Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Naja, das sind nun wirklich Äpfel und Birnen. Man kann die Zeiten nicht miteinander vergleichen. Viele frühere Komponisten, die zumindest später berühmt wurden, haben damals in einfachen, oft ärmlichen Verhältnissen gelebt. Was besagt das? Seinerzeit waren fast alle Leute arm und für einen Musiker war eine feste Stellung als Kantor schon eine absolut tolle Sache. Man bekam zwar nicht viel Geld, lebte aber in halbwegs gesicherten Verhältnissen. Und das war damals schon sehr viel!!! Aber unbestritten ist, dass die Musik von Bach den "test of time" bestanden hat. Er ist auch nach 300 Jahren noch ein hochangesehener, viel gespielter Komponist. Diesen "test of time" müssen zeitgenössische Musiker erst noch bestehen, und ob ihnen das gelingt, wird erst eine Zukunft zeigen, die wir allesamt nicht mehr erleben werden. Insofern gehört Bach in der Tat zu einer Liga, der alle heutigen Musiker noch nicht angehören (auch noch nicht angehören können). Insofern ist es auch müßig, darüber zu spekulieren, ob Blackmore oder Morse damals als Musiker hätten überleben können - sie sind Personen des 20. und 21. Jahrhunderts. Sagen kann man nur, dass die Gitarre damals nicht die Bedeutung besaß wie in der Rockmusik. Natürlich gab es spätestens seit dem Mittelalter die Spielleute, die mit der Laute durch die Gegend zogen. Aber das war ein ganz anderes "Geschäftsmodell" als das eines Kantors mit einer festen Beschäftigung. Meine Vermutung ist - aber es ist eine reine Vermutung! - dass von der Populärmusik der vergangenen 50 Jahre am ehesten Elvis Presley und die Beatles überleben werden. Überleben dürfte auch das Riff von "Smoke", aber ob man sich später einmal jemand erinnern wird, wer das gespielt hat, ist eine frage, die man künftigen Generationen überlassen muss.

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Zitat:
      Meine Vermutung ist - aber es ist eine reine Vermutung! - dass von der Populärmusik der vergangenen 50 Jahre am ehesten Elvis Presley und die Beatles überleben werden. Überleben dürfte auch das Riff von "Smoke", aber ob man sich später einmal jemand erinnern wird, wer das gespielt hat, ist eine frage, die man künftigen Generationen überlassen muss.
      Ja das mag sein, aber es kennt ja auch jeder das "da-da-da-daaaaam" von Beethoven, aber wieviel könnten dir im vergleich dazu das es sich dabei um die ersten vier Töne des Satzes Allegro Con Brio der Symponie No. 5 c-moll op. 67 handelt?

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      In meinem Beruf arbeite ich überwiegend mit jüngeren Leuten zusammen. Von denen wissen die wenigsten, woher das "da-da-da-daaaaam" stammt. Und mit Deeo Purple können die meisten auch nichts anfangen. Wobei ein gewisser Wiedererkennungswert da ist, wenn auf einer Feier die ersten Töne von 'Smoke otw' erklingen. Ansonsten gebe ich Dir recht. Man kann die Zeiten nicht vergleichen und deshalb auch nicht behaupten, Ritchie wäre damals verhungert.

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Morgen SweetKing, Du bist ja auch schon früh unterwegs. Es würde jetzt den Rahmen sprengen, wenn ich auf die Sachen eingehen würde, die Du da in Abrede stellst bzgl. Bachs Tagesablauf, aber ich kann Dir da mal bei Gelegenheit für ne Buchempfehlung schicken. Ritchie hat mit dieser Äußerung, die ja nicht im playboy steht, sondern aus einem Interview kommt, daß er irgend ner Tussi hier in Deutschland gegeben hat (den link auf dieses 'hörbare' Interview hab ich übrigens hier irgendwo im Forum gefunden), bei mir einen empfindlichen Nerv getroffen. Daher auch meine etwas rüden Ausdrücke übers Verhungern und seine 'Faulheit'. Aber um Dr. Schönfärber aus Monaco Franze Folge1 zu zitieren, als sie im Weinstüberl über die Oper die gschißene diskutieren: 'Herr Münchinger wir wissen ja, daß sie von diesen Sachen nichts verstehen - gut ..Aber da setzt man sich nicht daher präpotent und frech und redet unqualifiziertes Zeug über Künstler von Weltruf. Da schweigt man still und hält sein vorlautes Maul.' Ich tät's Ritchie ja gerne selbst erklären, hab aber seine mail Adresse nicht Und es geht mir hier gar nicht um einen Vergleich, sondern darum Dir und Bad Attitude zu sagen, daß Bach keine Auftragsarbeiten hat erstellen lassen. That's all Viele Grüße Frank

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Hi Frank! Habe Schichtdienst, deshalb bin ich zu den unmöglichsten Zeiten hier ;) Ich habe nie behauptet, dass Bach Auftragsarbeiten vergeben hat. Wobei ich es aber auch nicht unbedingt unmöglich finde. Kann halt letztendlich keiner beweisen. Über die Buchempfehlung würde ich mich freuen und auch wirklich Gebrauch davon machen!! Vielleicht nennst Du auch einfach hier den Titel und Interpreten, denn es gibt ja evtl noch mehr Interessenten. Ich besitze eine fast vollst. Sammlung Rororo Bildmonographien. Allerdings reichen die auch nur für einen ersten Überblick. Gruß S.

      Re: Interview mit Ritchie u. Candice im aktuellen dt. Playboy

      Ja worüber haben wir denn dann 'gestritten' ? Dann sind wir uns ja einig. Gut, daß wir geredet haben. Eine Buchempfehlung ist auf alle Fälle mal die kleine Chronik der Anna-Magdalena Bach. auch wenn sicher ist, daß sie das Buch nicht 100% selbst geschrieben hat bzw. die Authenzität teilw. angezweifelt wird. Aber es ist auf alle Fälle aus dem näheren Umfeld von JSB. Die rororo Monografien finde ich auch sehr gut. Die hab ich auch über einige, die mich nicht ganz so bis ins Detail interessiert haben. Bei der anderen muß ich daheim nochmal schauen, wie das Buch genau hieß. Viele Grüße Frank
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