Come taste the Band

      Come taste the Band

      Habe meinen Plattenspieler reaktiviert und die Come taste the Band LP rausgekramt - ich hab's bestimmt 15 Jahre nicht mehr gehört. Ich weiß schon warum. Nein, gefällt mir nach vor nicht. "Love Child" geht noch ansatzweise, der beste Song ist noch "You keep on moving", obwohl sich Purple da mehr nach Uriah Heep anhören. Der Rest ist mir zu emotionslos, zu funkig, nichts für mich. Hat mit Bolin aber nix zu tun. Ich weiß, einigen Leuten hier gefällt das Album, ich kann's nicht nachvollziehen. Jedem das seine. Ich hör lieber Black Sabbath!
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      Re: Come taste the Band

      Hallo Bombenleger, am Anfang hat mir das Album auch nicht sehr gefallen. Aber mittlerweile denke ich anderst darüber. Es ist allerdings sehr stimmungsabhängig. So ab und an kommt das Teil in den Auto CD Player. Bei You keep on movin´stimme ich dir zu. Es ist auch für mich der beste Song. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Come taste the Band

      Bei mir verhält es sich etwas anders. Mir gefiel die "Come Taste The Band" von Anfang an. Ich habe sie ca. 1978 zum ersten Mal gehört. Davor kannte ich gar nicht viel von DP. Das erste was mir positiv auffiel, ist das stampfende Riff von "I Need Love", das ich eigentlich als sehr Purple-typisch empfinde. Ein genialer Song. Dann das mitreißende "Comin' Home", mit der abwechslungsreichen Gitarrenarbeit. Mein Lieblingssong ist allerdings von Anfang an "Gettin' Tighter". Ich kannte bis daher nur Evans und Gillan und war von dem tiefen bluesiigen Gesang von Coverdale sehr irritiert. Daran musste ich mich (der "Burn" u. "Stormbringer" nicht kannte) am meisten gewöhnen. Bei "Gettin' Tighter" sang aber auf einmal Glenn Hughes allein und er sang rockig hoch, das klang für mich mehr nach Deep Purple. Ja in den Höhen hat er Gillan noch getoppt! Und endlich klang die ("WahWah"-) Gitarre einmal wieder ähnlich wie bei "Flight Of The Rat" (eines meiner liebsten Blackmore Solos) - "Gettin' Tighter"ist noch heute einer meiner Purple-Favoriten. Einfach nur Genial - auch live! Ich mag auch Coverdale sehr, aber Glenn Hughes hat mich hier wirklich begeistert. Coverdale gefiel mir am besten zwischen "Northwinds" und "Come An' Get It". Mir gefiel damals, dass Purple etwas moderner, etwas "funkiger" klangen. Die Hardrockkracher wie "Lady Luck", "Drifter" oder "Love Child" klingen dagegen eher etwas sehr nach Standard-Purple. Sie sind zwar toll, fallen aber für meinen Geschmack leicht ab, da sie herkömmlicher sind und auch von der "Burn" stammen könnten. Als brilliant, aber immer etwas deplaziert habe ich "This Time Around / Owed To 'G'" empfunden. Ich hätte die Songs ans Ende der Platte gepackt. Glenn's Gesang bei "This Time Around" ist herzzerreißend und das Klavier von Jon Lord ist wunderschön. Dann kommt eines der atemberaubendsten Gitarrensolo, das ich je gehört habe - als Kontrapart zu "This Time Around". Nur wie gesagt, es unterbricht - aus meiner Sicht - die Durchgängigkeit der Scheibe. Bei "Dealer" fiel mir sofort wieder das wahnsinnige Gitarrenspiel auf. Ein Höhepunkt in dem Song ist die eine kurze Gesangspassage von Tommy Bolin, bei der es mir heute noch kalt den Rücken runterläuft (yeaah) und dann kurz