Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Es ist wieder soweit- die ersten Musiksachverständigen melden sich zu Wort : http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0208/feuilleton/0027/ Teichlandschaft mit alten Bäumen Alice Cooper und Deep Purple in der Max-Schmeling-Halle Mit dem Alter wird Alice Cooper immer gruseliger. Nicht dass sein Schreckschraubenrock in irgendeiner musikalischen Form furchterregend ausfiele. Doch dass Cooper es für angemessen hält, nun schon seit mehr als drei Jahrzehnten mit der gleichen Geisterbahnshow um die Welt zu tingeln, kann durchaus beängstigen. Die einzige erkennbare Neuerung, die er am Montagabend in der fast ausverkauften Max-Schmeling-Halle zeigte, bestand darin, dass er eine Paris-Hilton-Imitatorin über die Bühne stapfen ließ und sie kurz demütigte, indem er beiläufig ihren Hund erwürgte. Vergleichbares hatten Deep Purple natürlich nicht nötig. Nach einem kurzen Videoeinspieler, der zeigte, wie die Band aus einer Gitarrenkiste kletterte, schlenderten sie in der aktuellen Besetzung Ian Gillan (Gesang), Ian Paice (Schlagzeug), Roger Glover (Bass), Steve Morse (Gitarre) und Don Airey (Keyboard) auf die Bühne und eröffneten den Abend recht viel versprechend mit "Pictures Of Home" von dem 1972er Album "Machine Head". Glover hatte sich in der Mode alternder Biker eine Bandana um den Kopf gebunden, Paice - der inzwischen aussieht wie Elton Johns dicklicher Bruder mit Zopf - gefiel sich in einem ärmellosen T-Shirt von Nike, während Gillan in weißem Hemd mit dunkler Hose die Rolle des Conferenciers übernahm und Morse die hellblaue Jeansmontur uneitler Hardrock-Gitarristen bevorzugte. Einen ähnlichen Zeichensalat bot auch die Bühne: Hinter zwei zurückgebundenen Vorhängen hing eine Leinwand mit dem Cover des aktuellen Albums "Rapture Of The Deep", auf dem ein zart gepinselter Mann vor Teichlandschaft mit Bäumen zu sehen ist. Davor waren links und rechts zwei Diodenwände angebracht, auf denen sich Bilder von Notenschlüsseln, Kirchenfenstern und Marilyn Monroe abwechselten, was wiederum mit den Leuchtsäulen korrespondierte, die auf dem Boden waren und mit ihrem bunten Farbspiel erfreuen sollten. Auch wenn die kühne Kombination dieser recht unterschiedlichen Dekorationselemente keinen erkennbaren Sinn machte, verriet sie dennoch, dass Deep Purple die stilistische Strenge ihrer frühen Tage längst abhanden gekommen ist. Weshalb es auch nur folgerichtig erschien, dass die Band sich gleich nach dem ersten Titel konsequent ihren neueren, recht beliebig rockenden Liedern widmete. Dabei sind Deep Purple wie so viele alternde Rocker - man denke an Eric Clapton, Gary Moore oder Mark Knopfler - dem öden Bahnhofskneipenblues verfallen, den sie zwar technisch perfekt, aber leider auch sehr langweilig zum Vortrag bringen. Fraglos kann man einer Band, die seit nunmehr 38 Jahren existiert, nicht vorwerfen, dass es ihr heute nicht mehr gelingt, interessante Lieder zu schreiben. Aber dass sie es vorzieht, ihre uninteressanten neuen statt der großartigen alten Lieder zu spielen, ist durchaus ein Problem. Und so musste man über weite Strecken Stücke wie "Ted the Mechanic", "Wrong Man" und "Junkyard Blues" über sich ergehen lassen, die nicht nur ganz besonders zäh waren, sondern vor allem auch ganz besonders lang. Erst gegen Schluss des Konzerts spielten Deep Purple endlich die gewünschten Gassenhauer wie "Highway Star", "Space Truckin'" und das unvermeidliche "Smoke On The Water". Das allerdings taten sie mit viel Schwung und wildem Gegniedel und bekamen vom Publikum dafür dann auch viel Applaus. Berliner Zeitung - 08.02.2006 Autor: Harald Peters
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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Hier noch eines: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10645239/63369/ Männer aus der Kiste Skurriles Treffen der Rockmonster WELF GROMBACHER Mit langem, dünnem Haar und ein paar Bierchen zuviel in der roten Rübe steht ein jung gebliebener Mittvierziger in seiner Trekking-Jacke vor der Schmeling-Halle. "Will niemand eine Eintrittskarte? 