Paice + Tribute Bands

      Nun ja. Ich bin bei Purpendicular immer etwas vorsichtig. Ich finde den Sänger etwas suspekt. Als Sänger und besonders als Typ. Allerdings ein guter Bühnenfrontmann.

      Aber sie haben immer wieder mit (sehr vielen) bekannten und unbekannten guten Musikern zusammengespielt. Die Band ist eigentlich wirklich nur Robbie Thomas Walsh.

      Trotzdem muss ich zugeben, dass die 4 Shows, die ich gesehen habe, nicht schlecht waren. Auch die beiden vorhergehenden Alben sind wirklich handwerklich gut und abwechslungsreich.

      Purpendicular hat sich mit allen Ihren Gitarristen, von denen mir Herbert Bucher und besonders auch Frank Pané (Bonfire) positiv aufgefallen sind, immer sehr an den Steve Morse Stil orientiert - auch in den Shows. Das ist ein interessanter Kontrast zu Tribute Bands wie "Demon's Eye" oder "Purple Rising" - auch wenn ich den Blackmore Stil dieser beiden Bands absolut vorziehe.

      Aber auch ein Purple-Morse Tribute hat ja mittlerweile unglücklicherweise etwas Geschichtliches.

      Wie schon auf dem letzten Album spielt auch hier wieder Herbertt Bucher Gitarre, ansonsten wieder eine ganz andere Besetzung (Mark 94 ?).

      Nick Fyffe von der "Purple Family" am Bass - das ist interessant. Er hat ja für einige Shows Roger Glover vertreten bei Deep Purple. Ist oder war glaube ich Schwiegersohn in spé von Ian Paice.

      Und anscheindend spielt Paicey hier wohl auf allen Tracks - das habe ich nicht erwartet. Das ist ja schon ein Qualitätsstempel.

      Der neue Song "Ghoast" ist nett - allerdings passiert in dem Song wenig und er plätschert sechs Minuten im Mark-VIII-Stil vor sich hin. Ein längeres Solo hätte gut getan.

      Positiv fällt mir auf, dass Walsh einmal nicht versucht, wie der junge Ian Gillan zu klingen. Gut so. Altersweisheit?

      Ich bin auf das Album durchaus gespannt und werde ihm eine ehrliche Chance geben.

      PS: Gaaaanz früher war der Duetsch-Ire Walsh auch einmal Sänger von "Demon's Eye" und spielt auf einem längst vergriffenen Live-Album.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Ich stimme Dir in einigen Punkten zu, Walsh gefällt mir als Sänger nicht wirklich, insbesondere weil er mehr kreischt als er singt. Auch ist "Ghost" ein bisschen länglich und ziellos, womit er auf Purpendicular und Abandon nicht ganz alleine wäre :whistling:

      Trotzdem ich finde es absolut legitim, dass eine der vielen Tribute-Bands gezielt auf Mk Morse ausgerichtet ist. Steve hat in den vielen Jahren eine ganze Reihe toller Songs mit der Band gemacht, die man (auch mit Steve) bei Deep Purple nie live gehört hat, bzw. die nach der Promo-Tour zum jeweiligen Album aus den Sets verschwunden sind. Ich denke hier zum Beispiel an Cascades: I'm Not Your Lover. Live gab es etliche wirklich tolle Arrangements alter Mk II Songs, das lange Speed King mit Bass- und Drumsolo und dem Rock'n'Roll Medley zum Beispiel, die Deep Purple entweder selbst nicht mehr bringen und die es (wie ich finde) nicht minder verdienen am Leben erhalten zu werden wie die Arrangements von Made in Japan, an denen sich viele andere Tribute Bands orientieren.
      Oh, Joni, es war KEINE Kritik an Deep Purple mit Steve Morse.

      Auch finde ich es gut, dass Purpendicular eine Tribute Band für diese sehr interessante Zeit ist. Damit haben sie in Deutschland ein Alleisntellungsmerkmal. Der Bandname spricht ja für sich.

      Das kam wohl verkehrt rüber. Sorry.

      Ich mag die letzten Alben DP seit 1994 sehr. Und auch die Live-Qualität von Morse und Airey - auch für die Mark II Songs war immer sehr gut. Deep Purple dürften keinen zweiten Blackmore haben, dann wäre sie ihre eigene Coverband. Riesenrespekt meinerseits.

      Aber trotzdem ziehe ich die Blackmore Zeit und Tribute-Gitarristen wie Mark Zyk vor. Hier kann ich die 70er und 80er wieder erleben. Was bei Deep Purple nicht mehr geht.
      Aber das ist natürlich mein persönlicher Geschmack.



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      Eines der Dinge, die mich hier in diesem Forum so begeistern. Jeder kann seine Meinung sagen, und tut dies auch im Normalfall in zivilisierter Art und Weise.
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      And myself tells me we can't be anybody else

      hotblack schrieb:

      Am 16. September wird Ian mit Voodoo Strat, einer italienischen Coverband im Eboardmuseum in Klagenfurt auftreten:

      eboardmuseum.com/events.html#2022-09-16


      Ich war gestern dabei im Eboardmuseum, leider gab es vor dem Konzert eine Verzögerung wegen eines medizinischen Notfalls eines Besuchers.
      Ian hat ein wenig erzählt, wie umständlich die Anreise war, da in Frankreich anscheinend die Flughäfen gestreikt haben, dann wurde er irgendwo abgeholt und stand länger im Stau, wirkte aber recht gut gelaunt.
      Das Konzert selber war sehr gut und relativ laut, obwohl Ian anfangs etwas über den Sound des Schlagzeugs klagte - ich glaube, es war ihm zu leise bzw. zu wenig Druck. Aber sonst ein rundes Konzert mit einigen Klassikern von DP, die man sonst live seltener hört (Child in Time, Woman From Tokyo, Burn) und zwei Liedern von Hendrix, da die Band eigentlich als Hendrix-Cover Band auftritt.
      Das ist das Schöne an solchen "Nebenprojekten". Man bekommt Songs zu hören, die sonst nicht unbedingt auf der Setliste stehen.

      Abgesehen davon, ist Ian meiner Erfahrung nach bei diesen Konzerten wesentlich entspannter und zugänglicher, was auch nicht schadet :)
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      Einen besonderen Reiz haben diese Soloprojekte für mich speziell insofern, als ich dazu neige, mich bei Deep Purple sehr auf Ians Gesang zu fokussieren.

      Wenn ich aber Paicey mit anderen Sängern erlebe, kann ich mich ganz auf ihn konzentrieren, und so wurde mir erst bei solchen Soloauftritten bewusst, was für ein ungeheuer guter Schlagzeuger er wirklich ist.
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