Deep Purple Tour 2023

      Die episch langen Stücke: Ein Markenzeichen der Zeit um 1970. Viele mochte ich damals und höre sie (in homöopathischer Dosis, also alle Monate mal wieder) heute noch recht gern: "Mandrake Root"/"Space Truckin' "von DP, "Lost Angeles" (Colosseum), "Ashes Are Burning" und "Scheherazade" (Renaissance) als Live-Beispiele, "Valentyne Suite" (Colosseum), "Atom Heart Mother" und "Echoes" (Pink Floyd), "Thick As A Brick" (Jethro Tull) oder "In-A-Gadda-Da-Vida" (Iron Butterfly) als Beispiele aus Studio-Alben. Es war auch eine Reaktion auf die extrem kurzen Singles der 60er. Paul McCartney schuf mit "Yesterday" einen Song, der auch dann noch verehrt werden wird, wenn die Menschheit längst ausgestorben ist - dabei ist dieser unglaublich schöne Song kaum länger als 2 Minuten.
      Heute wählen Künstler von Rang, also auch Deep Purple, zumeist den 'goldenen' Mittelweg zwischen diesen beiden Extremen - und so schlecht ist das ja nun wirklich nicht. Rock on! nainallig
      Einen Song habe ich vergessen. Diesen kleinen Beitrag darf Kalle auf gar keinen Fall lesen - und ja, normalerweise zielt die Musik von Edgar Winter auch in meinem Fall am Zentrum meiner Geschmacksnerven vorbei. Aber es gibt einen sehr langen Song von ihm, den ich abgöttisch liebe. Irgendwann 1970 oder 71 wurde er mal in "Musik nach der Schule" auf NDR II gespielt. Es handelte sich um "Winter's Dream - Entrance". Nie ging mir dieser Song hernach aus dem Kopf und viele Jahrzehnte später konnte ich ihn (beim Verlag "2001" endlich im Rahmen einer Edgar Winter-Gesamtausgabe erwerben). Es handelt sich um eine Suite, die aber am Ende in ein Rondo hineindreht, vieles (nicht alles) ist stark vom Jazz beeinflusst. Bis auf wenige Gitarrenpassagen (die sein Bruder Jonny beisteuerte) spielte Edgar alle Instrumente selbst.

      Was den Gesang betrifft, wurde lange Zeit das Gerücht kolportiert, dieser Song habe auch Ian Gillan maßgeblich beeinflusst. Wobei bemerkt werden muss, dass auch die Grundstimme Edgar Winters außergewöhnlich hoch war, die hohen Passagen sich also nur wenig vom Grundgesang abheben. Ians Kopfstimme (bei "Child in Time" oder "Fighting Man") war eben deshalb so außergewöhnlich, weil seine Grundstimme eher im Bariton anzusiedeln ist.

      In jedem Fall ist auch dieser wirklich schöne Edgar Winter Song annähernd eine halbe Stunde lang. Rock on! nainallig

      IGFan schrieb:

      Kalle - ich kann deinen Ausführungen gut zustimmen - ich verstehe aber auch Roger ( mein DP Kumpel aus meiner Ecke ) sehr gut - hat er doch auch schon sehr viele Gigs besucht. Ich könnte durchaus auf "Smoke...." verzichten - aber gerade bei dem Song geht die Masse so richtig aus sich raus, ist halt so.
      Und klar - jammern auf hohem Niveau !
      Jeder Fan - wir eingeschworenen sowieso - hat bestimmt seine eigene Setlist und Wunschliste.
      Nein, ich gehe nicht wegen der Setlist zu DP - sondern um sie live zu erleben, auch wenn ich zum hundertsten mal "Smoke" höre - ich liebe alles was sie spielen und wie sie es spielen und bin total happy dass sie noch spielen.
      @Roger: ich freue mich schon auf unseren Gig - der wievielte ist es denn zusammen ? 25 ?