50 Euro, sonst kostet sie 53." Keiner reagiert. "Ihr Arschlöcher! Gleich zerreiß ich die Karte und geh' rein." Irgendwann steckt ihm einer, dass er am Presseschalter steht, wo niemand zahlen muss. Drinnen hat gerade Alice Cooper begonnen. "Department of Youth", "No more Mr. Nice Guy" und "Dirty diamonds" vom neuen Album (Dirty diamonds, Spitfire 2005) knallen durch den Raum. Das Schneegestöber vor der Tür lässt die Halle dampfen. Bierschwaden wabern durch die Luft. Zum ersten Mal sind die Rockmonster Alice Cooper und Deep Purple gemeinsam unterwegs. Am Montagabend war Auftakt der Deutschlandtour in Berlin. Ein Blick ins Publikum verrät: Das ist Musik für Männer. Echte Männer - mit Lederjacke, Schmerbauch und Zwiebelschweiß. Alice Cooper nehmen die echten Kerle beim Warmtrinken mit. Staunen, dass der gerade 58 gewordene Sohn eines evangelischen Pfarrers wie ein personifizierter Anachronismus aus dem Sarg steigt. Im Grund hätte er des fortgeschrittenen Alters wegen die Horrorschminke gar nicht mehr nötig. Seine vier Bandkollegen hingegen könnten Söhne von ihm sein, nein, Enkel, rotzen aber die Schock-Rock-Hymnen des Theaterrockers in sehr ordentlichem Garagensound runter. Die Geisterbahn kommt in Fahrt, das Publikum weniger. Bei der Minirockoper "The piece" erreicht der rührige Mummenschanz den Gipfel: Cooper schändet eine Blondine (die von seiner Tochter Calico gespielt wird; früher wirkte Ehefrau Sheryl bei den Shows mit), bei "Only women bleed" stecken Henker ihn in eine Zwangsjacke und bei "Killer" folgt der rituelle Tod durch die Guillotine. "School's out" als letztes Stück - in weißem Frack und Zylinder, auf dem Blutflecken prangen. Danach als Zugabe im engen Muskelshirt "Poison", "I wish I were born in Beverly Hills" und "Under my wheels". Die Betriebstemperatur ist erreicht. Auf der Leinwand steigen nun die Dinos von Deep Purple aus der Kiste. Zeugt von Ironie. Wenn es sich auch nur um eine Verstärkerkiste handelt. Gleich beim Opener "Pictures of Home" vom legendären "Machine Head"-Album ist klar, die Maschine funktioniert noch. Sänger Ian Gillan, mit weißem Hemd und Designerjogginghose, ist voll auf der Höhe. Körperlich wie stimmlich. Die echten Männer im Publikum wundern sich. Befolgen sie doch in der Mehrzahl seinen kürzlich geäußerten Wellness-Tipp (Gillan: "Ich halte mich durch Rauchen fit") sind aber trotzdem irgendwie fahl. Fünf Songs vom aktuellen Album (Rapture of the deep, Edel Records 2005) stehen auf der Setlist. Darunter in Jazzrockmanier "Before time began" und "Junkyard Blues", bei denen sich Steve Morse (Ex-Kansas, Gitarre) und Don Airey (Ex-Rainbow, Orgel) echt exzessive Duelle liefern. Ian Paice sieht aus wie ein texanischer Wanderprediger, trommelt aber wie der liebe Gott und bildet mit Urmitglied Roger Glover eine atemberaubende Rhythmus-Sektion. "Highway Star", "Smoke on the water", dann die Zugaben "Hush" und Black Night". Tadellos trotz tauber Ohren.

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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Noch eine Review zu Berlin in der MZ (Mitteldeutsche Zeitung) MZ Artikel Noch immer steht Rauch auf dem Wasser Deep Purple startet seine Deutschland-Tour in der Berliner Max-Schmeling-Halle von Gunnar Leue, 07.02.06, 19:23h, aktualisiert 07.02.06, 19:35h Ian Gillan und Steve Morse in Berlin (Foto: Leue) Berlin/MZ. In den 70er Jahren bildeten vier Bands ein vierblättriges Kleeblatt in der Rockmusik: Led Zeppelin, Uriah Heep, Black Sabbath und Deep Purple verhießen das ganze Glück für unzählige Hard Rock-Fans. Auf Platte lebt ihre Musik zwar unvermindert fort, aber live gibt's - von vereinzelten Reunion-Auftritten abgesehen - nichts mehr. Allein Deep Purple ziehen munter ihre Kreise. Am Montag spielten sie zum Beginn ihrer Deutschlandtour in der Berliner Max-Schmeling-Halle, die mit 10 000 Zuschauern bestens gefüllt war. Eine erstaunliche Zahl, die wohl auch mit dem Showkonzept des Doppelpacks zu tun hatte. Schließlich war auch Alice Cooper mit von der Partie. Im Gegensatz zum Budenzauberer Cooper betraten die Musiker von Deep Purple völlig normalgekleidet eine schnickschnackfreie Bühne. Wenngleich nur eine Rumpfmannschaft von der legendären Originalbesetzung mitwirkt, der Spaß ist ihnen geblieben. Beziehungsweise jetzt erst wieder richtig da - beteuert Sänger Ian Gillan doch stets, dass alles viel entspannter abläuft, seit Gitarrist Blackmore die Band verließ. Zwar hat Gillan zuweilen stimmliche Aussetzer, aber vor allem Roger Glover zupft exzellent seinen Bass, Ian Paice trommelt wie eh und Steve Morse erweist sich als Edelgitarrist. Neben etlichen Songs den aktuellen Albums "Rapture Of The Deep" präsentierte die Band natürlich ihre Hitklassiker wie "Black Night" und die Luftgitarristenhymne "Smoke On The Water". Vermisst wurde eigentlich nur "Child In Time", dass Ian Gillan allerdings schon seit 15 Jahren nicht mehr live vorträgt. Am 17. Juni spielt Deep Purple in Ferropolis.
