Liebe Blackmorians,
mancher ist doch mehr als nur ein "Fool For the Night", vor allem wenn sein Herz nicht "Stone Cold" sondern voll "Power" ist - Mitte der Siebziger war die Vorliebe des Meisters für Agnetha auch den schwedischen Medien durchaus bekannt. Die zogen besonders ABBA gerne auf, wo sie konnten, denn genau wie in Deutschland galten (und gelten noch) die Propheten im eigenen Lande wenig, schon gar nicht, wenn sie auch noch höchst erfolgreich sind. (Denkt mal daran, wie lange etwa hierzulande die Scorpions oder Accept oder Uli Jon Roth als Rockklone verspottet wurden, ehe ihr internationaler Erfolg nicht mehr zu leugnen war.)
Also: Das schwedische Magazin "rar" machte sich einen Jux daraus, Blackmore und ABBA, wo immer möglich, miteinander in Verbindung zu bringen. Das glaubt Ihr nicht? Gebt mal bei Google ein: ABBA + Blackmore + ebay. Erst Ende August wurde dort ein "rar"-Riesenposter aus dem Jahr 1976 versteigert. Auf der Vorderseite: ABBA. Auf der Rückseite (je nachdem): Rainbow live! "Bravo" hat später nachgezogen und seine wenigen aber guten Blackmore-Berichte bevorzugt in die Nähe unseres schwarzen Satin tragenden Stratocaster-Zertrümmerers gestellt. Love Hurts... (Huch, dieser Track stammt ja von Nazareth und wurde "nur" von Roger Glover produziert, sorry.)
Aber! Neben Ritchies unerwiderter Liebe zu Agnetha (s. "Blackmore und die Justiz" vom 13.09.2008) dürfen wir nicht vergessen, daß ABBA ja noch ein zweites "A" zu bieten hatte, A wie Annifrid, oder, wie sie sich von Beginn ihrer (zweiten) Solokarriere an nannte, Frida.
Im November 1982 traf ich in München Roger Glover und Joe Lynn Turner im Arabellahotel, in dessen damaligem Kellerstudio "Musicland" bekanntlich auch die ersten beiden Rainbow-Alben entstanden. Ich konnte nicht anders, als Joe geradeheraus nach Ritchies ABBA-Faszination zu befragen. Er erzählte mir, daß Russ Ballard seinerzeit ein Tape mit drei Songs zur Auswahl geschickt hatte: "Since You Been Gone", das bekanntlich Graham Bonnet eingesungen hatte, sodann "I Surrender", Joe Lynns Einstand in Rainbow, und schließlich - "There´s Something Going On".
Das kennen wir nicht von Rainbow; ausgerechnet diese Nummer wollte Ritchie nicht haben? Warum? Tja, der Song war parallel schon Frida angeboten worden, und obwohl Rainbow gegenüber Ballard "jus primae noctis", also das Vorzugsrecht, genossen, lehnte Ritchie ab: Freie Bahn für Frida und ihren Produzenten und Drummer Phil Collins! Ich sag doch, Liebe schmerzt. Die ABBA-Ladies waren jeweils zur "Miss Mistreated" geworden.
Ansonsten gab sich Joe alle Mühe, nicht durch auch nur im Entferntesten durch kritische Ritchie-Kommentare aufzufallen; er wollte eben nicht vorzeitig enden wie "Mr. Marbles". Das ging soweit, daß Ritchie ihn höflich bat, auf der Bühne bei "Difficult To Cure" nicht mehr Gitarre zu spielen. (Joe hat später, 1984, nur noch ein einziges Mal im Suff dazu gemimt).
Joe erzählte die Geschichte so (ich gebe sie in Englisch wieder, es ist nicht schwer): "One night in Copenhagen Ritchie came to me and said: ´Put the guitar away on Beethoven´s Ninth because it looks awful, two guitars on stage...´And I just said: ´Allright, no fuss!´ And he went: ´Oh my God, and I thought, I would have to fight!´"
Natürlich mußte ich den gar so servilen Joe ein bißchen aufziehen und fragen, ob denn etwa seine Gitarre verstimmt gewesen sei. Darauf Joe, voller Ego und entrüstet: "Come on, man, I can play!" Dafür hat er dann Nicole, meine damalige Freundin, angebaggert: "Would you like to have a shower with me, upstairs?" Allright, no fuss...
Noch einmal ABBA. Während U2 bei Konzerten in Schweden schon mal "Dancing Queen" spielen und dazu die "zufällig" anwesenden Björn und Benny auf die Bühne holen (Ihr kennt das YouTube-Video?), gibt´s bei Blackmorés Night kein Pardon: Strictly no ABBA, weder vom Pausen-Band aus der P.A. noch live, nicht mit C a n d i c e - das walte Mama und "Right Hand Man" Carole Stevens!
Vielleicht schaffe ich´s zeitlich noch, Euch bis zu Ritchies neuerlicher Verheiratung ein paar Worte zur "Madam Mim" des (Renaissance-)Rockgeschäfts zu sagen. Carole Stevens - die Dame wirkt und handelt äußerst resolut, aber dafür gibt es Gründe...