danach, die aufjauchzende, donnernde Gitarre und Coverdales Ruf "Dealer. "You Keep On Moving" ist etwas Besonderes. Mir ist damals (ich war 15) zum ersten Male bewusst geworden, dass auch eine Bassgitarre ein führendes Instrument sein kann. Dass Bassintro, so glasklar, war für mich immer etwas ganz Besonderes. Die Art wie Glenn Hughes das Intro heute live bringt, gefällt mir nicht (obwohl ich nach wie vor Glenn Hughes Fan bin), er spielt es heute zu verwaschen. Es ist der einzige Song auf CTTB, bei der David und Glenn abwechselnd singen. Das ist eine Klasse für sich, davon hätte ich mir mehr gewünscht. Endlich auch ein schönes Jon Lord Solo. Der Song hat einen tollen Aufbau. Meines Erachtens hat bis heute kein Deep Purple Album eine bessere Produktion. Der Sound ist glasklar. Und jedes Instrument ist knallhart und scharf hörbar. Lediglich Coverdales Stimme ist etwas verwaschen - das liegt aber nicht an der Produktion. Glenn Hughes singt auf allen drei Studioalben ("Burn", "Stormbringer", "CTTB") sauberer. Das perfekte Zusammenspiel von Glenn Hughes (Bass) und Ian Paice fällt besonders auf. Die beiden spielen auf den Punkt! Überhaupt sind "CTTB" und "Malice In Wonderland" (PAL) die Alben, bei denen Ian Paice am brilliantesten spielt! Unf Glenn Hughes ist als Bassist ein Klasse für sich. Sicherlich der versierteste DP-Bassist. Übrigens spielt bei "Comin' Home" Tommy Bolin den Bass, weil Glenn zu spät im Stuio war... Tommy Bolin hat meines Erachtens bewiesen, das er als Gitarrist ein toller Ersatz für Blackmore gewesen ist. Leider gab es live die bekannten Probleme. Zum einen die Drogen und zum anderen, dass er spielen sollte wie Blackmore, was nicht seinem Naturell entsprach. Und Deep Purple waren - auch ohne Bolin am Ende. Schon nach "Stormbringer". Das einzige, der vielleicht auf dem Album etwas schwächer wegkommt ist Jon Lord, der etwas kurz kommt und sich etwas zu sehr am Synthesizer klammert - was aber Mode war. Das, was er spielt ist aber sehr gut. Aber es ist mehr ein Gitarrenalbum. Überhaupt war es zu der Zeit erforderlich, etwas funkiger zu klingen um international überhaupt wahrgenommen zu werden. Trotzdem ist dies Album viel durchgängiger als zum Beispiel "Stormbringer", wo die Synthese zwischen Rock und Funk und Soul noch nicht richtig geklappt hat. Songs wie "You Can Do It Right" oder " Love Don't Mean A Thing" kann ich heute noch nichts abgewinnen. Wohl nie hat die Symbiose zwischen Rock (Hardrock) und Funk-Spul besser geklappt als hier. Andere Rockbands die versucht haben, funkig zu klingen - waren dann doch zu funking od erwieder zu poppig (zum Beispiel "Mother's Finest", "Level 42"). Eigentlich sollte es gar keine Review werden.... Und dann ist es doch so gekommen. Dazu in der Vergangenheit geschrieben, weil ich meine damaligen Eindrücke wiedergeben wollte, die so aber auch noch heute für mich zutreffen. Wer die "Come Taste The Band" mag sollte sich unbedingt die beiden Session-Alben "Days May Come & Days May Go" und "1420 Beachwood Drive" zulegen. Hier ist die erste Mark IV Session zu finden in sehr guter Qualität - der Geist des Zusammenspiels zwischen Lord, Bolin, Paice, Coverdale und Hughes wird hier sehr deutlich - herrliche Improvisationen. Für mich zwei der wichtigsten Neuveröffentlichungen alter Aufnahmen.



