Steve Morse bei Rick Beato

      Da bist Du mir wohl zuvorgekommen, ich wollte das auch gerade posten :)
      Ein sehr schönes Interview, insbesondere für Gitarristen, das mal wieder zeigt, was für ein sympathischer Typ Steve ist.
      Um Deep Purple geht es leider so gut wie gar nicht, was schade ist, weil mich seine Sicht auf seinen Ausstieg und die Zeit seitdem sehr interessieren würde. Irgendwie ist das ein bisschen arg "glatt" gelaufen und dass Steve in der ganzen Euphorie um Simon (die ich an sich teile) schon kaum noch vorkommt, macht mich in gewisser Weise traurig, auch wenn das ganz natürlich ist.
      Steve ist ohne Frage ein Klasse Gitarrist, Songwriter, und vor Allem Mensch.

      Sein Problem im DP-Kontext ist auch jetzt noch dass er Amerikaner ist. Nicht als Solches, sondern wegen der Distanz, die sich dadurch zu der Haupt-Fanbasis in Europa ergibt.
      Man kann es drehen und wenden wie man will, in den USA sind DP nicht das, was sie hierzulande sind. Von ihrem Auftritt in Indien hat es TV-Beiträge, Reviews und alles Mögliche gegeben - wie viel davon gab es von der letzten US-Tour?
      Steve hat ja eine kleine Tour mit den Dregs in den USA gemacht - wie viel davon hörte man hierzulande? Und wie groß waren die Locations in denen er gespielt hat?
      Kommt noch hinzu, dass er nicht unbedingt der Typ ist, der gerne sein eigenes Lob singt bzw. die Werbetrommel für sich selber rührt, und es wird offensichtlich, weshalb von ihm nicht mehr allzu viel zu hören ist.
      Be what you are, I tell myself
      And myself tells me we can't be anybody else
      Steve war ein Ruhepol im turbuletesten Jahr der Band, er war lernfähig und gewillt neues für die Hardrock Band anzunehmen..... auch sein all zu häufiges Geduddel wurde von Bob Ezrin auf den Liedern songdienlich gebremst und hier galt weniger ist mehr.
      Toller Typ, durfte ihn Backstage kennen lernen ....

      Roger schrieb:

      auch sein all zu häufiges Geduddel wurde von Bob Ezrin auf den Liedern songdienlich gebremst und hier galt weniger ist mehr.


      Guter Hinweis, ich hatte das bisher nicht mit Ezrin, sondern mit Steve's Arthrose in Verbindung gebracht habe.
      Aber ich denke, Du hast Recht.
      Vielleicht gefallen mir daher die letzten Alben wieder besser.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Wahrscheinlich ist da beides zusammengekommen.
      Ich glaube es war in der Infinite-Doku, dass Steve seinen Eindruck geäußert hat, Bob Ezrin würde ihn in Richtung eines langsameren, gefühlvolleren "David-Gilmour-Stil" lenken wollen und das hat er in gewisser Weise auch geschafft.

      Was mir sowohl in diesem Video als auch bei Videos seiner Reunion mit der Steve Morse Band 2023 auffällt ist, dass ich wohl mein Urteil über Ezrins Mix von "Whoosh" und "Turning To Crime" etwas revidieren muss.
      Ich habe mich bei diesen beiden Alben immer etwas daran gestört, dass Steves Gitarre matt und viel zu höhenarm geklungen hat. Vergleicht man den Gitarrenton auf diesen Alben mit früheren Morse-Alben wie "Bananas" oder auch "Now What?!" (wo Steve prinzipiell schon das gleiche Equipment hatte), ist die fehlende "Knackigkeit" gut erkennbar und das liegt nicht nur an geringerer Lautstärke.
      In jüngeren Videos fällt mir allerdings auf, dass diese Soundveränderung eine bewusste Entscheidung von Steve zu sein scheint, denn sein Klang klingt jetzt durch die Bank für meinen Geschmack zu dumpf. Es wäre sehr interessant, was ihn dazu bewogen hat.