Jon Lords Spieltechnik

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Wirklich interessante Diskussion... ich glaube wirklich 'wichtig' im musikhistorischen Sinne waren DP nur Ende der 60'er/Anfang der 70'er. JL & RB sind für mich Musiker, die einen grossen Beitrag als Band in ihrer Zeit geleistet haben aber individuell nie wirklich 'Innovatoren' waren, die sich ständig erneuern wollten... mussten sie ja auch nicht bei dem enormen kommerziellen Erfolg. Fluch und Segen.... Musikalisch gesehen sind Sarabande & BTN meine JL Favoriten !

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo zusammen, wenn ich von JL Scheiben vergleichen würde, dann nur die Pictured within und die Beyond the notes CD. Sarabande und before I forget, sind eigentlich ganz andere Scheiben. Bei den beiden neuen würde ich die Pictured within auf jeden Fall vorziehen. Sie ist insgesamt eingängiger und hat für mich mehr Wiedererkennungswert wie die Neue. Ich habe die Beyond the notes vor dem Konzert 2-3 Mal durchgehört, fand sie aber doch sehr gewöhnungsbedürftig. Das hat sich im Konzert etwas gewandelt. Da waren die Stücke sehr gut umgesetzt. Es gibt sicher Anspruchsvollere Kompositionen als die JL CDs, aber es gibt kaum etwas vergleichbares, und das macht es wieder sehr interessant. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo! Ich teile die Ansicht, dass man die Sarabande mit Pictured within und Beyond the Notes nicht wirklich vergleichen kann - nicht nur, weil so viele Jahre dazwischen vergangen sind. Die Sarabande war ja ein Konzeptalbum - der Versuch Barocktänze in moderner Form zu präsentieren. Insofern war Jon da nicht der einzige "Komponist", denn er hat da eher Barockmusik arrangiert (und das sehr gut!). Wegen dieses Konzeptcharkters klingt das Album sicherlich geschlossener als spätere Werke. Ich mag diese Musik sehr(auch weil ich generell gerne Barock höre). Es ist schade, dass er das nicht weitergeführt hat, aber na gut. Man kann als Fan nicht alles haben! Before I forget war sicherlich Patchwork und zeigte übrigens, dass er vieles andere besser kann als Rockmusik komponieren. Take a chance on a feeling und Hollywood rock'n'roll sind für mich die schwächsten Momente darauf. Aber auch die Before I forget zeigt recht gut, wie er traditionelle Musik arrangieren kann. Dieses mittelalterliche Stück mit Cozy Powell ist super (Titel fällt mir gerade nicht ein) und auch Bach onto this ist interessant, aber hauptsächlich wegen des fantastischen Schlagzeugs!! Bach onto this zeigt aber auch, wie leicht er er sich seinerzeit machte. Die Toccata und Fuge in d-Moll gehört gewöhnlich zu den ersten Stücken, die ein Organist von Bach spielt. Jon konnte die nach seinen Worten schon in jungen Jahren perfekt spielen, aber auf der LP lässt er die nicht ganz so leichten Passagen aus und spielt das etwas eigenes, das eigentlich gar nicht so rein passt. Ich habe die B-Seite immer mehr gemocht, wo er Piano spielt. Zwar auch einfache Sachen, aber voller Emotionalität! Sehr hübsch! Aber das Album wirkt insgesamt schon etwas disparat und hat auch keine richtigen Höhepunkte. Nicht vergessen sollte man bei den JL-Werken übrigens Malice in Wonderland von PAL. Da hat er die Musik nach seinen Worten nahezu alleine komponiert. Ich finde die LP eigentlich sehr gelungen - aber sicherlich hatte viele Fans nach dem Ende von DP etwas anderes von ihm erwartet. Pictured within wirkt für mich sehr geschlossen, obgleich die Stücke zum Teil viele Jahre alt waren. Geschlossen durch diesen ungeheuer melancholischen Charakter. Vielleicht hat Jon niemals so eindringlich Musik gemacht wie auf dieser CD, aber ich gebe, zu, dass mich diese Musik auf die Dauer etwas depressiv stimmt. Eine persönliche Reminiszenz: Kurz nach Pictured within ging meine Ehe in die Brüche und ich erinnere mich, wie ich damals häufig diese CD gehört habe und mir im wahrsten Sinne des Wortes die Tränen gekommen sind. Damals war ich sozusagen in der "richtigen Stimmung" für diese Musik. Heute höre ich sie unbeteiligter und da ist sie mir eben manchmal etwas zu depressiv. Mit Beyond the Notes kann ich mich nicht recht befreunden. Es gibt Stücke, die ich sehr mag - ich habe sie weiter oben genannt - aber manches wirkt wie ein Aufguss von Pictured within. In der bisherigen Diskussion ist eines untergegangen, was ich keinesfalls verschweigen möchte: Jon muss ein ungeheures Rhythmusgefühl besitzen. In manchen seiner Werke finden sich ungeheuer feine Schlagzeug/Percussion-Passagen, zum Beispiel auf dem Concerto, aber auch auf der Sarabande. Gerade auf den Einsatz mannigfaltiger Percussioninstrumente hat er da großen Wert gelegt und das ist alles andere als alltäglich! Und noch ein großes Lob: Er weiß ein Orchester umfassend einzusetzen. Wenn Rockmusiker ein Orchester verpflichten, beschäftigen sie meist nur die Streicher, die im Hintergrund Soundteppiche legen, wie man es auch mit einem modernen Synthesizer tun könnte. Jon beschäftigt nicht nur Streicher, sondern vor allem auch die Bläser, und das ist bei Komponisten, die vom Rock kommen, alles andere als selbstverständlich. (Noch kurz eine Bemerkung zu Ritchie: Rainbow Rising ist für mich überhaupt kein experimentelles Album, sondern ein typisches Hardrock-Album - aber ein sehr, sehr gutes!!! ) Gruß Bad Attitude

