Geht es nur mir so?

      Geht es nur mir so?

      Vor ein paar Tagen habe ich hier mal geschrieben, dass ich nicht sicher bin, welches Purple-Sommerkonzert ich besuchen soll. Aber eigentlich steht dahinter die Frage, ob ich mir dieses Jahr überhaupt ein Purple-Konzert antue... 2003 2 Konzerte live, zwei Webcasts, 30 Bootlegs - irgendiwe wrde ich den Eindruck nicht los, dass ich bei Purple nicht mehr das bekomme, was ich erwarte. Früher ging man zum Purple-Konzert, um zum Beispiel bei Smoke so richtig mitzusingen. Heute weiß man, dass Gillan nach zwei Wiederholungen wieder selber das Mikro übernimmt. Irgendwie laufen die Konzerte zu sehr wie ein Uhrwerk ab. Man hat sogar Schwierigkeiten, ein Boot vom anderen zu unterscheiden ;) Sicher, ich stehe immer links von der Bühne. Und da weiß ich, dass Roger jedes Konzert am Herzen liegt. Aber sollte dass der einzige Grund sein, 2004 ein Purple-Konzert zu besuchen? Bei David Coverdale weiß ich wenigstens, dass jedes Konzert einzigartig ist, weil er auf den Ort und die Zuschauer eingeht, egal, welche Band dahinter steht. Aber bei Deep Purple habe ich diesen Eindruck verloren...
      Der Whitesnake-Archivar: twitter.com/JoergPlaner

      Re: Geht es nur mir so?

      Nein, mir geht`s genauso. Ich bin ja der Meinung, das dies eigentlich mit dem Abgang des Herrn in Schwarz und dem Aufstieg von Ian Gillan zum heimlichen Führer der Band zusammen hängt. Natürlich waren die ersten Touren mit Steve Morse und später auch die Concerto-Auftritte ein überwältigendes Erlebnis - aber im Nachhinein muß ich sagen: der Zauber war schon damals verflogen. Seit nun Ian Gillan der Chef der Truppe zu sein scheint, gefällt mir die ganze Schose nicht mehr richtig. Seine Stimme wurde immer besser, dafür sind seine tanzbärmäßigen Animations-Auftritte schlechter geworden (Aber lieber so, als anders herum!). Als wirklich störend empfand ich sein Gebaren beim Concerto-Jubiläums-Auftritt: er konnte sich einfach nicht der "Sache" unterordnen und produzierte sich lieber als Frontmann. Das hätte er sich mit oder unter Herrn Blackmore in diesem Maße nie getraut... Nun ja: ich kann mich natürlich irren ! PM

      Re: Geht es nur mir so?

      Da ist schon etwas dran, auch wenn ich nicht ganz so pessimistisch wäre. Mein Problem mit DP ist, dass ich viele der sogenannten Klassiker schlicht und ergreifend einfach kaum mehr hören kann. Nicht, dass diese Lieder schlecht wären, aber ich habe sie im Laufe der Jahrzehnte einfach zu häufig gehört. Das gilt in erster Linie für Black Night, Strange Kind of Woman, Space Trucking und mittlerweile auch für Lazy. Ich könnte auch auf Highway Star verzichten, aber es ist klar, dass die Band ein paar Klassiker spielen muss. Gut finde ich die Band immer noch, wenn sie, wie im Herbst, eine ganze Reihe von Stücken ihrer neuen CD spielt, und außerdem, wenn sie ein paar ältere Lieder revitalisiert. Ganz toll fand ich, wenn sie Fools spielten, aber auch Mary Long. Und schließlich wäre es nett, wenn sie die ersten beiden CDs mit Steve Morse nicht gänzlich unter den Tisch fallen ließen. Ich denke, zumindest "Sometimes I feel like screaming" gehörte doch in eine Setlist. Mit diesem ewigen Rauf- und Runterspielen der ausgelutschten Klassiker begibt sich die Band ihrer größten Stärken. Denn auch der beste Gitarrist der Welt (und sie haben glücklicherweise einen der besten) könnte etwa Strage Kind of Woman keinen neuen Drive mehr geben (obgleich Steve ja mittlerweile ein anderes Solo spielt). Leute vom Kaliber einer Steve Morse und eines Don Airey machen nur dann Sinn in der Band, wenn man ihnen künstlerische Freiräume gibt. Ansonsten hätte man 1994 auch einen Blackmore-Klon verpflichten können; aber genau das wollten sie ja damals nicht. Wie das intern aussieht, kann ich nicht beurteilen. Gelegentlichen Äußerungen von Steve kann man entnehmen, dass es bei DP den für Rockbands typischen Konflikt zwischen Sänger und Leadgitarrist um die erste Geige auch heute gibt. Das muss ja nicht schlimm sein, aber wenn, wie man lesen kann, Ian Gillan mehr oder weniger alleine die Setlist fest legt, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn sich die Band reproduziert. Grüße Bad Attitude

