Perfect Strangers

      Perfect Strangers

      In Vorbereitung auf meinen hoffentlichen Besuch eines diesjährigen DE-Konzerts habe ich mir mal wieder "Perfect Strangers" etwas genauer angehört. Das ist in den letzten Jahren etwas zu kurz gekommen, allein schon wegen meiner großen Begeisterung für "Perfect Strangers Live", das ich mir sehr oft angeschaut und natürlich auch angehört habe (man möge meine ausführliche Rezension im aviator-Forum anschauen). Hier gab es sogar eine kleine (und natürlich sehr solidarisch ausgetragene) Meinungsverschiedenheit mit Andree Schneider, denn ich finde "Perfect Strangers Live" einen Tick besser als "Stuttgart 1993" (schon wegen der mit Händen zu greifenden Freude, gemeinsam zu spielen, was man bei Mark II hernach nie wieder so gesehen hat). Andree sieht es umgekehrt - und das ist allemal sein gutes Recht.

      Wie dem auch sei: Meine permanente Begeisterung für das Live-Album führte dazu, dass ich das Studio-Album ein wenig zu selten gehört habe. Ein Fehler! Denn "Perfect Strangers" ist ein absolutes Meisterwerk - leider das letzte von Mark II, denn die nachfolgenden Alben (THOBL, TBRO) sind mir zu ungleichmäßig geraten, die Zwistigkeiten vor allem zwischen Ritchie Blackmore und Ian Gillan spiegeln sich zu sehr darin wider. PS hat keine schwachen Momente und repräsentiert zudem eine (für DP typische) ungemeine musikalische Bandbreite. Und die Zugabe (Son Of Alerik) wäre bei 99% aller Rockbands als deren absolutes Meisterwerk durchgegangen, bei DP war es eine Jam-Session.

      Kurzum: Perfect Strangers muss in Zukunft wieder öfter im CD-Player liegen. Rock on! nainallig
      Das Konzert PS live finde ich im Prinzip sehr gut. Allerdings bin ich der Meinung dass man sich mit dem Mix deutlich mehr Mühe hätte geben sollen.
      Da wäre sicher mehr rauszuholen gewesen. Stuttgart 93 vor allem die come Hell or High water finde ich Soundtechnisch auf Referenzniveau.
      Gruss Hans-Jürgen
      Ich muss mich zu einem gewissen Grad als PS-Kritiker outen :D
      Nicht dass ich das Album schlecht fände, aber zu den großen Meisterwerken zähle ich es nicht. Ich habe irgendwo in den Untiefen dieses Forums auf Anregung von nainallig mal eine Kritik zu HOBL geschrieben und mich sinngemäß zu der Aussage verleiten lassen, dass ich HOBL gegenüber PS bevorzugen würde. Das sehe ich immer noch so.
      PS ist mir zu glatt und stromlinienförmig. Man hört, so finde ich, sehr deutlich, dass der Hauptteil der Kompositionen auf Ritchies Mist gewachsen sind und das sind nunmal ziemlich straighte Riff-Rocker. Die langsameren, schleppenden Bluesriffs von Roger, Paiceys Swing und Jon Lords klassische Anleihen kommen mir da zu kurz. Außerdem finde ich den Sound des Studioalbums merkwürdig steril und seelenlos, was eine gewisse Monotonie unter den Stücken noch überbetont.
      Trotzdem ist PS bestimmt nicht schlecht und ich mag eine ganze Reihe von Songs sehr gerne. Nicht nur die obligatorischen Klassiker Perfect Strangers und Knockin' At Your Backdoor, sondern auch Mean Streak, Wasted Sunsets (wobei ich das am liebsten live mit Steve Morse mag) und besonders Hungry Daze! :)
      Ich kann alle die obigen Anmerrkungen zu den Mark II b+c Alben nachvollziehen.

      "Perfect Stangers" war ein echter Segen, wie es 1984 herauskam. Und es ist richtig gut.
      Allerdings auch ich finde - ähnlich wie bei "Machine Head" - den Sound sehr glatt. Auch die Drums sind merkwürdig steril, so dass ich manchmal denke, dass da nachgeholfen wurde. Sie sind nicht so Paice-typisch. Und den "Perfect Strangers" finde ich mittlerweile ein wenig langweilig und mit etwaas Led Zeppelin-Feelin. Aber ich weiß, dass ich da ziemlich allein stehe. "Knocking" ist meines Erachtens um Klassen mehr Purple. Udn vielleicht der beste Mark II Song der 80er/90er Ära. Vielleicht habe ich den Song PS auch zu oft gehört.