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      Re: Come taste the Band

      Hallo Karl Heinz, deinem "Review" kann ich eigentlich fast 100%-tig zustimmen. Besonders zum Thema Stormbringer. Die 2 genannten Songs sind für mich die absolut schlechtesten Purple Songs die es gibt - wobei schlecht vielleicht der falsche Ausdruck ist. Mit diesen Teilen kann ich ebenfalls Null anfangen. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Come taste the Band

      Auch ich stimme Karl-Heinz beinahe völlig zu, aber gerade "You Can`t Do It Right" gehört wohl zu meinen Top15-Purple Songs - "Love Don`t Mean A Thing" finde ich auch ziemlich klasse, wie das komplette Stormbringer-Album, dass zu meinen ewigen Purple-Favoriten zählt. Ansonsten ist CTTB ein gutes Rockalbum, das mit Gettin` Tighter einen absoluten Hit in sich trägt!

      Re: Come taste the Band

      Zitat:
      Auch ich stimme Karl-Heinz beinahe völlig zu, aber gerade "You Can`t Do It Right" gehört wohl zu meinen Top15-Purple Songs - "Love Don`t Mean A Thing" finde ich auch ziemlich klasse, wie das komplette Stormbringer-Album, dass zu meinen ewigen Purple-Favoriten zählt. !
      Klasse Diese Meinungsvielfalt macht ein gutes Board aus und zeugt von der Vielfalt einer phantatischen Band! Ich bin begeistert.



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      Re: Come taste the Band

      CTTB-Reviews ... klasse, ich mach dann auch mal ... Ich habe lange Zeit gebraucht, um mich mit dem Album (erworben 1990 auf Japan-CD) anfreunden zu können. Es klang mir zu glatt, zu straight, zu simpel. Ich vermisste die verwirrenden Gitarrenriffs, die Songs wie "No No No", "Maybe I'm A Leo" oder "Super Trouper" ausgezeichnet hatten. Ich maß Tommy Bolin zu sehr an Ritchie Blackmore, um Gefallen an seinem Spiel zu finden. Mittlerweile mag ich dieses Album sehr. Es lebt anders als die Vorgänger, aber es lebt. Wozu allerdings der Opener COMIN' HOME nach meinem Empfinden nicht viel beiträgt. Es geht gut los, das war's dann aber auch. Tommys Solo ist Pentatonik rauf und runter, irgendwie langweilig. Es wundert mich nicht, dass dieser Song live kaum Verwendung fand. LADY LUCK hat einen klasse Groove auf den "unbetonten" Achteln, schön kräftig daherstampfend. Tommys Solo gefällt mir hier deutlich besser. GETTIN' TIGHTER - da muss ich Kalle zustimmen, der Song ist outstanding. Die Rhythmik, der Aufbau, der Gesang - einfach alles. Schön, dass HTP diesem Song jetztzeitliche Ehre erwiesen haben. DEALER - herrliches Gitarrenintro mit 7/+9-Akkord (sorry an die Nichtmusiker unter euch ;-)), ansonsten auch hier der Verweis auf Kalles Review. I NEED LOVE: Ähnlich wie Love Child lebt auch dieser Song von der Rhythmik. Und der Steigerung, die im Refrain durch die Akkorde und die Gesangsmelodie erzeugt wird. Nicht wirklich "outstanding", aber allemal "worth a listen". (Manche Dinge formulieren die Engländer einfach prägnanter.) DRIFTER: Für mich der absolute Tiefpunkt des Albums. An diesem Song finde ich nichts, aber auch wirklich gar nichts Reizvolles. Deshalb gibt's auch keine Detailbetrachtung. LOVE CHILD: Zu der Zeit, als ich dem Album noch nicht so viel abgewinnen konnte, mein Lieblingssong, heute immer noch einer der mehr gemochten. Insbesondere Ians Bassdrum und das Gitarrenriff mit dem ungeraden Taktmaß (eindreiviertel Takte) machen das Stück interessant. Über Jons Synthi-Solo mag man heute lächeln, anno 1975 war das hart am Puls der Zeit. THIS TIME AROUND: Hat mit Deep Purple nichts zu tun. Dieses Faktum ausgenommen, eine sehr gelungene Lord/Hughes-Koproduktion. Wunderschön schräge Akkorde. OWED TO 'G': Schön schräges Riff, schön schräge Betonungen. Das rockt. Thumbs up. YOU KEEP ON MOVING: Klasse Intro, auch ansonsten ein starker Song, auch wenn er bei mir nicht ganz so hoch im Kurs steht wie bei vielen anderen. Leider erwies sich sein Titel, bezogen auf die Zukunft der Band, als antiprogrammatisch. Das Album als Ganzes präsentiert eine Band, aus der etwas Großes hätte werden können, wenn dem nicht die bekannten Probleme im Weg gestanden hätten. Keep on rockin' Witchy

