Ja, gestern (17.11.) war es wieder soweit: Demon's Eye traten (zum wievielten Male eigentlich?) im schönen Bremer Bluesladen Meisenfrei auf. Für mich zum vierten Mal. Aber langsam ...
Der Spaß begann schon um 12.45. Auf Radio Bremen Eins moderierte Dirk Böhling. Lutz Hanker, der ihm nachfolgen sollte, besuchte schon mal das Studio. Böhling fragte ihn, was wir denn im nachfolgenden Beat-Club zu erwarten hätten. Hanker antwortete sinngemäß: Demon's Eye, die beste DP-Tributeband der Welt und danach die Stones, deren Album "Beggar's Banquet" dieses Jahr 50 Jahre alt geworden ist und das deshalb gewürdigt werden solle. Die Aussage, DE sei die beste DP-Tributeband der Welt kommentiere ich hier nicht, denn mir fällt dazu selbst beim bösesten Willen nicht ein einziges Gegenargument ein. Wenn man hört, was man hören will und geht zusätzlich noch etwas leger mit der deutschen Grammatik um, dann kann man auch schlussfolgern, Lutz Hanker habe Demon's Eye im Hauptsatz, die Stones im Nebensatz erwähnt. Damit kann die Band, um die es hier geht, gut leben. Natürlich wird die Wahrheit hier ein klein wenig gebeugt. Der Moderator hält die Beatles und die Stones gleichermaßen für entscheidende Meilensteine der Rockmusikgeschichte - und dieser Meinung bin ich auch.
Etwa um 13.20 Uhr ging der Spaß weiter. Lutz Hanker moderierte im mittlerweile laufenden Beat-Club Demon's Eye an, verwies auch noch einmal auf das Konzert im Meisenfrei am selben Abend und spielte dann das wunderschöne "Finest Moment" aus dem Album "Under The Neon". Kurzum: Der erste Gang eines überaus üppigen Menüs mundete ganz vorzüglich!
Also gegen Abend in den Zug gestiegen und ab nach Bremen! Natürlich wollte ich den zweiten und letztlich entscheidenden Gang nicht verpassen. Und wie üppig der schon von den Zutaten her ausfiel, könnt Ihr aus der Setlist ersehen (danke, Andree Schneider, dass Du sie mir noch mal zugeschickt hast!):
1. Teil
Highway Star
Demon's Eye/Space Truckin'
And The Adress/Mandrake Root/Flight Of The Rat (Medley)
Anya
Bad Attitude
Child In Time
2. Teil
Woman From Tokyo
Stormbringer
Five Knuckle Shuffle (aus "Under The Neon")
Might Just Take Your Life
Guitar Intro/Mistreated
Soldier Of Fortune
Perfect Strangers/Stargazer
Smoke On The Water
1. Zugabe
Long Live Rock'N'Roll
Burn
2. Zugabe
Radar Love
Keep On Rocking In A Free World
Ein überaus üppiges Mahl also, das um 21 Uhr aufgetischt wurde und endete, als der Glockenschlag Mitternacht einläutete. Und man wird hier schon gewahr, wie variabel Demon's Eye ihre Setlists zusammenstellen. Das würde ich mir von manch anderer Band (deren Namen ich hier mal nicht nennen möchte) auch so wünschen!
Das Meisenfrei platzte aus allen Nähten. Die Stimmung war von vorn herein fantastisch. Ich finde es überhaupt ungemein wichtig, dass es eine gute und aktive Interaktion zwischen den Künstlern und dem Publikum gibt. Beide Seiten profitieren davon gleichermaßen, weil beide Seiten einander regelrecht hochschaukeln. Und dafür ist das Meisenfrei ein geradezu perfekter Ort!