      MfG Olaf

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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Hallo wenn man den Bericht in der Berliner Zeitung so liest muss ich mich wirklich Fragen ob diese Einstellung zu Neuem wirklich ernst gemeint ist. Wenn man immer nur beim Alten bleibt, würde ja nie etwas neues entstehen. Was hätte der Junge 1972 geschrieben als Machine Head herauskam ? Hätten die Jungs dann auch ewig Black Night, Mandrake Root und Wring that neck spielen sollen weil man das ja schon kannte ? Diese Argumente kann ich absolut nicht nachvollziehen. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Zitat:
      Hallo wenn man den Bericht in der Berliner Zeitung so liest muss ich mich wirklich Fragen ob diese Einstellung zu Neuem wirklich ernst gemeint ist. Wenn man immer nur beim Alten bleibt, würde ja nie etwas neues entstehen. Was hätte der Junge 1972 geschrieben als Machine Head herauskam ? Hätten die Jungs dann auch ewig Black Night, Mandrake Root und Wring that neck spielen sollen weil man das ja schon kannte ? Diese Argumente kann ich absolut nicht nachvollziehen. Gruss Hans-Jürgen
      Hallo Hans-Jürgen, Du hast Recht - oder doch nicht? Das, was die Berliner Zeitung schreibt, ist genau der Eindruck, den ich in Gesprächen mit nicht eingefleischten Fans im Konzert bekommen habe. Viele fanden Alice Cooper besser, weil er überwiegend allte Stücke brachte und die alte, erwartete Show. Diese Leute sagten mir auch, dass Purple schwach waren, weil sie die alten Lieder nur zum Schluß gespielt haben. Wo waren "Child In Time", "Burn", "You Keep On Moving", "Strange Kind Of Woman" und "April"?. Diese Frage lag Ihnen auf den Lippen. "Ohne Blackmore und Lord ist das nichts" - auch diesen Satz bekam ich zu hören. Ich habe in Kiel viele Leute gesehen, die nach einer halben Stunde DP die Halle verlassen haben. Die wahren Fans, wie wir, freuten sich über das neue Material und wissen auch, das Mark VIII die neuen Stücke besser intonieren und daran mehr Spaß haben. Einige von uns hätten vielleicht gern "Perfect Strangers" gegen "Silver Tongue" ausgetauscht und sind begeistert, das "Things I Never Sad" gespielt wurde. Aber: Ich glaube DP gehen den richtigen Weg. Denn wenn Sie nur die alten Hits spielen würden, könnten wir sie wohl nur auf Oldie-Festivals und in kleinen Clubs sehen. Und sie hätten vermutlich keinen echten Spaß mehr an der Musik. Danke für die hier wiedergegeben Berichte.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Vielen Dank für die Berichte, bis auf den der Berliner Zeitung voll nachzuvollziehen, aber er kann wohl nicht anders, ohne den rechten Zugang zu haben (haben zu wollen) kann man nur immer von den alten Zeiten schwafeln, lächerlich! ER soll mir seine Adresse zusenden und ich schicke ihm die "Machine Head" DVD zu, da kann er sich ein paar ewig gestrige einladen, das Bild auf eine große Leinwand werfen und in einem selbstgebastelten Bühnengraben auf und ab zischen und sich selber vormachen es wäre ein "echtes" Concert, dann kann er weiter schreiben. Wenigstens hat er die Namen richtig recherchiert ..... Leute gibt es ....