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo Klaus, der Regisseurspruch hat ja wirklich was. Das Problem dabei ist, wenn die heutigen sogenannten TOP ACTs nach diesem Motto verfahren würden, dann würde man bei den meisten nicht mehr viel hören. Da habe ich bei DP allerdings keine Bedenken. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Noch ein Stück fehlt in der Betrachtung, weil es vermutlich die wenigsten kennen. Die Titelmusik zu A country diary of an Edwardian lady stammt von Jon, aber ist schwer zu ergattern. Ich hab sie irgendwo mal als LP gekauft. Interessant, was Bad Attitude über PAL schreibt - das wußte ich nicht. Ich dachte immer, daß Tony Ashton an den Stücken genausoviel, wenn nicht sogar mehr Anteil hat. Hast Du da noch irgendwo die Quelle für diesen Ausspruch von Jon? Aber bzgl. der Rising ,die sticht doch in jeder Form heraus, gegenüber Rainbow und LLRnR, ganz zu schweigen von Alben anderer Zeitgenossen. 2 Stücke auf einer Seite und nur dieser AC/DC Verschnitt(Do youclose your eyes) als 'normaler' Rocksong von 3,5 min Länge. Na wenn das nicht experimentel ist, weiß ich's nicht.. Viele Grüße Frank

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo Bad Attitude, ich habe nicht gemeint, dass es heute keine gute Musik mehr gibt. Es gibt sicher heute (auch technisch) sehr gute Musik. Ich habe das nur darauf bezogen, was uns heute den ganzen Tag im Radio oder über Viva und MTV aufs Gemüt geblasen wird. Diese Dinge gehören meiner Meinung nach nicht zu der anspruchsvolleren Musik. Das gabs früher auch, da war meiner Meinung nach trotzem im Schnitt mehr Qualität vorhanden. Heute muss die Kohle schnellst möglich eingespielt werden - da macht man auch mal Qulaitätseinbußen. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo, da gab es noch eine Filmmusik: The last Rebel 1971. anbei die kompletten Werke mit JL Gruss Hans-Jürgen Soloalben: 1971: Gemini Suite 1974: Windows 1976: Sarabande 1982: Before I Forget 1984: The Country Diary Of An Edwardian Lady (Original Motion Picture Soundtrack) 1998: Pictured Within 2004: With Pictures (DVD) 2004: Beyond The Notes Mit The Artwoods: 1964: Art Gallery 1983: 100 Oxford Street Mit Deep Purple: 1968: Shades Of Deep Purple 1969: The Book Of Taliesyn, Deep Purple 1970: Concerto For Group And Orchestra, In Rock 1971: Fireball 1972: Machine Head, Made In Japan 1973: Who Do You Think We Are 1974: Mark I & II, Burn, Stormbringer 1975: Made In Europe, Come Taste The Band, Last Concert In Japan, 24 Carat Purple 1984: Perfect Strangers 1987: The House Of Blue Light 1988: Nobody's Perfect 1990: Slaves And Masters 1993: The Battle Rages On 1994: Come Hell Or High Water 1996: Purpendicular 1998: Abandon 1999: In Concert With The London Symphony Orchestra Mit Paice, Ashton, Lord: 1976: Malice In Wonderland 1992: BBC Radio 1 Live In Concert Mit The Hoochie Coochie Man: 2003: Live At The Basement Mit Tony Ashton: 1971: The Last Rebel (Original Motion Picture Soundtrack) 1974: First Of The Big Bands, BBC Radio 1 Live In Concert Mit Whitesnake: 1978: Trouble 1979: Lovehunter 1980: Ready An' Willing, Live... In the Heart Of The City 1981: Come An' Get It 1982: Saints & Sinners 1984: Slide It In [Bearbeiten]