Und die Band war gut - nein, sie war schlicht unglaublich. Das wundert mich bei den Instrumentalisten überhaupt nicht mehr, denn anders als extrem überzeugend habe ich sie überhaupt noch nie erlebt. Aber der Sänger, ja, dieser Daniele Gelsomino, war schlicht sensationell. Hatte ich vor einem Jahr in Buchholz/Nordheide noch ein wenig den Eindruck, er wirke etwas schüchtern und spiele die Möglichkeiten seiner Stimme noch längst nicht vollends aus, so war gestern alles anders. Schon damals schrieb ich wiederholt, man solle dem Sänger doch bitteschön ein wenig Zeit geben, sich in die Band hineinzusingen. Wie recht ich doch hatte (Wer klopft mir denn dafür auf die Schultern??)! Gestern haben wir wirklich einen wahrhaft entfesselten Daniele Gelsomino auf der Bühne erlebt. Nicht nur in puncto Äußerlichkeiten (Mähne) hatte er sich verdächtig dem jungen Ian Gillan angenähert. Er führte souverän und überaus humorvoll durchs Programm, wie es der DP-Sänger eben auch kann. Was aber den Gesang angeht, so ließ er im allerbesten Sinne regelrecht 'die Sau raus'. Wie oft habe ich gerufen: "Genauso und nicht anders muss das gesungen werden!"? Ich weiß es nicht, aber es muss sehr oft gewesen sein. Und das trifft auf gemessen zu singende Balladen ("Soldier Of Fortune"), auf kraftvolle Songs ("Highway Star", "Mistreated" ...) und auch auf hymnische Songs ("Perfect Stangers") zu. Bei "Child In Time" (davon gleich noch mehr) hatte er einen wesentlichen Anteil daran, dass man es mal wieder mit einem ideellen Gesamtkunstwerk zu tun hatte. Kurzum: Lieber Daniele, was Du da gestern auf die Bühne gezaubert hast, war ganz einfach atemberaubend!!!
Das Konzert war in toto eine Ohren- und Augenweide, aber zwei Songs stachen besonders hervor und setzten unvergessliche Glanzlichter: "Child In Time" und "Mistreated". Siebenmal habe ich Demon's Eye nun erlebt und mithin auch siebenmal "Child In Time" mit dieser Band. Und das Erstaunliche daran: Nicht ein einziges Mal klang dieser Song gleich. Diese Verschiedenheiten rühren ausdrücklich nicht (ausschließlich) daher, dass ich ihn mit drei verschiedenen Sängern gehört habe. "CIT" dient auch stets als Startrampe für ausgedehnte Instrumentalimprovisationen. Und es spricht gleichermaßen für das außerordentliche Können der Künstler und für deren fast ungehemmte Improvisierfreude, dass diese Instrumentalpassagen immer ein Füllhorn neuer musikalischer Ideen enthalten. Muss ich hier noch einmal betonen, dass Mark Zyk die Gitarre nicht etwa wie Ritchie Blackmore in der Gegenwart spielt, sondern wie Ritchie Blackmore in dessen besten Zeiten? Muss ich hier zum 7. Mal schreiben dass Andree Schneider und Maik Keller ein ums andere Mal regelrechte Rhythmus-Genies sind? Muss ich, quasi wie an einer buddhistischen Gebetsmühle immer und immer wieder betonen, dass ich das formidable Keyboard-Spiel von Gert-Jan Naus abgöttisch liebe? Nein, denn das habe ich weiß Gott schon recht oft geschrieben - und es trifft jedes Mal wieder zu. Gestern haben mich auch und gerade die hinreißenden Duelle zwischen Gert-Jan Naus und Mark Zyk von einem Stimmungshoch ins nächste gerissen. Einige Male schloss ich ein wenig die Augen - und sah Ritchie und Jon. Ja, Jon lebt in diesen kurzen magischen Momenten und genauso will ich es auch haben. Ein Stück Metaphysik, das nur möglich wird, wenn das Dargebotene absolut außergewöhnlich ist - und das war es in Bremen.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, so heißt es sehr oft in Fußballreportagen. Und die Freude auf das nächste DE-Konzert gibt mir ganz viel Halt. Rock on! nainallig