      Re: Geht es nur mir so?

      Auch ich würde gerne mehr Überraschungen im Set hören, Songs wie Demon's Eye, Rat Bat Blue, Anya oder Walk On wären doch was! Überraschungen hat es mit Ritchie aber noch viel weniger gegeben (ich zähle jetzt nicht alle Songs auf, welche die Band mit ihm nie gespielt hat und die später zu Highlights der Konzerte wurden). Da gab es doch immer dieselben alten Gassenhauer, noch viel mehr als heute! Wem Ian Gillans Auftreten nicht passt, muss ja nicht hingehen. Er ist wie er ist, und mir gefällt das gut so! Ich finde seine Ausstrahlung auf der Bühne und wie er sich gibt einzigartig. Es gibt genügend Beispiele, wo ein Frontmann gar keiner ist! Dass mit den heutigen Kommunikationsmitteln einfach gleich jeder Fan weiss, welche Songs die Band beim Tournee-Auftakt gespielt hat, dient natürlich auch nicht der Spannung! Das war früher besser! Auf der Battle Rages On-Tour hatte ich keine Ahnung, welche Songs gespielt würden, heutzutage bin ich immer schon vor dem Konzert informiert. Auch Webcasts nehmen bereits etwas vorweg, aber es ist niemand gezwungen, sich ein Konzert im Internet anzusehen, bevor er ein Konzert besucht! Wie gesagt, ich teile teilweise Eure Meinung, alles ist aber auch nicht einfach schlecht und für einiges kann die Band auch nichts...

      Re: Geht es nur mir so?

      Ich gebe Fabian in allen Punkten recht. Trotzdem stehe ich zu meinem Geschriebenen und finde nicht, daß es sich hierbei um einen Widerspruch handelt. Natürlich ist Ian Gillans Ausstrahlung einzigartig - aber bei ihm hab ich immer den Eindruck, daß seine Bemühungen (um einen guten Kontakt zum Publikum herzustellen) nicht aus einem ureigensten natürlichen Bedürfnis heraus kommt, sondern irgendetwas Krampfhaftes hat. Kann es leider nicht besser erklären, aber bei ihm scheinen mir seine Frontman-Aktivitäten aufgesetzt. Böses Beispiel: Beim Heidenheim-Open-Air vor 2 Jahren hatte er anfangs Gute Laune. Nachdem aber seiner eindeutigen Aufforderung an eine weibliche gehuckepackte Zuschauerin (die begeisterte "Ian"-Rufe von sich gab) ihr T-Shirt zu lupfen von ihr nicht nachgekommen wurde, war er sich m.M.n. schlagartig der Peinlichkeit seiner Aktion bewußt und hatte fortan auch sichtbar schlechtere Laune. Das ist vielleicht nicht unbedingt Gillan-typisch, aber bezeichnend ist das schon. Natürlich kann er sich (nicht nur) in Hinsicht Launenhaftigkeit bei Ritchie Blackmore noch einiges abschauen. Aber ich will Ian Gillan ja eigentlich nicht runtermachen (auch wenn ich hier jetzt vielleicht das Gegenteil bewiesen habe) und ihn trotzdem weiterhin als DP-Sänger sehn und hören... Aber ein Zauberer (der verzaubern konnte) war er wenn dann nur früher, als die Herren Lord und Blackmore noch im Weissen Rat saßen. <---very IMHO: PM

      Re: Geht es nur mir so?