Never stop me turning,
Euer Rock-Fox
mancher ist doch mehr als nur ein "Fool For the Night", vor allem wenn sein Herz nicht "Stone Cold" sondern voll "Power" ist - Mitte der Siebziger war die Vorliebe des Meisters für Agnetha auch den schwedischen Medien durchaus bekannt. Die zogen besonders ABBA gerne auf, wo sie konnten, denn genau wie in Deutschland galten (und gelten noch) die Propheten im eigenen Lande wenig, schon gar nicht, wenn sie auch noch höchst erfolgreich sind. (Denkt mal daran, wie lange etwa hierzulande die Scorpions oder Accept oder Uli Jon Roth als Rockklone verspottet wurden, ehe ihr internationaler Erfolg nicht mehr zu leugnen war.)
Also: Das schwedische Magazin "rar" machte sich einen Jux daraus, Blackmore und ABBA, wo immer möglich, miteinander in Verbindung zu bringen. Das glaubt Ihr nicht? Gebt mal bei Google ein: ABBA + Blackmore + ebay. Erst Ende August wurde dort ein "rar"-Riesenposter aus dem Jahr 1976 versteigert. Auf der Vorderseite: ABBA. Auf der Rückseite (je nachdem): Rainbow live! "Bravo" hat später nachgezogen und seine wenigen aber guten Blackmore-Berichte bevorzugt in die Nähe unseres schwarzen Satin tragenden Stratocaster-Zertrümmerers gestellt. Love Hurts... (Huch, dieser Track stammt ja von Nazareth und wurde "nur" von Roger Glover produziert, sorry.)
Aber! Neben Ritchies unerwiderter Liebe zu Agnetha (s. "Blackmore und die Justiz" vom 13.09.2008) dürfen wir nicht vergessen, daß ABBA ja noch ein zweites "A" zu bieten hatte, A wie Annifrid, oder, wie sie sich von Beginn ihrer (zweiten) Solokarriere an nannte, Frida.
Im November 1982 traf ich in München Roger Glover und Joe Lynn Turner im Arabellahotel, in dessen damaligem Kellerstudio "Musicland" bekanntlich auch die ersten beiden Rainbow-Alben entstanden. Ich konnte nicht anders, als Joe geradeheraus nach Ritchies ABBA-Faszination zu befragen. Er erzählte mir, daß Russ Ballard seinerzeit ein Tape mit drei Songs zur Auswahl geschickt hatte: "Since You Been Gone", das bekanntlich Graham Bonnet eingesungen hatte, sodann "I Surrender", Joe Lynns Einstand in Rainbow, und schließlich - "There´s Something Going On".
Das kennen wir nicht von Rainbow; ausgerechnet diese Nummer wollte Ritchie nicht haben? Warum? Tja, der Song war parallel schon Frida angeboten worden, und obwohl Rainbow gegenüber Ballard "jus primae noctis", also das Vorzugsrecht, genossen, lehnte Ritchie ab: Freie Bahn für Frida und ihren Produzenten und Drummer Phil Collins! Ich sag doch, Liebe schmerzt. Die ABBA-Ladies waren jeweils zur "Miss Mistreated" geworden.
Ansonsten gab sich Joe alle Mühe, nicht durch auch nur im Entferntesten durch kritische Ritchie-Kommentare aufzufallen; er wollte eben nicht vorzeitig enden wie "Mr. Marbles". Das ging soweit, daß Ritchie ihn höflich bat, auf der Bühne bei "Difficult To Cure" nicht mehr Gitarre zu spielen. (Joe hat später, 1984, nur noch ein einziges Mal im Suff dazu gemimt).
Joe erzählte die Geschichte so (ich gebe sie in Englisch wieder, es ist nicht schwer): "One night in Copenhagen Ritchie came to me and said: ´Put the guitar away on Beethoven´s Ninth because it looks awful, two guitars on stage...´And I just said: ´Allright, no fuss!´ And he went: ´Oh my God, and I thought, I would have to fight!´"
Natürlich mußte ich den gar so servilen Joe ein bißchen aufziehen und fragen, ob denn etwa seine Gitarre verstimmt gewesen sei. Darauf Joe, voller Ego und entrüstet: "Come on, man, I can play!" Dafür hat er dann Nicole, meine damalige Freundin, angebaggert: "Would you like to have a shower with me, upstairs?" Allright, no fuss...
Noch einmal ABBA. Während U2 bei Konzerten in Schweden schon mal "Dancing Queen" spielen und dazu die "zufällig" anwesenden Björn und Benny auf die Bühne holen (Ihr kennt das YouTube-Video?), gibt´s bei Blackmorés Night kein Pardon: Strictly no ABBA, weder vom Pausen-Band aus der P.A. noch live, nicht mit C a n d i c e - das walte Mama und "Right Hand Man" Carole Stevens!
Vielleicht schaffe ich´s zeitlich noch, Euch bis zu Ritchies neuerlicher Verheiratung ein paar Worte zur "Madam Mim" des (Renaissance-)Rockgeschäfts zu sagen. Carole Stevens - die Dame wirkt und handelt äußerst resolut, aber dafür gibt es Gründe...
Never stop me turning,
Euer Rock-Fox
"Encore one more time - for the ghosts of the past in your mind"