Der Spaß begann schon um 12.45. Auf Radio Bremen Eins moderierte Dirk Böhling. Lutz Hanker, der ihm nachfolgen sollte, besuchte schon mal das Studio. Böhling fragte ihn, was wir denn im nachfolgenden Beat-Club zu erwarten hätten. Hanker antwortete sinngemäß: Demon's Eye, die beste DP-Tributeband der Welt und danach die Stones, deren Album "Beggar's Banquet" dieses Jahr 50 Jahre alt geworden ist und das deshalb gewürdigt werden solle. Die Aussage, DE sei die beste DP-Tributeband der Welt kommentiere ich hier nicht, denn mir fällt dazu selbst beim bösesten Willen nicht ein einziges Gegenargument ein. Wenn man hört, was man hören will und geht zusätzlich noch etwas leger mit der deutschen Grammatik um, dann kann man auch schlussfolgern, Lutz Hanker habe Demon's Eye im Hauptsatz, die Stones im Nebensatz erwähnt. Damit kann die Band, um die es hier geht, gut leben. Natürlich wird die Wahrheit hier ein klein wenig gebeugt. Der Moderator hält die Beatles und die Stones gleichermaßen für entscheidende Meilensteine der Rockmusikgeschichte - und dieser Meinung bin ich auch.
Etwa um 13.20 Uhr ging der Spaß weiter. Lutz Hanker moderierte im mittlerweile laufenden Beat-Club Demon's Eye an, verwies auch noch einmal auf das Konzert im Meisenfrei am selben Abend und spielte dann das wunderschöne "Finest Moment" aus dem Album "Under The Neon". Kurzum: Der erste Gang eines überaus üppigen Menüs mundete ganz vorzüglich!
Also gegen Abend in den Zug gestiegen und ab nach Bremen! Natürlich wollte ich den zweiten und letztlich entscheidenden Gang nicht verpassen. Und wie üppig der schon von den Zutaten her ausfiel, könnt Ihr aus der Setlist ersehen (danke, Andree Schneider, dass Du sie mir noch mal zugeschickt hast!):
1. Teil
Highway Star
Demon's Eye/Space Truckin'
And The Adress/Mandrake Root/Flight Of The Rat (Medley)
Anya
Bad Attitude
Child In Time
2. Teil
Woman From Tokyo
Stormbringer
Five Knuckle Shuffle (aus "Under The Neon")
Might Just Take Your Life
Guitar Intro/Mistreated
Soldier Of Fortune
Perfect Strangers/Stargazer
Smoke On The Water
1. Zugabe
Long Live Rock'N'Roll
Burn
2. Zugabe
Radar Love
Keep On Rocking In A Free World
Ein überaus üppiges Mahl also, das um 21 Uhr aufgetischt wurde und endete, als der Glockenschlag Mitternacht einläutete. Und man wird hier schon gewahr, wie variabel Demon's Eye ihre Setlists zusammenstellen. Das würde ich mir von manch anderer Band (deren Namen ich hier mal nicht nennen möchte) auch so wünschen!
Das Meisenfrei platzte aus allen Nähten. Die Stimmung war von vorn herein fantastisch. Ich finde es überhaupt ungemein wichtig, dass es eine gute und aktive Interaktion zwischen den Künstlern und dem Publikum gibt. Beide Seiten profitieren davon gleichermaßen, weil beide Seiten einander regelrecht hochschaukeln. Und dafür ist das Meisenfrei ein geradezu perfekter Ort!
