover Bands, wird er sich bei diesen Konzerten vielleicht auch aus gesundheitlichen Gründen zurückhalten, was verständlich ist. Lieber ein Paicey mit ohne Solo als gar kein Paicey mehr.

      So, das war's dann mal. Cheers, Leute, die Rock-Oma haut sich jetzt "Burn" in die Ohren bis die Schwarte kracht! :hb:
      keep the freak flag flying!
      Tach Yvonne. Ja die 70er. The best time in my life. Es hat alles Spaß gemacht, was man als Jugendlicher so machen konnte. Man aß einen oder mehrere Negerküsse, Zigeunerschnitzel mit viel Zigeunersosse und wenn man mal ein Problem mit einer Freundin hatte, spielte man wehmütige Zigeunermusik.
      Und heute. Ich esse immer noch mit Göga im Truckerimbiß mitsamt LKW-Fahrern ein Zigeunerschnitzel und wenn mich deswegen einer doof anmacht, ist Gewalt doch eine Lösung :halt: Genauso wie der kleine Gelbe es demonstriert: Oi tsuki, gyaku tsuki, yoko empi, mawashi geri, und zum Schluß ushiro mawashi geri. Dann ist immer Schicht im Schacht und wir essen gemütlich weiter. Und mein Sensei, seit 1974, meint dann immer Oss. Was ungefähr heißt wie ok, verstanden.
      Tip von mir: Ossu 1-3 bei You tube, da sieht man, wie es richtig geht. Schönen abend und gute n8.Keep on rockin
      ,,,d(^L^)b,,,

      Was Drum-Soli angeht, vermisse ich eigentlich nur die Hiseman-Soli, die stets sehr filigran daherkamen, am Ende (2014 Hamburger Fabrik) aber auch "nur" noch 10, statt 15 Minuten lang waren. Großartige Drummer zeichnen sich meines Erachtens ohnehin nicht durch ihre Soli aus, sondern dadurch, dass sie (vor allem, wenn sie einen Swing-Hintergrund haben) die anderen Bandmitglieder ständig daran erinnern, was richtiges Tempo ist. Hier ist Paicey schlicht absolut vorbildlich. Rock on! nainallig
      Was Morse-Improvisationen angeht, so braucht es (im Rahmen seines Engagements bei DP) nur ein einziges Wort, um seine überragenden Fähigkeiten diesbezüglich zu bezeugen: FOOLS!! Im Jahr 2000 hatten es DP endlich mal (!!!!) im Live-Programm. Und anders als in der Fireball-Version kann man in der Montreux-Version und ganz anders in der Rotterdam-Ahoy-Version (Danke, Monika, dass Du mich vor etlichen Jahren im aviator-Forum darauf gestoßen hast!) eine fließende Tempoverschärfung zwischen dem getragenen Mittelteil und dem Schlussteil hören, die ich für absolut meisterhaft halte. Danke, Steve und Paicey, dafür! Rock on! nainallig

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