      Re: Come taste the Band

      Hallo, neben You K O M. ist auf jeden Fall Gettin Tighter mein 2. Favourit. Dieser Song wird ja auch gerne gecovert - siehe Glenn Hughes oder auch DP Coverbands wie Cry Free haben den Song im Programm. Der geht live richtig ab und die Gitareros können da echt zeigen was sie können. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Come taste the Band

      Danke an Witchy für die zweite Review. Hier offentsichtlich aus der Sicht eines Musikers (ich kann nur etwas Blockflöte und Plattenspieler....). Dabei ist Witchy ein positiver Aspekt aufgefallen, den ich glatt vergessen habe zu erwähnen, mir aber auch immer wieder auffiel: Die teilweise sehr ungewöhnlichen Rhythmen (Takte). Nicht einfach nur 4/4.... Das ist bei Purple sowieso immer gelungenl, aber hier besonders gelungen. So z. B. der sehr interssante Einsatz des Schlagzeuges bei "I Need Love"...: Dabada, _._ dabada, _._ DUMP, dabada, _._ dabadaaaa, _._ DUMP:|| Und dann der Rhyutmus-Wechsel, herrlich. Ich kann das nicht in Takten ausdrücken- aber ist schon sehr ungewöhnlich und ungemein groovend. Danke witchy. Es wäre vielleicht einmal eine tolle Rubrik, alte Alben zu reviewen....?? Es macht Spaß, sich mit seinen Lieblingen im Plattenschrank zu beschärtigen, oder auch einmal - früher ugneliebtes aus heutiger Hör' (Sicht) zu betrachten.



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      Re: Come taste the Band

      Hi Kalle, interessante Sichtweise, allerdings gibt es bei I NEED LOVE kein Abweichen vom 4/4-Takt. Alles "gerade". Die von dir beobachtete Besonderheit ist lediglich die, dass Ian Paice die Zählzeit "4" besonders betont. Hier beobachten wir einen Effekt, die in der Rockmusik gern eingesetzt wird: An der Stelle, an der ein Gitarrenriff unterbricht (wie in diesem Beispiel auf der Zählzeit "4", da spielen Gitarre und Bass nichts), setzt das Schlagzeug einen Akzent. Musterbesipiel für so etwas: Led Zeppelin, THE OCEAN. Und wenn wir das jetzt noch weiter sezieren, laufen wir Gefahr, uns da mehr Gedanken drüber zu machen als die Musiker selbst ... ;) Keep on rockin' Witchy

      Re: Come taste the Band

      Zitat:
      Es wäre vielleicht einmal eine tolle Rubrik, alte Alben zu reviewen....??
      Gute Idee, aber es wäre interessanter, mehr über die unpopuläreren Alben wie Stormbringer, Who Do We Think We Are oder die Sachen aus der Mark I Aera zu diskutieren als über Made in Japan oder Machine Head, die sowieso jeden gefallen
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      Re: Come taste the Band