      Deep, deeper.... deepest-purple... :thumbup:

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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Ein etwas anderer Konzertbericht aus dem Flensburger Tageblatt von 09.01.2006 zum Konzert in Kiel. Nett gemacht. Hier der Link zur "elektrischen Seite" der Zeitung". Sicherlich nicht so lange onliine, http://www.shz.de/index.php?RUBRIKID=795&MID=30&REDID=1035942 Und hier der Originalbericht mit großem Bild zum abspeichern (Leider war meine Zeitung etwas regenass): http://img151.imageshack.us/img151/48/ftdpkiel20063oj.jpg" class="jsResizeImage" alt="" />



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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      danke fur den berichte ich habe es gelesen und lach es daruber sie haben keine ahnung was musik inhalt. ich mus sagen welche bands es saft 38 jahr zu werden und ein neue album macht. da sind nicht viele bei uns in der berichte waren sie auch negativ warum nicht mehr alte songs . ich habe nicht gesehn der inhalt von der neue songs sie sprechen alleen von smoke on the water und der alte tagen. und er hat gesacht das toch noch 3 von der oer besetsung waren. FALSCH 1 IST NOG UBERICH er sacht das am slus smoke gespielt hatten. WIEDER FALSCH ES WAR BLACK NIGHT. ich denke das 90 % keine ahnung haben von music. wir wissen genau das deep purple keine kiss oder rammstein sind die for the show sein und spielerisch und technisch nicht gut sind. deep purple ist ein band die technisch und spielerisch top sind. und das sind nigt viele bands. habe ein gesprochen und die ware nightwish fan ich glaube er war 17 und er sachte wow sie spielen echt gut und technisch auch und sie haben spielfreude , das sehe ich nicht viel mit jungere bands. darum lieb ich deep purple und ich lach daruber was in den zeitung steht.

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Hallo Kalle, mir ist auch klar, dass ein gewisser Teil des Publikums immer nur die alten Lieder hören will. Daher wird die Kritik nie auf alle Teilnehmer passen. Wer aber als Musiker den Fehler macht immer nur das Alte zu spielen, dem wird relativ schnell vorgeworfen dass er nichts Neues mehr macht. Das was heute neu ist, ist in ein paar Jarhen auch schon wieder alt. Wenn man überlegt - Perfect Strangers kam vor 22 Jahren auf den Markt !!! Wenn sich ein "nicht so eingefleischter Fan" so äußert würde ich das kompromislos akzeptieren. Wenn aber ein bezahlter Musikkritiger sich so äußert, so muss ich das Selbstverständis so eines Menschen zu diesem Thema doch sehr in Frage stellen. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Hallo Purplefreunde, hier noch ein ganz gut gemachter Artikel von den Nürnberger Nachrichten. Nimmermüde Altmeister in Spiellaune Rock im Doppelpack: Gastspiel von Alice Cooper und „Deep Purple“ in Nürnberg Nürnberg ist und bleibt eine Rockstadt. Beim gemeinsamen Gastspiel der Hardrock-Ikonen „Deep Purple“ und Alice Cooper war die Arena, die größte Halle der Region, fast vollbesetzt. Früher Vogel fängt den Wurm. Viertel vor Acht öffnet Shockrocker Alice Cooper seine Geisterbahn. Ein schickes „Greatest Hits“- Programm hat der Altmeister des Horror-Metal und eines der letzten lebenden Rockmonster geschnürt, verpackt in eine schwer amüsante Bühnenshow, bei der es viel zu gucken gibt. Angetrieben von seiner mächtig aufrockenden Band (u. a. „Kiss“-Schlagzeuger Eric Singer und Chefposer Ryan Roxie, der Gitarre spielt, als wären die 80er Jahre nie zu Ende gegangen) scheucht der 58- Jährige eine feiste Domina über die Bühne. Er wird von finsteren Schergen in die Zwangsjacke geschnallt, landet auf dem Fallbeil und wird geköpft, um als Showmaster im weißen Frack aus dem Reich der Toten zurückzukehren, Konfetti-gefüllte Riesenballons mit seinem Degen zu jagen und Paris Hilton zu verprügeln. Ganz großes Rocktheater! Showtechnisch können „Deep Purple“ da naturgemäß nicht mithalten. Deshalb widmet sich das britische Hardrock-Urgestein auf der flugs geräumten Bühne erst mal in aller Seelenruhe seiner aktuellen CD „Rapture Of The Deep“ — und definiert dabei mit strahlenden Gesichtern den Begriff „Spielfreude“ neu. Hätten die Musiker keine Ohren, sie würden in dieser Nacht kreisrund grinsen, während sie komplizierte und komplizierteste Rockarrangements feder- wie fingerleicht aus den Ärmeln schütteln und sich permanent gegenseitig zu musikalischen Kabinettstückchen anstiften. „Wer Mathematik liebt, liebt auch Bach“ hat neulich