Mannheim 1993

      Roth & Sailer schreiben in "Deep Purple - Die Geschichte einer Band" über das Konzert in der Mannheimer Maimarkthalle vom 15.10.1993 u. a.: "... daß man zum Beispiel einen Tag vor dem Stuttgarter Abend in der Mannheimer Maimarkthalle ... dreizehntausend verärgerte Zuschauer zu den Ausgängen drängen sah und den einen und den anderen von ihnen sagen hörte: Der kann ja überhaupt nicht mehr spielen!" (S. 413). Mit "er" ist RB gemeint. Dazu möchte ich folgendes anmerken: Ich war auf diesem Konzert und hatte einen sehr zwiespältigen Eindruck, der grundsätzlich der Auffassung der Autoren entspricht. Einerseits war ich überrascht mit welcher Power die Band spielte (v.a. Jon Lord und Roger Glover), andererseits hatte man immer den Eindruck, dass der Gittarist mit dem Rest der Band nix zu tun hat - er stand im wahrsten Wortsinn schwarz in der äussersten Bühnenecke und spielte teilweise einfach nur schlecht und uninspiriert, lediglich bei zwei drei Soli blitzte die Qualität auf. Ich fand das Verhalten dieses Herrn eine Frechheit gegenüber dem zahlenden Zuschauer - es war im Wortsinn unprofessionell und genau so wie Ian Paice es im Interview des CHOHW Videos sagte, die Looser waren die zahlenden Fans. Aber: um mich herum standen nur begeisterte Zuschauer, die es offensichtlich gar nicht so empfanden (und sei es nur, weil sie eh zur RB Fraktion gehörten oder weil sie einfach zu abgefüllt waren, um die Defizite zu bemerken. Ich habe diese Meinung früher schon sowohl im alten THS-Forum als auch an anderen Stellen geäüßert und bekam eigentlich meistens sehr viel Kontra so nach dem Motto, war doch gar nicht so schlecht. Eine Frage habe ich noch, der ich seit Jahren nachgehe: ich bin mir aufgrund meiner Erinnerung sicher, dass an diesem Abend Child in Time NICHT gespielt wurde - in den anderen foren wurde immer behauptet man habe es gespielt. Selbst Nigel Young konnte das Thema nicht aufklären, vielleicht erinnert sich außer mir und meinen drei Mit-Konzertbesuchern ja noch jemand daran, dass sie es NICHT gespielt haben. Es gibt zwei Boots von Mannheim (auf einem ist es gelistet auf dem anderen nicht). Ich habe nur die Ausgabe mit CIT und bin der Meinung es handelt sich hier nicht um einen Mitschnitt von Mannheim - hat jemand beide Aufnahmen und kann etwas zu dem Thema sagen? Folgendes Argument spricht dafür, dass sie es nicht gespielt haben: man wusste ja von den Aufnahmen am nächsten Abend in Stuttgart, so dass es nahe lag Ian Gillans Stimme zu schonen - und das würde wiederum erklären warum RB mal wieder sauer war. Naja, im Mannheimer Morgen stand übrigens zwei Tage später sie hätten es gespielt, aber das muß nix heißen - in Zeitungen steht oft was falsches. dd

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      Re: Mannheim 1993

      hallo dirtydog, schön , dein beitrag.löst alte erinnerungen aus. trotzdem denke ich, meine antwort wird dir eventuell nicht gefallen. habe auch ritchie viel live erlebt. waren wunderbare konzerte dabei. auch mit rainbow und bn. grandiose erlebnisse. er spielte wunderbar. habe aber auch lustloses spielen erlebt, nicht zu erklären was manchmal in ritchies kopf vor sich geht. aber was heute bei deep purple los ist ist gelinde gesagt eine katastrophe. diese einfallslosigkeit und langeweile ist ihrer nicht würdig. war neulich bei black sabbath in münchen, eine richtige wohltat. der gute hard-rock. jetzt spielen purple wieder in meiner nähe und ich überlege ob ich mir das gequietsche von morse noch mal antue. schlimm ist es gekommen. dabei war ich mal ein sehr großer purple- fan. das was sie ausmachte waren aber nur lord u. blackmore. leider nicht mehr dabei. schade um die band. blackmore selbst scheint das aber nicht mehr zu stören. der tritt mit seiner hitparadenmusik im fersehgarten auf und stößt die rockwelt vorn kopf. traurig........