      Hi purpurne Freunde! Ich habe diese Problematik hier schon mehrmals von verschiedenen Seiten durchleuchtet. In der Zwischenzeit ist "Bananas" dazu gekommen - meiner Ansicht ein weiterer Meilenstein der History! Jedoch vom Management falsch getimt.Denn so eine Neuerscheinung sollte im zeitigen Frühjahr oder späten Herbst veröffentlicht werden, um dann bei der folgenden Tour voll durchzustarten. Voriges Jahr war es so, daß die beiden Tourblöcke dadurch zerrissen wurde. Einerseits die "Sommertour 2003", andererseits die "Bananas Tour" im Herbst. Man kann es auch wie David Coverdale und Whitesnake machen und eine Greatest Hits Tour riskieren - ohne jeden Anflug von einer neuen Produktion oder mal etwas bringen, was niemals zuvor live gespielt wurde. Das hat er jedoch Moody/Marsden überlassen! Eine Kombination von Beiden wäre 2003 wohl unschlagbar geblieben! Dann hat DP noch mit dem Phänomen des Generationenunterschieds zu tun, die ältere Generation - dazu zähle ich mich - würde gerne Songs auf der Setlist sehen, die schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gespielt wurden, die jüngere wiederum lechzt danach, die Klassiker, die sie nur aus der Musikkonserve kennen, endlich auch live zu sehen und hören! Aus all dem resuliert dann eine gewisse Übersättigung, wenn man über Jahre dieselben Spielorte regelmäßig besucht. Nicht zufällig waren voriges Jahr die Berliner Show von der Bananas Präsentation, die AVO Session, Belgrad, Budapest etc. die besten der laufenden Tour. Sie waren entweder vom Rahmen her einzigartig oder es lagen schon Jahre zurück, wo man sich das letzte Mal traf! Ich für meinen Teil habe den Moment in Piberstein/Österreich in vollen Zügen genossen, als es aufhörte zu regnen, die Dampfwolken begannen über dem See aufzusteigen und die Jungs stimmten "Smoke on the water" an - besser gehts nicht!!!!!! Da sind mir die paar Euros für die verregnete Show völlig egal (man gibt für anderen Unsinn mehr Kohle aus!), aber diesen Moment wird es nie wieder geben - abgelutscht hin oder her, völlig wurscht in diesem Augenblick! Grüße an alle Freunde Michael
      Mother, please show the children
      before it's too late
      to fight each other, there's no one winning
      we must fight all the hate!
      (Ozzy "Revelation [Mother earth]" 1980)

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      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo Michael,hallo Freunde, ich habe letztes Jahr das Glück gehabt, DP 4mal zu sehen, 2mal auf der Sommertour die ja von Roger Glover auch ganz klar als eine Füllertour betitelt wurde.Im August dann das Promokonzert in Berlin und dann die November Bananas-tour in Hannover.Was IG da in Hannover hingelegt hat war schon beeindruckend.Wenn man weit hintengestanden hat vielleicht nicht so sehr aber ganz vorne hat man seine dicke Backe gesehen und bei genauem hinsehen hat man auch gemerkt das er die Augen beim singen nicht nur geschlossen hat um sich besser zu konzentrieren sondern vor Schmerzen.Gerade als Sänger sind Zahnschmerzen ja was tödliches. Was die Setlist angeht, nun wenn ich mir überlege,wieviele Songs hat DP in der 35jährigen Geschichte geschrieben, ich denke da werden einige Stunden zusammen kommen,sicherlich weit mehr als in einem Konzert gespielt werden können.Also muss eine Auswahl getroffen werden und da fühlt sich dann ganz klar immer wer auf den Schlips getreten bzw sagt ich hätte aber lieber den und den Song gehört.Allen kann man es nicht recht machen.Wer sich mal das englische Interview von Roger Glover durchgelesen hat, der wird auch merken das wir in Europa ja noch gut dran sind.In Nordamerika will man die neuen Stücke garnicht hören, man sagt DP ist eine Klassikband,sprich es sollen die alten Stücke gespielt werden.Ich bin ja gespannt ob das in 3 wochen in Toronto wirklich der Fall sein wird.Und wenn ist es mir auch recht, ich kann sie sehen und wenn ich die Setliste auch schon mal gehört haben sollte,für mich ist jedes Konzert immer ein Unikat und eine Wiederholung ist mir tausendmal lieber als einmal Daniel kübelschreck hören zu müssen.(Frank mag mir verzeihen) Wenn alles glatt geht habe ich bis ende nächster woche auch die beiden interviews mit RG und JL ins deutsche übersetzt, da kann man dann nachlesen auf was ich hier bezug genommen habe. Gruss Rudy