mal ein E-Musikliebhaber festgestellt, und dieser Spruch lässt sich eins-zu-eins auf diese quietschfidele Altherrenrunde ummünzen. Wo manch einer Band aus jener Epoche das Erbe der eigenen Bandhistorie die Luft abdrückt, bleibt bei „Deep Purple“ noch genügend Raum, zu zaubern und - Achtung, alte Schule! — die Lieder nach Belieben zu strecken, hier ein Solo einzustricken, dort ein wenig herumzujammen und irgendwann wieder zum eigentlichen Song zurückzufinden. Wer bitteschön macht so etwas heute noch? So kriegen alte Klassiker wie „Black Night“, „Speed King“, „Space Truckin’“, „Lazy“, „Highway Star“ und das unvermeidliche „Smoke On The Water“ einen völlig neuen Dreh. Gitarrist Steve Morse sorgt nicht nur mit seinen Soloeinlagen für offene Münder, sondern interpretiert die unsterblichen Gitarrenriffs seines übermächtigen Vorgängers Ritchie Blackmore mit einer unglaublichen Lässigkeit völlig neu. Zwei mal Rock-Geschichte, drei Buchstaben als Fazit: Wow! STEFAN GNAD Aktuelle CDs: Deep Purple „Rapture Of The Deep“ (edel), Alice Cooper „Dirty Diamonds“ (Eagle Rock) Vielen kann ich einfach nur zustimmen, ein wirklich klasse Konzerterlebniss. L.G. dreamcatcher

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Hier ein Bericht über das Wetzlarer Konzert aus dem Gießener Anzeiger. Interessant ist, dass man Junkyard Blues bereits als Klassiker betrachtet (wahrscheinlich ist eher, dass der Rezensent JB für ein älteres Stück hielt, weil es zwischen Klassikern in der zweiten Hälfte des Sets gespielt wurde: http://www.giessener-anzeiger.de/sixcms/detail.php?template_id=2634&id=1934498&_zeitungstitel=1133842&_resort=1103632&_adtag=event&_dpa=boulevard Dem Legenden-Status gerecht geworden Großartiges Treffen der Rockgiganten: Alice Cooper und Deep Purple spielten in der Mittelhessen-Arena in Wetzlar WETZLAR (bl). Sie klang überrascht, verwundert, vielleicht auch etwas eingeschüchtert, die Stimme aus Off, die das wie ein Derwisch über die in blaues Licht getauchte Bühne irrende Wesen fragte: "What are you doing, Alice?" Der legendäre Liederzyklus des 1975 erschienen Albums "Welcome to my nightmare", der 31 Jahre nach seiner Veröffentlichung eher an eine Musicalpassage, als an Songs des Schockrockers Alice Cooper erinnert, sollte zu den Höhepunkten eines Konzertabends werden, der zurecht als Treffen der Rockgiganten angekündigt wurden. Der 58-jährige Alice Cooper gastierte am Mittwochabend in der fast ausverkauften Mittelhessen-Arena in Wetzlar gemeinsam mit Deep Purple. Waren zu Beginn ihrer Laufbahnen große Gemeinschaftstourneen namhafter Rockbands noch an der Tagesordnung, stellen solche Auftritte heute eine Seltenheit dar. Entsprechend groß waren die Erwartungen des Publikums, bei dem 16-jährige Gören genauso zahlreich anwesend waren wie ergraute Männer jenseits der 50, und bei dem sich gerade volljährig gewordene Jungs genauso die volle Dröhnung Rockklassiker gaben wie reifere Frauen mit Dauerwellen und Netzstrumpfhosen. Dass Alice Cooper mit seinem bleich geschminkten Gesicht samt schwarzen Augen- und Mundpartien gleich zu Beginn seines knapp 70-minütigen Auftritts musikalisch "No more Mr. Nice Guy" mitteilte, kam zwar in der Halle gut an - so richtig glauben wollte es ihm aber niemand. "Allein mit seiner Anwesenheit tut er seinen Fans doch schon einen Riesengefallen", freute sich Eddie, ein Edelfan aus der ersten Reihe, dessen Freundin ein pinkfarbenes T-Shirt trug, das an exponierten Stellen in Anlehnung an einen Album-Titel Coopers Augen zeigte. Im Gepäck hatte er sein aktuelles Album "Dirty Diamonds" sowie eine Band, die in punkto Unterhaltung und Qualität dem Frontmann in nichts nach stand: Chuck Garric, der mit seinem Haarschnitt und seinen Tätowierungen jeder Rockabilly-Truppe die Show stehlen würde, spielte Bass, Damon Johnson, ein Allrounder an der Leadgitarre, dessen Dienste bereits Bands wie Aerosmith in Anspruch nahmen, Ryan Roxie, der optisch gut zur 80er-Jahre-Periode der Band Mötley Crüe passen würde, und Eric Singer, einer der gefragtesten Schlagzeuger der vergangenen zwei Dekaden. Zu ihm vielleicht nur so viel: Eric Singer hatte nach der Demaskierung der Gruppe Kiss dem Sound von Gene Simmons und Co derart Power und Klasse verliehen, was Drummer Peter Criss nach seinem Comeback in den 90er Jahren nicht mehr kompensieren konnte. Signierte Drumsticks waren entsprechende Renner am Merchandise-Stand im Foyer der Mittelhessen-Arena, an dem es auch knallgelbe Bananen-Vibratoren gab. Insider