      Das mit den sogenannten unpopulären Alben ist eine interessante Sache und für mich gehört "WDWTWA" zu meinen bevorzugten DP-Alben. Der Sound ist absolut klasse und mit "Woman From Tokyo", "Mary Long" und "Rat Bat Blue" sind ganze drei Megasongs auf der Scheibe vertreten. Auch "Super Trouper" ist ein toller Song, insbesondere Ians Gesang finde ich bei dem Song sehr gut. Dieses Album war in meinen Augen ein guter Wurf zum Ende der Mk-II-Ära. Auch "Stormbringer" ist für mich ein grossartiges Album und mir fallen ebenfalls sofort drei Wahnsinnssongs ein. Natürlich der Titelsong selbst, "Stormbringer" mit Blackmores prägnanten Gitarrenriff = ein echter Hardrock-Klasiker, dann ebenfalls das harte und schnelle "Lady Double Dealer" und besonders erwähnenswert natürlich "Soldier Of Fortune" Dieses Album ist äusserst interessant und abwechslungsreich. Leider wie "WDWTWA" wurde/wird es zusehr unterschätzt. Man das war Musik und ich hätte mir mehr solcher Alben von DP gewünscht . Ich finde eigentlich auf jedem DP-Album tolle Kompositionen ausser auf "CTTB" und dem grössten Bananenalbum überhaupt "Slaves And Masters". Diese Scheibe ist gepflegte LANGEWEILE in ihrer reinsten Form und der absolute Tiefpunkt der Band. Musikalisch recycelt sich die Band selbst (was sie ja öfters taten und nicht unbedingt schlecht war), hatte keine Ideen, mieses Songwriting und Posingmaster JLT passte zur Band wie Angela Merkel in einen Minirock Als ich die Scheibe erstmals hörte, musste ich mich hinsetzen und dachte "was für einen Sch.... machen die jetzt" Dies war schlimmer als alles was Rainbow in der JLT-Ära herausbrachte. Aber JLT kann ja eigentlich nichts dafür, denn der Übeltäter hiess in diesem Fall R. Blackmore. Bei mir steht das Ding wie Blei im CD-Regal und in meinen Player wird es sich bestimmt nicht mehr verirren. Aber die unterschiedlichen Vorlieben, Geschmäcker und Standpunkte des/der Betrachter sind dem Himmel sei Dank unterschiedlich und so haben DP für jeden Geschmack was in ihrer Discographie. Gruss Zlatko

      Re: Come taste the Band

      Wobei man nicht vergessen sollte, dass Ritchie "Slaves and Masters" recht gut gefiel - jedenfalls besser als manches andere DP-Album. Ich finde die Scheibe gar nicht schlecht, besser als HOBL ist sie allemal. Aber es ist vielleicht eher ein Rainbow- als ein DP-Album. Um zur CTTB zurückzukommen: Ich stimme Karl-Heinz zu, dass sie sehr gut produziert ist, besser als viele anderen DP-Alben. Sie klingt frischer und "heller". Was aber auch damit zusammenhängen mag, dass sie nicht aus einer Ansammlung düsterer Moll-Akkorde à la Blackmore besteht und die Hammond stärker zurückgenommen ist (von einem Lied wie You keep on movin' ausgenommen, aber das ist ja ein Lied für die Orgel). Man hat ja DP häufig und zurecht für etwas dumpfe Studioproduktionen kritisiert. Bloß: Diese dunklen Moll-Kompositionen Ritchies in Kombination mit einer fetten Hammond haben den DP-Studiosound natürlich sehr beeinflusst, im Verein mit den Grenzen der Studiotechnik der frühen siebziger Jahre. Andererseits lebten DP natürlich von dieser Art von Musik: Das Riff von Smoke in Dur statt Moll klingt wunderlich...

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      Re: Come taste the Band

      Also die Stormbringer und Who Do We Think We Are würde ich gern mal in einem extra Thread ausdiskutieren. Aber noch eins zu Slaves and Masters - das Album hab' ich bis heute sträflich ignoriert und auch noch nie einen Song davon gehört. Das hat jetzt weniger was mit Turner zu tun, sondern mehr mit der Art und Weise, wie Gillan damals aus der Band befördert wurde. Das ganze Theater war Kinderkacke. Mehr sage ich nicht dazu. Um nochmal zu CTTB zurückzukommen - damit kein falscher Eindruck von mir entsteht, ich versuche solche Alben erstmal unvoreingenommen anzuhören, ohne zuerst aufs Cover zu schauen, was für ein Name da drauf steht. Daraus resultieren dann solche Meinungen, daß mir CTTB zu 98% gar nicht oder die Rainbow Alben aus der sogenannten Pop Phase - auch Bent out of Shape - wesentlich besser gefallen, als die mit Dio.
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      Re: Come taste the Band