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Zur Titelliste: es gab in den achtziger Jahren einen Abenteuerfilm, dessen Titel ich leider vergessen habe. In dem spielt am Ende in der UNO !! (wenn ich mich recht erinnere) eine Rockband einen Song. Die Gitarre spielt niemand anders als Mr Slowhand Clapton, und an der Orgel befindet sich Mr. Lord. Allerdings ist der im Fillm so gut wie gar nicht zu sehen. Wie heißt bloß dieser Film??? HALT!!! Vergesst das! Ich habe gegoogelt. Es gibt die Band, aber die geschichte des Sogs ist komplizert. Der Film hieß übrigens WATER. Generell: Im "Highway Star" gibt es eine Webseite mit einer Jon Lord-Diskographie, die weitaus ausführlicher ist als die hiesige!

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      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo! Ich weiß auch nicht, warum Jon nicht beim "Concert for George" war. Eigentlich gibt es da nur zwei Antworten. Entweder hatte er keine Zeit. Oder man hatte ihn nicht eingeladen. Letzteres ist nicht auszuschließen. Denn Jon war zwar mit George befreundet, aber sie haben wohl nicht sehr viel Musik zusammen gemacht (Okay, George ist mal auf einem DP-Konzert in Australien aufgetreten, aber das dürfte nicht zählen). Beim Concert waren hauptsächlich Leute, die musikalisch enger an George waren. Und die hauptorganisatoren waren wohl Clapton und McCartney. Die haben aber wohl keinen engen Bezug zu Jon. Übrigens, was sind doch Geschichten aus der Rockmusik? Jahrelang hieß es, Jon und George hätten sich seit Mitte der sechziger Jahre gekannt, und Jon sei einmal von George in dessen Limousine mitgenommen worden. Alles falsch. Wie Jon erzählt, lernten sie sich zufällig in den siebziger Jahren kennen. Und noch eine Reminiszenz. Als man Steve Morse einmal fragte, was ihm seine Zeit mit DP eigentlich gebracht habe - man darf nicht vergessen, es gab viele Leute damals, die sagten, Steve sei aus rein finanziellen Gründen zu einer Band gegangen, die sich weit unter seinem musikalischen Niveau bewegt - antwortete Steve sicherlich leicht ironisch: Es war mir vergönnt, George Harrison kennenzulernen (über Jon natürlich).

      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Hallo, danke erstmal. Zur musikalischen Zusammenarbeit; Ich habe eine Single CD (von Alvin Lee) auf der ein Titel drauf ist, bei dem George Harrison und Jon Lord als spec. Guests aufgeführt sind, "Real Life Blues" heißt das Stück. Mehr ist mir aber auch nicht bekannt gruss Mcstraffi
      MUSIC IS NO COMPETITION.


      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Ja, aber es ist doch eigentlich schade, dass Jon und George niemals wirklich etwas bedeutendes zusammengemacht haben. Hier habe ich eine Frage: Jon und Dave Gilmour (von Pink Floyd) sind ja seit langem befreundet; sie wohnten wohl auch einige Zeit nahe beieinander. Die Gerüchteküche erzählt, dass Jon und Dave zusammen mit befreundeten Musikern - unter anderem Ian Paice - in früheren Jahren zusammen auch mal in lokalen Clubs gespielt haben, wobei es sich da wohl um Jam-Sessions gehandelt haben dürfte. Existieren da irgendwelche Boots? Der Gedanke fasziniert mich, dass es da etwas geben könnte. JL und DG zusammen, da kann doch nur Bravouröses herausgekommen sein. So wie ich es unendlich schade finde, dass Jon und Jimmy Page niemals in einer Band zusammengespielt haben. Dann noch mit Paul Rodgers als Sänger - das wäre wohl die ultimative britische Rockband geworden - neben den legitimen Nachfolgern der Beatles natürlich: Queen.

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      Re: Jon Lords Spieltechnik

      Zumindest waren sie zusammen im Ski Urlaub, da habe ich mal einen clip gesehen, wo sie zusammen Gluhwein(bewußt ohne ü geschrieben) tranken und Gilmour immer sagte er wäre doch nur Tourist, daß da wären die berühmten Musiker, die es zu interviewen gälte. Und zu George Harrison: Sorry, aber mit ihm etwas bedeutendes machen? Soviel Talent als writer hatte er nun wirklich nicht - was hätte das denn sein sollen? Grüße Frank