verstehen den Bezug zur 2003 erschienen Bananas-Scheibe von Deep Purple, allerdings fand weder das Album noch der Vibrator großen Absatz. Dafür kochte die Halle, als die Mannen um Sänger Ian Gillan durch die Katakomben der Arena Richtung Bühne marschierten. Via Großbildleinwand konnten die Fans den Einzug verfolgen. Deep Purple, im Vergleich zu Alice Cooper, sind ruhiger geworden. Die Bühne war mit Teppichboden ausgelegt, der immerzu lächelnde Gillan sang barfuß. Die Meinungen des Publikums gingen durchaus in unterschiedliche Richtungen. Da gab es die Die-Hard-Fans, die eigentlich nur aus Solidarität gekommen waren, weil sie den Originalsound der 70er Jahre nicht mehr beim Original, sondern nur noch in Coverbands hören können. Trotzdem kommen die Songs wie "Rapture of the deep", das Titelstück des gleichnamigen Albums, gewaltig, fast hymnenhaft daher. Vergleiche werden der Musik da nicht gerecht. Auch Deep Purple, bei denen Schlagzeuger Ian Paice das einzige Gründungsmitglied ist, das seit 1969 alle Epochen der Bandhistorie miterlebte, stellte sich in Wetzlar mit einem Who-is-Who der Musikgeschichte der vergangenen Jahrzehnte vor. Gitarrist Steve Morse spielte einst bei Kansas, Keyboarder Don Airey bei Rainbow, Black Sabbath und Jethro Tull. Komplettiert wurde die Band durch den kopftuchtragenden Bassisten Roger Glover. Auf ihre Kosten kamen sie aber schließlich alle. Denn Klassiker wie "Junkyard Blues" und "Smoke on the water" und das grandiose Finale mit "Black night" hatten allein schon das Eintrittsgeld verdient.

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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Zitat:
      Zitat:
      Hallo wenn man den Bericht in der Berliner Zeitung so liest muss ich mich wirklich Fragen ob diese Einstellung zu Neuem wirklich ernst gemeint ist. Wenn man immer nur beim Alten bleibt, würde ja nie etwas neues entstehen. Was hätte der Junge 1972 geschrieben als Machine Head herauskam ? Hätten die Jungs dann auch ewig Black Night, Mandrake Root und Wring that neck spielen sollen weil man das ja schon kannte ? Diese Argumente kann ich absolut nicht nachvollziehen. Gruss Hans-Jürgen
      Hallo Hans-Jürgen, Du hast Recht - oder doch nicht? Das, was die Berliner Zeitung schreibt, ist genau der Eindruck, den ich in Gesprächen mit nicht eingefleischten Fans im Konzert bekommen habe. Viele fanden Alice Cooper besser, weil er überwiegend allte Stücke brachte und die alte, erwartete Show. Diese Leute sagten mir auch, dass Purple schwach waren, weil sie die alten Lieder nur zum Schluß gespielt haben. Wo waren "Child In Time", "Burn", "You Keep On Moving", "Strange Kind Of Woman" und "April"?. Diese Frage lag Ihnen auf den Lippen. "Ohne Blackmore und Lord ist das nichts" - auch diesen Satz bekam ich zu hören. Ich habe in Kiel viele Leute gesehen, die nach einer halben Stunde DP die Halle verlassen haben. Die wahren Fans, wie wir, freuten sich über das neue Material und wissen auch, das Mark VIII die neuen Stücke besser intonieren und daran mehr Spaß haben. Einige von uns hätten vielleicht gern "Perfect Strangers" gegen "Silver Tongue" ausgetauscht und sind begeistert, das "Things I Never Sad" gespielt wurde. Aber: Ich glaube DP gehen den richtigen Weg. Denn wenn Sie nur die alten Hits spielen würden, könnten wir sie wohl nur auf Oldie-Festivals und in kleinen Clubs sehen. Und sie hätten vermutlich keinen echten Spaß mehr an der Musik. Danke für die hier wiedergegeben Berichte.
      Also in Trier konnte ich vergleichbares nicht beobachten. Klar wechselte dei Besetzung im vordern Drittel der Halle nach Alice Cooper - Gott sei Dank, den so kam ich doch noch bis Reihe 7 nach vorne, aber das waren halt auch ein paar AC Fans, die dann vielleicht sogar gingen, aber nicht viele. Im Übrigen wundert mich das auch nicht, denn AC und DP haben wenig gemeinsam, außer dass sie in den frühen 70zigern ihre größten Hits hatten: wenn SOTW gehört wurde war eben School´s Out. Ansonsten bot AC doch nur ein infantiles Kasperltheater, das zwischen lächerlich, peinlich, antiquiert und langweilig schwankte. Ich konnte bei Purple erstaumlicherweise beobachten das die neuen Nummern sehr gut ankammen, v.a. Wrong Man und Kiss Tomorrow Good Bye. Ja ich weiß, ich hab keinen Zeitungsbericht gepostet.

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Zitat:
      Ansonsten bot AC doch nur ein infantiles Kasperltheater, das zwischen lächerlich, peinlich, antiquiert und langweilig schwankte.