      Weiterhin finde ich es schade, dass sowohl DP, als auch Demon's Eye m. E. die zwei schwächsten Songs für die Live Shows ausgesucht haben: "Under the Gun" und "Nobody's Home". Zwei Songs, die ich eher als sehr duchschnittliche Mark II-Songs empfinde.
      Demon's Eye haben immerhin mit "A Gypsy's Kiss" und "Wasted Sunsets" zwei super Songs hinzugewählt. Under Version von "Knocking" ist der Hammer.
      Aber villeicht sind "Hungary Daze" und "Mean Streak" live schwer umzusetzen. Vor allen Dingen ersterer ist einer meiner Lieblingssongs.
      Besonders gut finde ich auch die Langversion von "Son Of Alerik" - aber wohl kein Live Songs. Wäre aber schön für Improvisationen.

      "Perfect Strangers Live" finde ich sehr gut. Allerdings spielt Blackmore teilweise ein ziemlichen Murks (den ich bei Mark Zyk nicht höre) und Gillan ist etwas knapp bei Luft.

      Da ziehe ich Stuttgart 93 und CHOHW vor. Aber wie gesagt, ich finde auch PS Live nicht schlecht.

      "House Of Blue Light" gefällt mir vom Sound und Drumstil besser als PS, allerdings wurden auch hier mit "Bad Attitude" und "The Unwritten Law" m. E. die vekehrten Live Songs gewählt. "Mit Dead Or Alive", "Mitzi Dupree" und "Strangeways" sind auf dem Album ein paar tolle Dinger. Schön auch die Mundharmonika bei "Black and White". Trotzdem finde ich das Album schwächer als PS:

      Ich mag "The Battle Rages On" ganz gerne, dass meines Erachtens stark unterbewertet ist. Für mich von den drei Alben das Liebste.



      Sweet CHILD IN TIME....
      see the blind man shooting at the world...
      Perfect Strangers hat bei mir einen besonderen Stellenwert. Das war die erste Platte von Deep Purple die ich als Jugendlicher in der Hand hatte. Mein Onkel hatte sie sich im dem Ungarn Urlaub gekauft. Als Zonenkind keimte ein wenig die Hoffnung diese auch mal live zu sehen. Finde bis heute keinen Füller auf der Platte
      Mir geht es da ähnlich wie akarte, auch ich habe mit dem Erscheinen von Perfect Strangers die Hoffnung verbunden, diese meine Lieblingsband einmal live zu sehen. Hinter dem eisernen Vorhang gab es wenig bis gar keine Informationen. Ich kann mich noch an ein Radiointerview im NDR2 mit Ian Gillan erinnern. Das wurde kurz vor einem Konzert in Norddeutschland gesendet und Gillan sprach davon, dass trotz seines Alters (haha-das war Mitte der 80er Jahre!) der Alkohol immer noch schmeckt, da die Nieren immer noch funktionieren. Seltsam, was man sich so merkt. Perfect Strangers ist für mich aber auch deshalb bedeutender, weil die LP das nicht erwartete Comeback krönte. The House Of Blue Light mag ich auch, kommt für mich dann an 2. Stelle. Beide Platten hat mir damals meine Oma mitgebracht.

      akarte schrieb:

      Es gab damals ein Gerücht bei DT 64 das Deep Purple in Rostock spielen sollte. Das war die Zeit als der Boss und Co in Berlin gespielt haben

      Mein Bruder hatte auch etwas gehört ...
      Laut einem Redakteur von "neues leben" sollte ein Konzert stattfinden.

      Deshalb war ich schon von Potsdam, über Berlin, im Zug in Richtung Rostock.
      Wohl, weil ich keine Fahrkarte und kein Ticket hatte, bin ich in Oranienburg
      ausgestiegen und wieder zurückgefahren.

      Das war am 30. September 1988. Es hätte zeitlich gepasst, ein Tag nach dem Konzert in Bremen.
      Dirk


      Servus alle miteinander,

      zum Sound von "Perfect Strangers", der in der Tat trocken, wenn nicht steril ist, fiel mir gerade wieder ein, daß Blackmore ein Album wie "90125" von Yes wollte (steht, glaube ich, auch in unserem Buch - keine Werbung, sorry!). Und die Ähnlichkeiten im Klangdesign sind teilweise frappierend. Oder liege ich da falsch?

      "Perfect Stranges Live" ist natürlich die Hölle. Zumal "Strange Kind Of Woman" ist reines Gold.Und Blackmore ist derart besoffen, daß er am Ende vergißt, die zweite, umgeschnallte Strat zu zerlegen.

      Ach ja, und "Under The Gun" live ist vermutlich mein Lieblingslivemoment ever.

      Beste Grüße in die Runde:
      Jürgen