      Re: Geht es nur mir so?

      Hi Rudy! Vollkommen richtig, was Du schreibst! Freue Dich auf Toronto, den ich weiß von einem Tauschpartner aus Canada, wie sehr sich seine Landsleute nach DP sehnen - auch ein Faktum der längeren Absenz in Canada ! Und was den Musikgeschmack der Amis angeht: Du triffst auch hier den Nagel auf den Kopf - Whitesnake haben nicht grundlos ihre Greatest Hits Show in Amerika gestartet, um dann nach dem European Leg wieder zurückzukehren! Wobei Scorpions als Headliner im Frühjahr 2003 ebenso mit alten Hits geglänzt haben, und es gibt nicht wenige, die nur wegen Scorpions zu den Shows gegangen sind ..........! David wußte schon, warum er 1997 bei der "Restless Heart Tour" N-Amerika ausgelassen hat, denn das hätten ihm so manche Amis sicher übelgenommen ! In diesem Sinne: Geht zu DP und genießt es, solange wir noch Spaß daran haben können - oder laßt es bleiben und genießt die Nostalgie ! Grüße aus Wien Michael
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      (Ozzy "Revelation [Mother earth]" 1980)

      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo Irene, die Beziehung Frank und Daniel, nun er hat mir mal gebeichtet das das wohl seine heimliche Leidenschaft wäre oder hat er evtl gemeint unheimliche?Muss ich ihn wohl nochmal genauer zu befragen. Michael, ich sehe es auch so, deswegen bin ich ja sogar schon am überlegen evtl im April noch Urlaub in Singpore zu machen und dort dann DP mitzunehmen,sprich eins der beiden Konzerte zu sehen.So wie es aussieht,komme ich dieses Jahr wohl wieder auf 3-5 konzerte von DP.Jedes Konzert der Vergangenheit ist für mich was besonderes gewesen auch wenn die Setliste nie grossartig anders war. Gruss Rudy

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      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo Rudy, ich danke Dir für diese schonungslose Aufklärung über meinen Frank und Daniel. Es wird wohl heute Abend Gespräche geben müssen. Aber ich gehe mal ganz stark,wohl auch wie Du ,davon aus,es ist eine UNHEIMLICHE LEIDENSCHAFT!!!!!! Denn für uns gilt auch nur eins-----mögen uns unsere Jungs noch viel schöne Stunden bescheren. Allen einen schönen Tag. Viele Grüße Irene

      Re: Geht es nur mir so?

      .......Überraschungen hat es mit Ritchie aber noch viel weniger gegeben (ich zähle jetzt nicht alle Songs auf, welche die Band mit ihm nie gespielt hat und die später zu Highlights der Konzerte wurden). Da gab es doch immer dieselben alten Gassenhauer, noch viel mehr als heute! ............... hallo fabian! ist ja eine aus meiner sicht wirklich interessante aussage!! wenn einer wirklich nachweislich immer für eine überraschung gut war , dann war es ritchie! sei es in improvisation mancher stücke oder in der erzeugung von spannungen in der band um diese musikalisch weiter zu treiben oder in der vielfalt der spielweise ein und des selben! ich kann mich SHAKEHEAds gedanken nur anschliessen, die shows die ich ohne ritchie sah waren eine einzige "friede, freude, eierkuchen" veranstaltung!! alle spulten ihr konzept runter und klopften sich gegenseitig stolz auf die schulter! ausnahme RG bei ihm sah man immer , aber auch immer eine extrem aussergewöhnliche spielfreude!!! aber der rest..meine meinung : es heisst DP hat aber mit DP leider nur noch recht wenig zu tun. jeder concertbesucher weiss heute bei einer dp show genau im vorfeld was einigermassen passieren wird ..länge , qualität der show etc! geh zu nem BN concert und du erlebst meist ne überraschung.. manchmal auch ne böse ;) aber eine BN show wird niemals wie DP concert im vorfeld berechenbar sein. und das ist der zauber eines RB u.a. LL RnR

      Re: Geht es nur mir so?

