Gillan Interviews

      Ian Gillan von Deep Purple

      «Ich singe, um die Vögel zu wecken»
      Er gehört zu den bekanntesten Sängern in der Geschichte der Rockmusik: Ian Gillan (76) von Deep Purple spricht im Blick-Interview über seine Träume. Und er verrät, was die wichtigste Lektion ist, die er aus fast 60 Jahren im Musikgeschäft gelernt hat.
      Publiziert: 15.12.2021 um 01:27 Uhr




      Deep Purple gehören mit rund 150 Millionen verkauften Alben zu den weltweit kommerziell erfolgreichsten Rockbands aller Zeiten.

      Interview: Dominik Hug

      Ein Anruf nach Portugal, wo der Engländer Ian Gillan (76), Frontmann von Deep Purple, seinen Zweitwohnsitz hat. Mit «Turning to Crime» kam von der legendären Rockgruppe soeben ein neues Album voller Cover-Versionen heraus.

      Blick: Die Platte wird die Fans überraschen.
      Ian Gillan: Das glaube ich auch. Wir sind bekannt dafür, viel zu improvisieren. Die Idee eines Cover-Albums hat uns selbst also am meisten erstaunt.


      Sie covern Songs von Fleetwood Mac, Bob Dylan und Ray Charles. Wie konnten Sie sich auf die besten Lieder einigen?
      Jeder hat Vorschläge gemacht. Von meinen kam leider keiner durch. Die waren für die anderen wohl zu durchgeknallt. Ich schlug beispielsweise einen Dean-Martin-Song vor. Ja, ich weiss, ich bin offensichtlich komplett verrückt (lacht). Daran hat auch Corona nichts geändert, das Virus hat bekanntlich einige Zeitgenossen in den Wahnsinn getrieben.

      Inwiefern?
      Ich spreche von all den abstrusen Verschwörungstheoretikern. Himmel, was man da alles zu Ohren bekommt, da möchte ich am liebsten auf die Tischkante beissen. Es ist beängstigend, wie gross unsere Intoleranz geworden ist, wie viel Hass gesät wird, nur weil jemand eine andere Meinung hat.

      Was bereitet Ihnen sonst noch Sorgen?
      Die Menschheit hat sich zivilisiert, lernte lesen und schreiben, wir haben die wunderbarsten Maschinen erfunden, die unser Leben vereinfachen. Das Konzept von Fairness und Gerechtigkeit haben wir aber immer noch nicht verstanden. Und auch Eigenschaften wie Gier konnten wir nicht abschaffen. Mir macht auch der Klimawandel Sorgen. Und die Überbevölkerung. Ein Beispiel: In meinen 76 Jahren auf diesem Planeten hat sich die Population verdreifacht. Ich frage mich, wie wird diese Welt wohl in 30 Jahren aussehen? Mir graut. Aber könnten wir nicht über etwas schönere Dinge sprechen?

      Natürlich. Wo haben Sie den Lockdown verbracht?
      Die meiste Zeit in Portugal. Ich liebe es hier im Süden, das herrliche Wetter, ich werde nicht abgelenkt, kann mich also voll auf die Musik konzentrieren. Nach der Arbeit gönne ich mir einen Drink und sehe ein bisschen fern. Ich gehe früh zu Bett, meist mit einem langweiligen und schlecht geschriebenen Krimi in der Hand. Das erleichtert mir das Einschlafen. Am nächsten Tag stehe ich in aller Herrgottsfrühe auf.

      Eine Alterserscheinung?
      Wahrscheinlich. Um sechs Uhr früh beginnen im Baum neben meinem Schlafzimmerfenster die Vögel zu singen. Ich versuche jeweils, ihnen ein Schnippchen zu schlagen, und stehe etwas früher auf. Dann stehe ich vors Fenster und singe in den Garten, um die Vögel zu wecken. Wie gesagt, ich bin manchmal schon etwas bizarr (lacht).

      Die beste Lektion aus fast 60 Jahren im Rockgeschäft?
      Pünktlichkeit. Das gilt aber ganz allgemein: Wer nicht pünktlich ist, verpasst den Bus. Wer zu spät kommt, dem entgehen Chancen, der verpasst das Leben.

      Haben Sie noch Träume?
      Ich habe mehr erreicht, als ich mir je hätte vorstellen können. Einen Traum für unsere Welt habe ich aber: Dass wir wieder etwas vernünftiger werden, weniger hysterisch sind. Dass wir lernen, uns gegenseitig wieder besser zuzuhören, und toleranter werden.