      IGFan schrieb:

      @Roger: ich freue mich schon auf unseren Gig - der wievielte ist es denn zusammen ? 25 ?



      der legendäre Konzert Besuch in der Schweiz an der Eiger Nordwand, beim Snow Open Air .............das war cool, ......... klar dann noch Royal Albert Hall in London
      Auf jeden Fall jetzt dann wieder in Stuttgart beim Jazz Open, .......
      Mmmhhh,...ist es vielleicht der Aktuallität des Auftritts geschuldet :noplan: . Zeitnahe Berichte sind natürlich immer die Leckerlies für uns Fans, aber
      bei DIESER Interpretation des Tracks, bin ich leider nicht mit dir, :danke: liebe Monika, auf einer Wellenlänge... :flora:
      Ich gehöre ja auch eher zu den "Ewiggestrigen" und verlinke mal grad das nun schon 25-Jahre alte Stück, welches MIR persönlich immer noch am besten gefällt. Eröffnung durch JL
      und einer Einfühlsequenz von SM, die ich selten so erlebt habe. Klaro, alle auf dem Zenit, aber unerreichbar. :res:



      Sitze auf der Terrasse, die Sonne brät, When A Blind Man rieselt aus dem Lautsprecher,- gleich lecker essen&trinken und die Daumen drücken,dass es UNSERE Band noch lange geben wird.

      Schönen Sonntag allen :hb:


      Bruno
      Natürlich ist Jon unerreicht. Er spielt herrlich.
      Aber ich persönliche mochte gerade das Stück mit Steve überhaupt nicht. Vor allen DIngen in den ersten Jahren.
      Weil er für meinen Geschmack kein Solo bringt, sondern nur versucht in kurzer Zeit möglichst viele Noten unterzubringen. Und das bei einem Slow-Blues. Warum?
      Ich habe den Song zu dieser Zeit immer "When a deaf man screams" genannt.
      Die Gitarre weint nicht, sie kreischt.

      Spätere Aufnahmen mit Steve, nach seiner Arthrose, gefallen mir da besser.

      Und Simon bringt es wesentlich banddienlicher und bluesiger.

      Aber Purple hatten ja noch einen Gitarristen:



      Aber für mich ist immer noch das Original der Single B-Seite unerreicht (der spätere Remix gefällt mir etwas weniger).



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Es muss doch gar keinen Streit um die 'beste' Version geben (ich führe stets auch die 1996er im Pariser Olympia mit in diesen Wettbewerb). Don ist ein anderer Keyboarder als Jon - und das ist doch auch gut so - und genauso verhält es sich mit Steve und Simon. Mir ist schon bei anderen Aufnahmen aufgefallen, dass Peter Green und und Gary Moore zumindest dann Simons Vorbilder sind, wenn es um die Gestaltung von Blues- und Soul-Balladen geht - und ich finde, das passt.
      Es ist doch gut, wenn sich ein und derselbe Song immer wieder anders anhört. Rock on! nainallig

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      nainallig schrieb:

      Es muss doch gar keinen Streit um die 'beste' Version (ich führe stets auch die 1996er im Pariser Olympia mit in diesen Wettbewerb). Don ist ein anderer Keyboarder als Jon - und das ist doch auch gut so - und genauso verhält es sich mit Steve und Simon. Mir ist schon bei anderen Aufnahmen aufgefallen, dass Peter Green und und Gary Moore zumindest dann Simons Vorbilder sind, wenn es um die Gestaltung von Blues- und Soul-Balladen geht - und ich finde, das passt.
      Es ist doch gut, wenn sich ein und derselbe Song immer wieder anders anhört. Rock on! nainallig


      Ich stimme voll und ganz zu, lieber Hans-Jürgen.
      Mark I - Mark IX - das ist einer der Gründe, warum ich Deep Purple Fan bin. Schon vor Steve Morse hat jede Besetzung etwas ganz anderes, aber immer auf höchstem Niveau abgeliefert. Das hat mich begeistert.

      Nicht umsonst sind meine drei Lieblingsstudioalben von DP mit vier verschiedenen Sängern und zwei verschiedenen Gitarristen in drei unterschiedlichen Stilen.

      Und heute ist es noch genauso. Daher bin ich richtig neugierig auf ein Mark IX-Album. In welche Richtung geht es? An eine bluesigere Richtung (Peter Green, Gary Moore - oder zeitgemäßer Bonamassa) habe ich auch gedacht. Ich weiß, dass Gillan sich nicht so richtig wohl fühlt im Blues - aber einige seiner besten Songs sind Blues: Lazy, When A Blind Man Cries, Brazos....

      Und ja, Dieri - bitte eine schnelle Live Blu-Ray. Gerne auch mit Bonus aus 2022er Konzerten mit den Songs, die sie jetzt nich mehr spielen...



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...