      Also ich würde da doch fabian zustimmen. Die Setlist war zu Zeiten von Ritchie ungleich eintöniger als zu Zeiten von Steve und nach dem, was die anderen Bandmitglieder erzählt haben, lag dies an Ritchies Weigerung, einmal etwas anderes zu spielen. Alte DP-Songs wie Fools, When a Blindman cries, Mary Long, Maybe I'm a Leo und manche andere wurden zu Ritchies Zeiten entweder gar nicht oder nur sehr selten gespielt und kamen erst mit Steve ins Programm. Was die Innovationsfreude betrifft: Früher waren die Lieder live deutlich länger bis zu 40-Minuten-Exzessen in Einzelfällen und natürlich wurde damals mehr gejammt. Nur: Wer viele Aufnahmen aus den siebziger Jahren hat, erkennt, dass damals Ritchie und Jon ebenfalls ihr "Standard-Jam-Programm" mit immer wieder kehrenden Motiven hatten. Was ja auch nicht erstaunlich ist. Heute will das nur noch eine Minderheit hören und die Setlist ist sehr kompakt geworden - meines Erachtens zu kompakt. Dieser Kritik stimme ich gerne zu. Ich denke, die Band sollte sich etwas mehr Freiraum nehmen, ohne zu den Sitten der siebziger Jahre zurückzukehren. Dass man bei Ritchie nicht immer weiß, was kommt, stimmt. Leider muss man immer damit rechnen, dass ihm etwas nicht passt und dass er dann einfach aufhört. Ich habe zwei Rainbow-Konzerte mit ihm erlebt, bei denen er nach etwas mehr als einer Stunde einfach von der Bühne ging und nicht mehr auftauchte. Bei einem Mal hatte er sich glaube ich über den Bassisten aufgeregt, beim anderen Mal wohl eher über das Publikum. Auf diese Art von Unberechenbarkeit kann ich gerne verzichten - und viele andere Fans wohl auch.

      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo! Ich denke mal, es ist liegt einfach in der Natur der Dinge (sowie Personen), dass sich so viel verändert hat. Oder eben auch nicht. Eine Gruppe wie DP ist auf der ganzen Welt eine Art "Gütesiegel", sie brauchen niemandem mehr irgend etwas zu beweisen, wie noch zu Anfang der Karriere in den Endsechzigern, wo sie noch gegen etablierte Grössen wie die Rolling Stones oder Led Zeppelin "antreten" mussten. Die DP -Maschinerie läuft und läuft und läuft... Bei Blackmore's Night hingegen ist das etwas Anderes. Denn Candice und Ritchie mitsamt Kollegen geht es darum, dem Kommerz und Trend etwas völlig "Neues" entgegen zu halten. Und das ist nun mal Ritchie's lang verborgene Leidenschaft zu mittelalterlicher Musik, welche sie auf ihre ganz eigene Art und Weise reizvoll zelebrieren. Nun, wie lange das noch andauern mag, ist schwer abzuschätzen. Aber ich denke, das Projekt ist die Aufmerksamkeit wirklich wert! Wieso denn immer nur riesige Hallen in riesigen Städten, vor Tausenden von Fans? Ich stelle mir das für einen Mann wie Ritchie Blackmore ziemlich anstrengend vor, zumal er auch keine Zwanzig mehr ist. Er hat seine Ruhe wirklich redlich verdient, somit auch den Luxus, seinem inneren Gefühl zu folgen. Das ist ja gerade das, was den sogenannten "Stars" von heutzutage meistens abgeht. Hut ab vor so viel Mut! In diesem Sinne, Martina