      Woran glauben Sie?
      Der wahre Gott ist die Mutter Natur. Sein grösster Prophet war Charles Darwin. Alle anderen Götter und Propheten sind von Menschen erschaffen worden.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Ich liebe die Evans-Album-Version vob "Bird Has Flown". Die US-Single-Version ist deutlich schwächer.
      Aber auch Gillan's BBC-Version ist herrlich, vor allen Dingen seine Schreie sind der Hammer, einer seiner frühesten Aufnahmen mit Deep Purple. Schade, dass sie mit Gillan/Glover nur wenige Mark I Songs gebracht haben.
      Meines Wissens:
      Hush, Mandrake Root, Kentucky Woman, Wring That Neck und Bird Has Flown.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Das, was Ian zur Religion (und auch zu Verschwörungstheorien und Hysterie) sagt, ist in Wirklichkeit noch viel schlimmer. Dieter Nuhr betont stets den Zusammenhang von überbordender Religiosität und Drogen (Alc. u. a.). In seinem Buch "DER ULTIMATIVE RATGEBER FÜR ALLES" (das für alle Lebenslagen - von der Geburt bis zur Wiedergeburt, von der Menschwerdung der Affen bis zur Affenwerdung der Menschen herausragende Ratschläge enthält) lautet ein Ratschlag: SOLLTEN SIE SICH FÜR GOTT ODER SEINEN STELLVERTRETER HALTEN, HÖREN SIE AUF ZU SAUFEN. Rock on! nainallig
      "Ian Gillan ist ein richtig guter Typ" - na, das weiß ich schon lange ! In den Räumen der Pissoirs ist er mir aber noch nicht begegnet - vielleicht hätte ich vor Aufregung in die Hose...........
      "Schneidewind" ist auch ein guter Typ - als Hörer des SWR im Süden ist er mir gut in Erinnerung.
      Eine schöne Anekdote und sehr gut und spontan gekontert. (Sowas würde ich auch gerne können, aber mir fällt der passende Spruch leider erst immer etwas später ein.) Aber eine Frage: Wurde das Bier separat oder gemeinsam getrunken? (Ich würde Dir ja durchaus das Letztere gönnen.)
      Da wurde öfter nach den Shows schon mal ein Bier oder auch Wein getrunken, so in Hilpoltstein, in Altdorf, da ohne Ritchie, er hatte wieder ein Problem, in Düsseldorf nach der Rainbowreunion, auch ohne ihn, dafür mit Dougie White, es waren schon einige Treffen. Das Beste war in Waldeck am Edersee. Er stand mit Candice auf der Aussichtsterasse, meinereiner einige Meter von ihm weg. Er in kurzer Hose, die Fußballsäbelbeine frei bis zum Hintern, eine grüne Sonnenbrille und nen Hut auf dem Kopp. Ich konnte nicht anders als trocken wie die Sahara zu ihm zu sagen: "Schöne Aussicht hier oben nicht wahr, Ritchie?" Auf deutsch und er meinte: "Viel Wasser da unten." Ein Grinser und in Englisch:" Wir sehen uns nachher." Waren schon geile Zeiten, nicht zu verwechseln mit dieser Kölner Karnevalscombo, die mal was vor einer superjeile Zick von sich gab. Keep on rockin
      Eines noch: In 1996 waren wir mit 3 Leuten beim DP-Konzert in der Kölner Sporthalle :rip: Nach der Sohw waren noch viele Leute im Vorraum und unterhielten sich und schütteten Kölsch in sich rein. Plötzlich stehen am Bierstand 2 Kleiderschränke in Begleitung eines Mannes, der in höflicher Form ein Glas Bier bestellte. Die doch sehr nette Bedienung kannte den Gentleman nicht, aber uns 3en blieb die Luft weg. Der Mann hab sein Glas und sagte freundlichst: "Zum Wohle." Artig dankten wir Mr. Lord und bedankten uns für das Konzert und die langen DP-Jahre.
      ,,,d(^L^)b,,,

      Andrew:Last one. What’s next for Deep Purple? Do you have another album in your bones once you’re off the road?

      Ian:Ah, give us a break. [Laughs]. For now, we’re back on the road and we’re loving every minute of it. We’re working flat out on the road, and I don’t get home until Christmas. I’ve got a break in the summer with my family at my place in Portugal. Then, when the Deep Purple tour finishes, I’ve got an orchestral tour through Spain, which takes me up to Christmas. Deep Purple has got a writing session booked in March 2023, which I believe is to get started on thinking about our next record. So, there is a lot in store and more on the way.

      Lieber Ian - dir und der Band viel Glück und vor allem Gesundheit - dass ihr diese Energie für euch und für uns Fans noch einige Zeit haben könnt. Wir lieben euch dafür - Deep Purple !
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