      Oh, dass empfand ich allerdings total anders. Dazu muss ich sagen, dass ich vor der Tour Alice Cooper auch quasi nicht kannte, bis auf "School's Out" und 1-2 anderen Songs. Mich hat er aber in Kiel fasziniert: 1) Die Show war perfekt gemachtt und ausgelügelt. Außerdem äußerst amüsant. Das ist keine Gewaltverherrlichung, sondern einfach Horrorcommedy. Schließlich muss der Böse ja auch für seine Untaten büßen. Ich würde das ganz fast als Rock-Opera oder wenigstens Rock-Grusical bezeichnen. Ganz sicher nicht als Kasperltheater. (Das ließ allerdings wenig Raum für Improvisationen, brauchte es auch nicht). 2) Die Musik war äußerst rockig und die Band war wirklich gut! Die Musik von AC war härter als die von DP. Auch die Songs der neuen CD "Dirty Diamonds" kamen gut an. 3) Obwohl "gesichtsalt" ist Alice Cooper wie ein junger Gott über getanzt und wirkte kein bisschen wie 58. 4) Seine Stimme ist phänomenal. Er hat fast jeden Song in einem andern Stil gesungen. Bei "Only Women Bleed", live mir seine Stimme kalt den Rücken herunter. 5) Seine Tochter ist unheimlich beweglich und theatralisch und er erwähnte seine Tochter im letzter Song auch stolz als "my little girl! Callico Cooper". 6) Ich habe mir gerade noch einmal die Berlin-Aufnahme angehört. Auch als reine Audio-Aufnahme ist die Show klasse. Ich denke ich werde auch das nächste AC Konzert in meiner Nähe ohne DP besuchen. Von Alice Austrahlung und Können dürfen sich eine junge Bands gerne ein wenig abschauen. Karl-Heinz



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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Um zu Reviews zurückzukommen. In einer Nürnberger Zeitung war nach dem Konzert ein unglaublicher Artikel erschienen, den ich hier nicht mehr einstellen kann, da ich ihn auf der website mittlerweile nicht mehr gefunden habe. Da hatte sich der Rezensent darüber lustig gemacht, dass John (sic!) Lord rund 25 Orgeln dabei hatte. Dass Lord nicht mehr dabei ist, hatte er nicht gemerkt und auch ansonsten stand da ziemlicher Schwachsinn über die Band. Ich habe dem Kollegen (ich bin selbst Journalist, wenn auch nicht für Musik) vor ein paar Tagen eine ätzende Mail geschickt - bis heute ohne Antwort, natürlich.

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      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Ich glaube wirklich, dass das Niveau der schreibenden Zunft so ziemlich auf den Hund gekommen ist. Ausnahmen bestätigen wie immer jede Regel, aber was man teilweise Lesen und auch Hören (vom Sehen will ich erst garnicht reden) muß, spottet oft jeder Beschreibung. Da stehen natürlich Konzertberichte in nichts nach. Ich sammle Zeitungsberichte über DP seit ich denken kann, aber wenn ich früher jeden Fetzen aufgehoben habe, findet heute nur noch marginal ein Bericht den Weg in meine Ablage. Und das liegt nicht daran, dass früher mehr positiv und heute mehr negativ geschrieben wird, oder dass ich die Einstellung Früher-war-alles-besser vertrete... Es macht einfach selten nur noch Spaß Zeitungsberichte zu lesen - selbst die positiven Texte haben ihr Schema, das, wenn ein mal erkannt, zur langweiligen Wiederholung verkommt. Darum bin ich hier dem Forum und dem Internet als alternative Quelle wirklich dankbar ! Und natürlich danke ich trotzdem allen, die hier Berichte einstellen - bitte nicht mißverstehen! PM

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Heute im Mannheimer Morgen: Rock-Legenden voll abgefahren Heiße Konzert-Nacht mit Deep Purple und Alice Cooper für über 10 000 Musikfans in der Mannheimer SAP Arena Mannheim. Hip Hopper oder Alt-Rocker, Punks und Heavy-Metal-Fans - Deep Purple und Alice Cooper vereinten am Freitagabend vor über 10 000 Besuchern in der Mannheimer SAP Arena nicht nur die Freunde grundverschiedener Musikrichtungen. Zu den Rock-Legenden aus dem vergangenen Jahrhundert zog es in dieser heißen Nacht auch gleich mehrere Generationen ins dichte Gedränge vor der Bühne. Väter mit ihren Söhnen, Mütter, Töchter, Onkels mit Nichten und Neffen flippten beim Auftritt der alten Herren völlig begeistert aus. "Smoke on the water" und "Black Night" spielte Thomas Blaue (49) schon in den 70ern mit seiner Band in Merane in Sachsen, in der DDR - und träumte beim legendären Deep-Purple-Sound