      Es hindert Dich doch niemand, einen solchen Strang zu eröffnen. Ich habe das letztes Jahr mal mit der Perfect Strangers gemacht und da kamen dann auch jede Menge Reaktionen. Die CTTB habe ich damals direkt nach dem Erscheinen gekauft, da war ich 15 und seit wenigen Jahren DP-Fan, sah die Band aber auf dem absteigenden Ast. Was nichts mit Blackmores Ausstieg zu tun hatte, ich fand sie schon vorher nicht mehr so toll. Für mich war damals die Made in Japan das Top-Album von DP, die WDWTWA fand ich dann gar nicht einmal so grauslich, aber sie war deutlich schwächer als Machine Head. Was mich danach störte, war die Verpflichtung von Coverdale und Hughes. DC war damals meines Erachtens eine Fehlbesetzung (ich habe ihn erst später bei WS schätzen gelernt, da sang er aber auch deutlich besser) und Glenn war zwar ein toller Bassist, aber als Sänger gefiel er mir zumindest bei einer Band wie DP nicht. Ich kann mich noch erinnern, wie ich BURN kaufte. Ich legte die Scheibe auf, hörte das Riff und dachte: Das gibt's doch nicht, das ist doch total geklaut, so dreist darf man doch gar nicht abkupfern. Ich kannte das Original (das ja toll ist), aber abgesehen davon mochte ich den Song Burn sehr - er ist noch heute einer meiner DP-Favoriten, obwohl mir der Gesang nicht sonderlich zusagte. Ich mochte außer dem Titel noch Sail away (ein ziemlich starkes Stück) und Mistreated, letzteres aber nur wegen der Komposition und des Gitarrensolos am Ende, DC fand ich da auch ziemlich übel. STORMBRINGER war dann noch einmal deutlich schwächer, obwohl der Titelsong absolut super ist - er hat in etwa das Format von Burn. Aber der Rest...The Gypsy sagte mir noch zu und Soldier of Fortune halbwegs. Ich weiß noch, dass ich CTTB viel besser fand als STORMBRINGER, ein neuer Gitarrist mit neuen Ideen, aber ich hatte mich damals schon bange gefragt, wie diese Band die DP-Klassiker spielen würde, von denen sie nun einmal einige spielen musste. Als sie mit ihrer Tournee begannen, waren bald Berichte in der Presse zu finden, wonach die Band offenbar erhebliche interne Schwierigkeiten hatte, live sehr schwach spielte und ein Auseinanderbrechen bevorstand. Als der Split dann bekanntgegeben wurde, ließ mich das ziemlich kalt - ich hatte innerlich mit DP abgeschlossen, hörte zwar nochgelegentlich ihre alten Sachen, aber da ich nie auf DP fixiert war, gab es genügend andere Musik, die mir gefiel. Eine Scheibe, die ich damals oft hörte, war die WISH YOU WERE HERE von Pink Floyd. Ich war nie ein sehr großer Floyd-Fan und natürlich spielten sie keinen Hardrock, aber ein Song wie Shine on you crazy diamond war alleine besser als fast alles, was DP nach meiner Ansicht seit 1974 gemacht hatten. Und so konnte ich gut ohne DP leben, aber ich erinnere mich auch noch,wie rasch damals Spekulationen über eine Reunion mit Blackmore und Gillan kursierten. Das ging dann so bis 1984 weiter. Von den DP-Nachfolgebands habe ich vor allem WS häufiger gesehen. Die Studioalben waren zwar allesamt bestenfalls Durchschnitt, aber live waren sie um 1981 herum - mit Marsden und Moody - wirklich ein Erlebnis. An diese Konzerte erinnere ich mich heute noch sehr gerne. Mit Rainbow konnte ich weniger anfangen, vor allem live gefielen sie mir nicht besonders. Und Gillan - mein Gott, wer den um 1980 live hörte und danach noch zwei funktionierende Ohren besaß, konnte von Glück reden, so laut war die Band. Tja, alles verdammt lang her.

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