Ich gehörte zu den Glücklichen, die mit meiner Familie in der Gästeliste für München eingetragen waren, das heißt, ich habe Karten für den Backstagebereich bekommen. Das ich sie bekommen habe, war ein echter Kampf und ich war am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Die Dame am Schalter hat einfach unsere Namen übersehen und gesagt, es sind keine Pässe da, bis ein anderer netter Fan sie darauf hinwies, dass wir doch eingetragen waren. Das Ganze zog sich über mehr als eine Dreiviertelstunde hin. Ich glaube ich hätte vor Enttäuschung geheult, so kurz vor dem Ziel alles zu verlieren. Aber dann hatten wir die Pässe und ich fing an mich wirklich zu freuen und zu entspannen. Pünktlich um 20 Uhr heizten die Jungs von Molly Hatchet ganz ordentlich ein. Sie machten gute Handarbeit, für mich ein wenig eintönig, gegen Ende hatten sie aber ein wirklich sehr gutes Lied drauf, ich weiß aber leider nicht, wie es heißt. Außerdem waren es sehr nette freundliche Jungs auf der Bühne. Leider kam ich wegen der langen Debatten um unsere Pässe nicht mehr pünktlich in die Rogerecke. Da war ich schon ein wenig enttäuscht. Ganze Trauben hingen schon an der Bühne, ich konnte aber doch ganz gut in die Nähe von Roger gelangen. Ich stand ziemlich weit links von Roger und ein sehr netter beleibter Fan schob mich vor sich, weil er locker über mich hinwegsehen konnte. Er sorgte dafür, dass ich bis ans Geländer konnte und so einen recht guten Blick auf die Band hatte. Natürlich waren da auch baumlange Drängler, die sich ohne Rücksicht auf Verluste vor mich hinstellten und breit machten. Um 9.30 Uhr kamen Deep Purple auf die Bühne, es war gigantisch. Sie spielten Highwaystar und schon war eine Bombenstimmung in der Halle. Hier die Setlist: Highwaystar Strange Kind Of Woman Silver Tongue Knockin`At Your Back Door House Of Pain Lazy Contact Lost Haunted Space Truckin´ I´ve Got Your Number Well Dressed Guitar Perfect Strangers Smoke On The Water Hush Black Night Das Konzert war meines Erachtens ganz ganz super. Gillan gab alles, er war hervorragend. Besonders ist mir Haunted aufgefallen, da hat er sich wirklich übertroffen. Natürlich habe ich Roger beobachtet, er spielte einen Bass wie ein Gott, ich war überwältigt, dazu seine Freundlichkeit, überhaupt, alle waren sehr gut drauf, das übertrug sich natürlich auf die Fans, die Stimmung war ganz einfach bombig. Paicey großartig wie immer, ich glaube bei Space Truckin´fiel leider kurz seine Basstrommel aus und aus seinem Solo wurde nichts, ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob es bei Lazy oder Space Truckin´war. Don Airey überzeugte mich diesmal nicht so, sein Solo vor Lazy war ganz nett, aber eben einfach nur ganz nett. Steve Morse großartig, freundlich, spielte keinen Vorspann vor Smoke, dafür ein verlängertes Well Dressed Guitar, sein Contact Lost hat mir echt sehr gut gefallen. Die Setlist war auch ok, obwohl ich mir noch mehr neue Lieder gewünscht hätte, Bananas wäre schon auch ein toller Knaller gewesen. Aber ich beobachtete, dass bei den alten Songs wie z.B. Smoke, Black Night oder Hush die Stimmung absolut auf dem Höhepunkt war. Habe so das Gefühl, die Fans müssen sich erst auf die neuen Lieder einhören. Es war ein ganz wunderbares Konzert, mit einer Stimmung die unglaublich gut war. Meine Familie und ich begaben uns dann Backstage. Ich hatte für die Band ein DP-Bandbild gemalt, Abzüge davon gemacht und diese übergab ich nun den einzelnen Musikern. Don Airey war als erster da und mit seiner freundlichen Art ist er ein wirklich angenehmer Typ. Irgendwie war ich doch im Stress, denn ich wollte Paicey nicht verpassen, weil er ja immer so schnell weg ist. Aber ich hatte Glück, er kam sogar in den Backstageraum, war sehr freundlich und gab bereitwillig Autogramme auf echte Bananaslangspielplatten, die einige Fans mitgebracht hatten. Steve ließ sich blicken und ich konnte ein paar Worte mit ihm wechseln. Er war mir gegenüber sehr aufgeschlossen und an dem mitgebrachten Bild interessiert. Ian Gillan erschien. Er wirkte total ausgelaugt, war ja auch kein Wunder, da er am Konzert alles gegeben hatte. Er freute sich auf das Bild, war aber wirklich im Stress, da er so umlagert wurde. Dann sah ich Roger den Backstageraum betreten. Ich sah nur noch ihn und es war so..... er auch mich. Und wir umarmten uns vor Freude ganz feste und ich hatte das Gefühl, es gab nur noch uns beide. Ich werde diesen Moment niemals vergessen, es war wieder mal eines meiner schönsten Augenblicke in meinem Leben. Er freute sich wirklich aufrichtig und ich war im Himmel. Roger war so gut drauf, ich hatte das Gefühl, die Sonne ging in diesem Raum auf. Er küsste meine Tochter und sogar meinen Mann auf die Wange und dann nahm er uns mit und gab jeden von uns ein Bier oder Wasser aus. Roger ist ein so wunderbarer Mensch, wer ihn je kennen lernen durfte, wird mir Recht geben. Die armen Musiker konnten in München nicht übernachten, nein sie mussten dann gleich in den Tourenbus steigen und nach Erfurt fahren. Wir verabschiedeten uns ganz herzlich von Roger. Ich werde diese Momente niemals vergessen. Allen denen, die jetzt die Tour besuchen werden, wünsche ich auch so ein schönes Erlebnis, wie es mir widerfahren ist. Liebe rogermäßige Grüße Eure Evi Madame Butterfly