vom Westen. Auch deshalb genießt Thomas heute immer wieder die Rock-Konzerte seiner damaligen Idole. ",School‘s out‘ von Alice Cooper war damals unsere absolute Hymne", schwärmt Matthias (46) aus Weinheim - und er ist sich sicher: "Bei den alten Rockern ist es wie mit dem Rotwein in meinem Keller - die werden immer besser." Floh, Thomas, Janine, Daniel und Felix, eine jugendliche Truppe zwischen 15 und 18 Jahren, sind extra mit Janines Papa aus Bad Kissingen angereist, um sich den alten Sound reinzuziehen - und sind besonders auf Deep-Purple-Urgestein Ian Paice gespannt: "Der ist einer der besten Schlagzeuger." Gleich nach Öffnung der Arena drängeln nicht die üblichen Teenies ganz vorne an die Bühne. Es sind Banker und Rechtsanwälte, selbstständige Handwerksmeister, Ärzte und Lehrer, die diesmal gar nicht weit genug vorne stehen können. "Um Alice Cooper mal live und ganz nah zu sehen", freut sich Stefan Herschinger (46), EDV-Fachmann aus Mannheim. Daniel Wagner (20) aus Lambsheim hat seinen Eltern die Karten fürs Rock-Konzert zu Weihnachten geschenkt. Mama Sonja und Papa Adnan erinnern sich: "Als wir das letzte Mal bei Deep Purple waren, haben wir den Bub noch bei der Oma gelassen." Und als dann Alice Cooper seine gruselige Show abzieht, stellt Sonja beruhigt fest: "Die vorne auf der Bühne werden auch immer älter." Und dann rocken die drei aus der Pfalz bis nach 23 Uhr voll ab. Der Warnung aus dem Off, sich vielleicht mit Ohrenstöpseln das Gehör zu schonen, kommen nur ganz wenige nach. Peter Tophofen (42) aus Wäghäusel hat seinen Sohn Peter (18) schon als kleinen Jungen zu Rock-Konzerten mitgenommen, daheim hören sie in der Familie gerne Oldies, da war der Auftritt der alten Männer des Rock in Mannheim fast schon Pflicht für den gemeinsamen Trip nach Mannheim. Auf die harten Klänge von ACDC, Metallica und Pink Floyd stehen Johannes (47) und seine Söhne Gerrit (13) und Jan (17) aus Neckargmünd, auch da kann man sich doch Alice Cooper und Deep Purple in der SAP Arena nicht entgehen lassen. Und sie werden nicht enttäuscht, wenn es auch bei Ian Gillian & Co etwas dauerte, bis die Stimmung schließlich bei "Smoke on the water" voll anschlägt. Dafür hatte zuvor Ikone Alice Cooper den Leuten mit "Dirty Diamonds", "No More Mr. Nice Guy" oder "Poison" so richtig eingeheizt. Und auch "School‘s out" fehlte zur Freude von Bank-Fachmann Mathias nicht. "Ich find‘s gut, wenn junge Leute diesen Sound gerne hören", meint Matthias Stüber vom Musik-Shop in Mannheim - und hebt abwechselnd die Zwillinge Jule (13) und Anne (13) aus Karlsruhe hoch aus der Masse heraus, damit sie die Stars auf der Bühne auch richtig sehen und nicht nur hören können. Denn leider hat‘s der Papa diesmal nicht mit zur Rock-Nacht in Mannheim geschafft. "Der muss leider arbeiten", bedauern die beiden Töchter. Na, da hat der Mann aber was verpasst. Martin Tangl © Sonntag Aktuell - 19.02.2006
      Don´t dream your life, live your dreams !

      Re: Presse - Konzertreviews zur Deutschlandtournee 2006

      Bericht von Zürich im Blick Autor Lukas Rütimann Deep Purple spielten defensiv - aber sie blieben am Ball Solide Rocksaurier gestern im Hallenstadion: Deep Purple spielten auf Resultat halten statt auf Angriff. Gewonnen haben sie trotzdem. Klar: Deep Purple ohne Ritchie Blackmore, das ist wie Manchester United ohne Beckham. Der Zauber fehlt, die ganz grossen Erfolge auch. Doch die Rock-Recken haben immer noch genug Weltklasse in den Reihen um die Fans im gut gefülltem Hallenstadion zu begeistern. Allen voran mit den Purple Stammspielern Glover, Paice und Gillan, die Klassiker wie Perfect Strangers, Highway Star, Smoke oder Hush aus dem Effeff beherschen. Doch auch die Auswechselbank trumpfte auf: Don Airey mag kein Klassik-Dribbler wie Jon Lord sein,ein magistrales Keyboard-Spiel (früher für Ozzy oder Rainbow) ist aber genauso legendär.Und Ritchie-Ersatz Steve Morse ist technisch fast so filigran wie der Hexenmeister an der Gitarre - aber natürlich nie so magisch. Dafür brilliert er bei den Hits der Aktuellen CD Rapture of the Deep. Fazit: Nostalgie statt Magie, Verteidigung statt Angriff. Aber mit beherztem Einsatz haben Purple die Herzen der Fans dennoch erobert.

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