      Kalle schrieb:

      Ich weiß, dass Gillan sich nicht so richtig wohl fühlt im Blues

      Das sehe ich etwas anders - und meine andere Meinung bezieht sich keinesfalls ausschließlich auf Deep Purple. Ich denke vor allem an Gastauftritte bei Jon Lords Hoochie Coochie Men. "Over & Over" und "If This Ain't The Blues" singt Ian mit so viel Seele, wie es sich bei 'schwarzer' Musik auch gehört. So kann man diese Songs nicht singen, wenn man nicht mit Haut und Haar in diese Musik eintaucht. Besser hätte das ein Marvin Gaye, ein Otis Redding oder ein Percey Sledge auch nicht singen können - und beseelter auch nicht. Rock on! nainallig
      Das mit dem Blues und den Anfangszeiten von Deep Purple liegt wohl weniger an Ian.
      So sind sich zum Beispiel die beiden Ians absolut einig, dass 'Blind Man' auf das 'Machine Head' Album gehört hätte. Implizit ist, dass ein gewisser Gitarrist da damals etwas dagegen hatte.
      Mag sein, dass Ian mit 20 Jahren noch nicht so viel mit dem Blues anfangen konnte, aber mit der Zeit hat sich das garantiert gewandelt.

      Insgesamt passen Blues-Songs wohl weniger in das Umfeld von Deep Purple, aber ich weiß zum Beispiel dass 'You're Gonna
      Ruin me Baby' zu Ian's absoluten Lieblingssongs gehört.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      In irgendeiner autobiographischen Aussage hat Big Ian auch mal betont, dass er regelrecht elektrisiert war, als er im zarten Jugendalter erstmals amerikanische Blues-Musik hörte. Diese Musik spreche doch genau jene menschlichen und sozialen Probleme an, die es auch im Nachkriegsengland gab. Und er spürte sofort das Bedürfnis, auch solche Songs zu singen. Rock on! nainallig
      Im Newsletter der Jazz open gab es die Info, dass der DP Gig im Live Stream zu sehen sein wird - schwierig zu sagen ob jetzt der gesamte Gig zu sehen sein wird oder nur .....???
      Ihr könnt es ja einfach mal testen
      ......und ja, vielleicht werden alle Foren Fans live beim :hb: zu sehen sein
      wir sehen uns

      JAZZOPEN - STREAMING
      Live-Streams auf ARTE Concert
      Es gehört zum guten Ton und zum Wesen des Festivals: Seit Jahren bieten wir in Zusammenarbeit mit ARTE Concert für alle Daheimgebliebenen Live-Streams ausgewählter Konzerte an. In diesem Jahr sind das aus dem Alten Schloss der Abend mit Branford Marsalis und Arturo Sandoval (Sonntag, 16.7.). Die Stimmung auf dem Schlossplatz live zu Hause miterleben können die Fans am Dienstag, den 18.7., mit dem Auftritt von Deep Purple und am Mittwoch, den 19.7., wenn Die Fantastischen Vier und Cory Wong zu sehen und zu hören sein werden. Wo die Streams zu finden sein werden, findet ihr während des Festivals auf unserer Website oder auf Social Media.
      Noch kann ich bei arte nichts finden zu Deep Purple.

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      Ich kann mich nicht erinnern, dass schon etwas über die Vorgruppe geschrieben wurde.


      In Hamburg spielen Mutterkuchen auf ("Mother's Cake") aus Österreich, die es schon einige Jahre gibt.

      de.wikipedia.org/wiki/Mother%E2%80%99s_Cake

      Hmmmm.... aber ich bin zu alt für diese Welt.
      Also - ihre Instrumente beherrschen sie - ohne Frage. Vor allen Bass und Schlagzeug sind wirklich gut.
      Irgendwo ein Mischung aus Rush und Primus (falls sie noch jemand kennt). Manchmal leichte Cream und Police Anklänge - und SEHR schräg.

      Einige Songs sind wirklich ganz OK fast klassisch - teilweise auch interessant, fast proggig, und jazzig, andere verschrecken mich total.
      Aber ein echtes Problem habe ich mit dem falsettartigen Gesang.

      Vielleicht ist mir das ZU anspruchsvoll....

      Aber seht selbst:






      Irgendwie muss ich bei dem Sänger an "Bobcat Goldthwait" denken. Kennt den noch jemand (Police Academy 2-4)?






      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...

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