JON LORD INTERVIEW: Super! Jetzt muß ich nie wieder "Smoke on the Water" spielen

      JON LORD INTERVIEW: Super! Jetzt muß ich nie wieder "Smoke on the Water" spielen

      So: nachdem nun der erste Schock ob der Verschiebung der Jon Lord-Tour verdaut ist, möchte ich für alle, die nun wie ich etwas länger warten müssen um den Meister an den Tasten zu erleben, das Interview mit Jon Lord aus dem Sonntags-EXPRESS vom 19.9.2004 hier einstellen. Ich selbst freue mich auch immer über jedwede Äußerungen aus dem purpurnen Dunstkreis und da ich denke, daß vielleicht nicht jedermann diese Kölner Bildzeitung gelesen hat, und da ich auch zu diesem Interview im Netz nix gefunden hab und dieses daher nicht verlinken kann, folgt (nach langer Rede ohne Sinn!) nun hier der Text ohne die teilweise dämliche Einleitung (die schrieben zum Beispiel:"Ehe Jon Lord zu Ian Gillan (!) und Richie Blackmore dazustieß..."!) Nach der reiserischen Überschrift ("Super...nie wieder SOTW...") war sich die Redaktion nicht zu blöd den gesamten Text von SOTW im Anschluß an den Bericht abzudrucken --> das paßt ! Ach ja das Interview führte Christof Ernst und letzter Satz der Einleitung lautete: "...Am 5.Oktober wird Jon Lord mit - Achtung! - Frida von ABBA in der Vulkanhalle in Köln auftreten und dabei eine Live-DVD des gelungenen Albums aufnehmen."

      Re: JON LORD INTERVIEW: Super! Jetzt muß ich nie wieder "Smoke on the Water" spielen

      Sonntag-EXPRESS: Mister Jon Lord, auf dem Album singt Frida den Titel „The Sun Will Shine Again“. Wie kam der Kontakt zustande? Jon Lord: Es war 1999. Ich war Skilaufen in Zermatt. Ein Freund sagte mir: „Ich habe heute ein Mittagessen mit Frida von ABBA.“ Und ich sagte: „Du glücklicher Mann.“ Da nahm er mich einfach mit. Frida und ich wurden schnell gute Freunde – natürlich nur platonisch. Einige Wochen später lernte auch meine Frau Vicky Frida kennen. Inzwischen könnten die beiden Schwerstern sein, so gut verstehen sie sich. SE: Ein Instrumental-Titel der CD heißt „Cologne Again“. Was hat er mit Köln zu tun? JL: Am 14. Februar dieses Jahres hatte ich genau hier im Hotel SAS Radisson ein Treffen mit meinem Manager. Nachts konnte ich, was selten passiert, lange nicht einschlafen. Ich tigerte im Zimmer rum und hatte so eine kleine musikalische Idee im Kopf, ich notierte sie auf einem Papier. Und da ich beim Schreiben ganz allein war, nannte ich es – Achtung, Wortspiel! – statt „Alone Again“ einfach „Cologne Again“. SE: Genau am 19. September 2002 haben Sie ihr letztes Konzert als Keyboarder von Deep Purple gegeben. Was empfanden Sie nach dem letzten Ton des letzten Songs? JL: Es war eine Mischung: Einerseits war ich so niedergeschlagen, weil jetzt etwas zu Ende war, das mir ans Herz gewachsen war. Andererseits war ich begeistert und glücklich. Denn ich wollte es ja so: Ich wollte den Schlußstrich ziehen, um weiterzukommen, neue Herausforderungen meistern zu können. Aber weil ich diese Band ja auch immer geliebt habe, war es wirklich eine Mischung aus schlimm und wundervoll zugleich. SE: Gab es auch Tränen? JL: Oh Boy, ich wußte gar nicht, daß ich so viele Tränen habe. SE: „Deep Purple“ in den 60er und 70er Jahren – das war nach außen eine harte, kompromißlose Band. Hieß es auch sonst Sex, Drugs & Rock`n`Roll? JL: Wir haben natürlich alles ausprobiert. Aber Musik war uns immer wichtiger als Lifestyle und Exzentrik. Wir waren tatsächlich eine Band von Gentlemen. SE: Haben Sie Alpträume, wenn Sie die drei ersten Akkorde von „Smoke on the Water“ hören? JL: Ritchie Blackmore hat da einen der größten Gitarren-Riffs aller Zeiten erfunden. Für viele Leute ist das allerdings das Einzige, was sie von der Band wissen, dabei haben wir 16 Studio-Alben gemacht. Ich bin, ehrlich gesagt, ganz schön froh, daß ich „Smoke on the Water“ nicht mehr spielen muß. SE: Wo und wie leben sie in England? JL: Ich lebe 60 Kilometer westlich von London in einem kleinen Dorf mit einem Pub, einem Geschäft, einer Kirche und 100 Einwohnern. Ich lebe mit meiner zweiten Frau seit 1976 zusammen. Wir haben zwei Töchter. Sara ist 31 und arbeitet in Los Angeles als Musikberaterin bei Filmen, und die 22-jährige Amy wird wahrscheinlich Lehrerin. SE: Sie haben sich gegen Europa ausgesprochen, warum? JL: Ich bin kein Anti-Europäer, aber ich bin kein Anhänger eines europäischen Staatenbundes. Ich finde es viel abwechslungsreicher, wenn die Nationen ihre Eigenheiten bewahren. Um es mit den Franzosen zu sagen: „Vive la difference“, es lebe der Unterschied. Ich bin lieber Engländer als gleichgeschalteter Europäer. SE: Das hört sich sehr nach einem strammen Konservativen an... JL: Bin ich aber nicht. Ich habe alle schon gewählt: Konservative, Liberale, Labour. Aber ganz ehrlich: so richtig traue ich keinem Politiker. SE: Mit George Harrison und Tony Ashton sind zwei Ihrer besten Freunde gestorben. Beiden haben Sie auf dem Album Songs gewidmet – eine Form der Verarbeitung? JL: Sicher. George zum Beispiel war ein sehr kluger, aufrichtiger Mann, sehr direkt. Wir trafen uns kurz bevor die Krankheit ausbrach. Und er wußte genau, was mit ihm passieren wird. Tony war mein allerbester Freund überhaupt. Der Titel „I`ll send You a Postcard“ (Ich werde dir eine Postkarte schicken) waren die letzten Worte, die er mir sagte vor seinem Tod. SE: Und wie haben Sie diesen verrückten Rock`n`Roll-Zirkus in so einer tollen Verfassung überlebt? JL: Ich habe nie übermäßig viel Drogen genommen, auch getrunken habe ich nicht wie ein Loch. Und: Ich habe versucht, das Ganze nie zu ernst zu nehmen. Das ganze Business ist eigentlich ein Witz. Das betrifft nicht meine Einstellung als Musiker. Da habe ich immer nach dem Spruch gelebt: Wenn du nicht bereit bist, dein Innerstes nach außen zu kehren, dann bist du im falschen Beruf.

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      Re: JON LORD INTERVIEW: Super! Jetzt muß ich nie wieder "Smoke on the Water" spielen

      Hallo Freunde, die Geschichte mit Frida und Jons Frau ,hat Jon im SAT 1 Frühstücksfernsehen,auch zum Besten gegeben.Auch,daß er nicht glaubt,irgendwann mal wieder was mit DP gemeinsam zu machen. Schaaade es wäre zu schön gewesen. Viele Grüße Irene
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