      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo! Es stimmt, dass Ritchie schon in den achtziger und frühen neunziger Jahren eine Aversion gegenüber endlosen Tourneen entwickelt hatte. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass er von diesem Stress auch krank geworden ist. Er hat sich ja auch geweigert, mit DP "exotischere" Regionen wie Südamerika zu bereisen. Jon ist ja auch ausgestiegen, weil er in seinem Alter nicht mehr so viel auf Tournee gehen wollte. Also das finde ich schon normal; vor allem, wenn man noch eigene musikalische Projekte verwirklichen will. Ich bin mir aber nicht sicher, dass DP keinem mehr etwas beweisen müssen. Vielleicht nicht in Kontinentaleuropa, aber in Nordamerika hat sich die Band seit vielen Jahren sehr, sehr schwer getan. Außerdem hatten sie nach Purpendicular erhebliche Schwierigkeiten, für "Abandon" ein ordentliches Plattenlabel zu finden. Und man kann ja auch einmal die Frage aufwerfen, ob ein externer Produzent wie Michael Bradford nicht eine Vorbedingung war, um überhaupt noch einmal einen Vertrag bei einem der großen Plattenlabel zu erhalten. Aber ich stimme Nemesis zu, dass DP natürlich viel eher eine "gut geölte Maschine" ist als BN. Allerdings, und da stimmen in diesem Forum wohl mehrere Leute überein, sind sie vielleicht manchmach zu gut "geölt", das heißt; sie spielen zu routiniert.

      Re: Geht es nur mir so?

      Hallo Bad attitude,hallo Freunde, erstmal ne grundsätzlich Frage, was soll "in seinem Alter" heissen(bezug auf JL)?RG und IG sind beide Geburtsjahr 45 und Paicey ist 47er Baujahr.Da ist also kein so grosser Unterschied vom Alter da.Es sind 2 bzw 4 Jahre. Ich denke Jon ist ausgestiegen weil er sich auf seine Projekte konzentrieren will und nicht so viel dazwischen auf Tour sein.Ich glaube nicht das es bei ihm nur am Alter liegt,will es aber nich ausschliessen. Was DP in Nordamerika angeht, so ist das Publikum dort schlicht und ergreifend auf die alten Songs aus, siehe auch was ich dazu etwas weiter oben im thread schon über Nordamerika geschrieben habe und auch was Michael zu Nordamerika geschrieben hat.Das sich DP und auch andere Bands da schwer tun liegt doch daran, das sie dort eben nur die "ollen kamellen" spielen sollen um akzeptanz zu haben.Für was neues ist der Durchschnittsnordamerikaner eben nur schwer zu begeistern wenn er sich erstmal von etwas ein Bild gemacht hat. Abgesehen davon sollten wir uns da nicht alle auch ein wenig an die eigene Nase fassen,wenn sie neue Stücke spielen sagen einige "das und das alte Stück wäre mir lieber gewesen".Spielen sie dagegen nur alte Stücke sagen wiederum andere"warum nichts von den neueren Scheiben".Recht machen können sie es allen aufeinmal sowieso nicht. Zu allem übel steht ja dann auch noch der Kommerz dahinter und bestimmt wann, wo, wie, was abgeht.Ich finde es immer wieder erschreckend wenn ich sehe was für Gruppen oder Einzeldarsteller Unmengen an CDs verkaufen obwohl sie selber musikalisch Grottenschlecht sind.Vor 30 jahren hätten 90% dieser Interpreten(was anderes sind die meisten heutzutage ja nicht mehr) nie einen Plattenvertrag bekommen, maximal wären sie evtl ein local hero geworden.Aber heute verkaufen sie Millionen von Scheiben die nur deswegen einigermassen verträglich sind weil es im Hintergrund gute Toningenieure gibt die das unvermögen wieder gerade biegen und eine Plattenfirma die auf die schnelle Mark aus ist. Ist es nicht auch so das wir als Publikum uns verändern,aber Veränderungen bei bekannten Grössen, diesen nicht zugestehen wollen? Wer mag denn heute noch alles das was er vor 20 Jahren gern mochte?Wer ehrlich ist,wird da einiges finden was er früher mochte aber heute nicht mehr mag bzw umgekehrt. In diesem Sinne wünsche ich Euch allen noch einen schönen Tag Gruss Rudy

      Re: Geht es nur mir so?