Und die Band war gut - nein, sie war schlicht unglaublich. Das wundert mich bei den Instrumentalisten überhaupt nicht mehr, denn anders als extrem überzeugend habe ich sie überhaupt noch nie erlebt. Aber der Sänger, ja, dieser Daniele Gelsomino, war schlicht sensationell. Hatte ich vor einem Jahr in Buchholz/Nordheide noch ein wenig den Eindruck, er wirke etwas schüchtern und spiele die Möglichkeiten seiner Stimme noch längst nicht vollends aus, so war gestern alles anders. Schon damals schrieb ich wiederholt, man solle dem Sänger doch bitteschön ein wenig Zeit geben, sich in die Band hineinzusingen. Wie recht ich doch hatte (Wer klopft mir denn dafür auf die Schultern??)! Gestern haben wir wirklich einen wahrhaft entfesselten Daniele Gelsomino auf der Bühne erlebt. Nicht nur in puncto Äußerlichkeiten (Mähne) hatte er sich verdächtig dem jungen Ian Gillan angenähert. Er führte souverän und überaus humorvoll durchs Programm, wie es der DP-Sänger eben auch kann. Was aber den Gesang angeht, so ließ er im allerbesten Sinne regelrecht 'die Sau raus'. Wie oft habe ich gerufen: "Genauso und nicht anders muss das gesungen werden!"? Ich weiß es nicht, aber es muss sehr oft gewesen sein. Und das trifft auf gemessen zu singende Balladen ("Soldier Of Fortune"), auf kraftvolle Songs ("Highway Star", "Mistreated" ...) und auch auf hymnische Songs ("Perfect Stangers") zu. Bei "Child In Time" (davon gleich noch mehr) hatte er einen wesentlichen Anteil daran, dass man es mal wieder mit einem ideellen Gesamtkunstwerk zu tun hatte. Kurzum: Lieber Daniele, was Du da gestern auf die Bühne gezaubert hast, war ganz einfach atemberaubend!!!
Das Konzert war in toto eine Ohren- und Augenweide, aber zwei Songs stachen besonders hervor und setzten unvergessliche Glanzlichter: "Child In Time" und "Mistreated". Siebenmal habe ich Demon's Eye nun erlebt und mithin auch siebenmal "Child In Time" mit dieser Band. Und das Erstaunliche daran: Nicht ein einziges Mal klang dieser Song gleich. Diese Verschiedenheiten rühren ausdrücklich nicht (ausschließlich) daher, dass ich ihn mit drei verschiedenen Sängern gehört habe. "CIT" dient auch stets als Startrampe für ausgedehnte Instrumentalimprovisationen. Und es spricht gleichermaßen für das außerordentliche Können der Künstler und für deren fast ungehemmte Improvisierfreude, dass diese Instrumentalpassagen immer ein Füllhorn neuer musikalischer Ideen enthalten. Muss ich hier noch einmal betonen, dass Mark Zyk die Gitarre nicht etwa wie Ritchie Blackmore in der Gegenwart spielt, sondern wie Ritchie Blackmore in dessen besten Zeiten? Muss ich hier zum 7. Mal schreiben dass Andree Schneider und Maik Keller ein ums andere Mal regelrechte Rhythmus-Genies sind? Muss ich, quasi wie an einer buddhistischen Gebetsmühle immer und immer wieder betonen, dass ich das formidable Keyboard-Spiel von Gert-Jan Naus abgöttisch liebe? Nein, denn das habe ich weiß Gott schon recht oft geschrieben - und es trifft jedes Mal wieder zu. Gestern haben mich auch und gerade die hinreißenden Duelle zwischen Gert-Jan Naus und Mark Zyk von einem Stimmungshoch ins nächste gerissen. Einige Male schloss ich ein wenig die Augen - und sah Ritchie und Jon. Ja, Jon lebt in diesen kurzen magischen Momenten und genauso will ich es auch haben. Ein Stück Metaphysik, das nur möglich wird, wenn das Dargebotene absolut außergewöhnlich ist - und das war es in Bremen.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, so heißt es sehr oft in Fußballreportagen. Und die Freude auf das nächste DE-Konzert gibt mir ganz viel Halt. Rock on! nainallig
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