      Dann bin ich mal so "unehrlich": Ich mag alles was Deep Purple früher darstellten und mag das, was sie heute sind, nicht in gleichem Maße! Für mich waren Deep Purple die "Meister" der Improvisierkunst, der ausgedehnten und unberechenbaren Liveauftritte, sie waren für mich "the loudest band in the world" und noch dazu die besten Einzelkönner an ihren Instrumenten. Ihre Kompositionen gefielen zwar nicht immer uneingeschränkt, aber das schlechteste Lied war für mich meist noch viel besser als das beste Lied von anderen Musikgruppen, die im Angebot waren. Auch heute noch macht die aktuelle Besetzung einen Super-Job, aber wenn ich erst ab heute auf die Jungs stoßen würde, könnte ich bestimmt nicht mehr der überdrehte "Purple"-Fan werden, zu dem ich durch die "Purple"-Vergangenheit geworden bin. Das ist nicht zu ändern ! Sie sind (oder waren) nur das was ich an DP liebe, wenn ich das Gefühl hatte, sie machen nicht BEWUSST alles, was gut für`s Geschäft ist. Und für mich ebenso wichtig (als beste Live-Band der Welt!): es war undenkbar ihre Live-Ergüsse und Auftritte zu verbessern. Heute ist das m.M.n. zumindest hin und wieder denkbar (und auch möglich, wie ich aus eigener Erfahrung weiß!). PM

      Re: Geht es nur mir so?

      Möchte hier auch noch meinen Senf dazugeben. Klar wird es immer schwieriger alle Fans zufrieden zu stellen. Auch mir gefallen die immergleichen gleich gespielten Songs nicht mehr so. Kommt dazu, dass sie meistens nur noch auf irgendwelchen Festivals ihr abgespecktes Programm herunterspielen. Ich errinnere mich noch gut an die 91er Tour, da spielten sie Songs ihres ganzes Bandlebens, (ausser CTTB )oder wenigstens an. Dieses Konzert war für mich musikalisch wie auch von der Abwechslung her (JLT ist ein anderes Thema) ein Highlight.

      Re: Geht es nur mir so?

      Man darf es wirklich kaum laut sagen, aber auch mir hatten DP auf ihrer Tour 1991 gefallen, weil sie schlicht und einfach ein sehr verändertes Programm hatten. Und Joe Lynn Turner habe ich auch überstanden (ich bin zwar der Meinung, dass er besser ist als sein Ruf, aber nicht unbedingt zu DP passt). Aber immerhin: Damals klangen sie frisch. Am besten haben sie mir nach wie vor auf ihrer ersten Tour mit Steve Morse gefallen. Da habe ich sie 1995 im Pariser Zenith gesehen: Rund 2 1/2 Stunden lang durch alte und neue Lieder mit einer ungeheuren Spielfreude. Ich hatte besonders Jon Lord und Ian Paice vorher noch nie so gut erlebt. Damals, 1995, waren sie frischer als 1996 im Pariser Olympia (das war gegen Ende einer langen Tour), von dem es ja eine CD gibt (ich war damals auch im Olmpia). Aber man nicht zu viel in der Vergangenheit schwelgen. Ich fand es gut, dass sie im vergangenen Herbst doch eine ganze Reihe Stücke von Bananas gespielt haben. Und wenn man über ein so großes Repertoire verfügt, kann man es natürlich nicht jedem recht machen. Gruß Bad Attitude

      Re: Geht es nur mir so?

      Zur Setlist habe ich eine aktuelle Aussage von Ian Gillan gefunden: "We tend to make up a set list about five minutes before we go onstage. It gets dangerous up there [but] that's what keeps it fresh. I think it must be hell if you're going to play the exact thing every single night. You end up being in like a cabaret act." Nachzulesen hier: http://www.chicagoinnerview.com/archives/feb04_deep_purple.htm
      Der Whitesnake-Archivar: twitter.com/JoergPlaner