      Re: Mannheim 1993

      Hi Kellnus, Deinen Beitrag kann ich leider absolut nicht nachvollziehen, aber es ist Deine Meinung, okay. Im Bezug auf Blackmore und das lustlose Spiel an manchen Tagen kann ich nur sagen, dass jeder Mensch nicht an jedem Tag gleich gut drauf sein kann und das spiegelt sich dann auch eben in der Spielweise wieder! Und wie schon Fabian schrieb geht es hier wirklich um Deep Purple 1993 und nicht um einen Vergleich der Generationen. Wenn Du aber dieses Thema hier nun schon eingebracht hast, so frage ich mich was Du bei den 2005'er Deep Purple als Katastrophe empfindest? Und was drückt deren Einfallslosigkeit und Langeweile aus, mit welchen Maßgaben gehst Du denn an diese Band heran? Was sollen sie machen, sollen sie von einer Ecke der Bühne in die andere rennen, sich auf die Knie fallen lassen und über die Bühne rutschen oder gar das Equipment in Brand setzen? Das dürfte wohl nicht die Band von heute ausmachen, die Herren sind um die 60, da verlangt man doch so etwas sicher nicht, oder? Sie machen eine ausgereifte Musik und diese gefällt mir hervorragend, was auch das neue Album wieder beweist! Und dann sind wir wieder beim Thema, der Vergleich "Blackmore - Morse"! Och mann, das geht mir echt langsam auf den Zeiger! Steve ist ein begnadeter Gitarrist der seinen eigenen Stil, seine eigene Spielweise hat, vielleicht nicht jedermanns Sache, aber was ist bei ihm "Gequitsche"? Er braucht z.B. einen Blackmore nicht kopieren, dass hat er nicht nötig! Es ist also schlimm gekommen! So so..... "Das was sie ausmachten war nur Lord und Blackmore!!!" Okay, dazu äußere ich mich nicht mehr, das ist echt abgedroschen..., aber was ist mit Ian Gillan, Roger Glover oder Ian Paice aus den früheren Besetzungen? Die haben wohl nie etwas geleistet? Sind das unbekannte Leute die es nicht wert sind die Band auszumachen? Für mich ist Deep Purple immer noch eine grandiose Band die mit den Jahren gewachsen ist, sich nicht an alten Werten festhält, neues probiert, ob nun der Weg eben oder holprig ist! Wie gesagt, ich kann Deine Meinung nicht ganz nachvollziehen, aber dies war meine und ich verlange auch nicht das Du meine nachvollziehen kannst! Ich wollte nur das Du sie kennst.
      Deep, deeper.... deepest-purple... :thumbup:

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      Re: Mannheim 1993

      Hallo! Ich war damals nicht in Mannheim (kann da also nichts Konkretes sagen), aber nach meinem Wissensstand hatten sie Child in Time seit 1985 nicht immer gespielt, da dieses Lied mehr als alle anderen von Ian Gillans Tagesform abhing - sehr verständlich. Insofern ist es durchaus denkbar, dass es in Mannheim nicht gespielt wurde. Es wäre auch kein Einzelfall gewesen. Was Boots betrifft: Da muss man vorsichtig sein. Nicht immer ist auf einem Boot das, was es vorgibt. Insofern wäre die Angaben "Mannheim" kein Beweis. Generell kann man noch sagen: Gillan hatte 1993 Schwierigkeiten, Child in Time zu singen (kein Vorrwurf an ihn!), weil er da einfach nicht mehr die Stimme hatte wie in den Siebzigern. Daher "sang" auf der damaligen Tour im Hintergrund Candice Night bei den Schreien mit. Was man bei einigen Aufnahmen - etwa CHOHW - ja auch ganz gut heraushören kann. Das Thema Blackmore/Morse ist im Laufe der jahre zu Tode diskutiert worden. Am besten sagt man gar nichts mehr. Nur so viel: Blackmore ist Blackmore und Morse ist Morse. Das ist eine Sache für Fans aber nicht für die Musiker: Ritchie und Steve haben in Interviews mehrfach ihre gegenseitige Wertschätzung geäußert, und ich denke, dass darf man für bare Münze nehmen. Große Musiker haben keine Schwierigkeiten, andere als groß anzuerkennen. Nur so viel: DP haben 1994 ganz bewusst keinen Gitarristen gesucht, der Blackmore kopiert, sondern sie wollten etwas völlig Neues. Und in dieser Hinsicht konnten sie keinen besseren als Steve finden. Ohne ihn gäbe es DP schon lange nicht mehr. Und dafür, dass es sie noch gibt, sollten wir Steve sehr dankbar sein!

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      Re: Mannheim 1993

      Hallo zusammen, ich war auch auf diesem Konzert - mit einigen Leuten die noch nie auf einem DP Konzert waren. Die waren allesamt restlos begeistert. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Konzerte erlebt und kann mich dirtydog anschließen. Bei diesem Konzert hatte Lord das Heft in der Hand. Mr. Blackmore war eher der Nebenkriegsschauplatz. Das hatte meiner Meinung nach nichts mit schlecht draufsein zu tun. Da waren die Gräben in der Band durchaus offensichtlich. Wenn man die Aufnahme von Stuttgart anhört muss man sagen, das Blackmore genial drauf war. Das heißt aber nicht dass die band "zusammengespielt" hat. Da macht RB eher alleine sein Ding. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Mannheim 1993

      Hi Freunde! Selbstverständlich war 1993 "Child in time" in der Setlist enthalten - eingebettet zwischen "Anyones daughter" und "Anya". Da Ritchie etwa 3-4 Wochen vor Tourende bekantgab, im Dezember nicht mehr nach Japan mitzufliegen, war sicherlich eine gewisse Spannung und Verunsicherung innerhalb der Band da, die Ian Gillan und Ritchie Blackmore sehr exzessiv auslebten. Daneben gab es Jon Lord und Roger Glover, die sich den Arsch abspielten, um dieser Stimmung gegenzusteuern. Ian Paice verhielt sich, wie immer eigentlich, mittig neutral - mal ein Scherzchen mit Roger, mal eines mit Ritchie ..... Die einzelnen 93er Shows beurteilen ist subjektive Geschmackssache, aber eines ist sicher: Die beiden letzten Shows in Oslo und Helsinki waren eine der besten, die Ritchie jemals ablieferte! Sehr interessantes Detail am Rande: Auch 1975 in Paris lieferte Ritchie bei der letzten Show Unglaubliches. Es scheint, als spielte er in solchen Situationen besonders befreit und locker auf - das Neue, Ungewisse vor Augen beflügelte ihn immer zu besonderen Leistungen! Grüße aus Wien Michael P.S. Über den anderen Teil der Diskussion breite ich den Mantel des Schweigens, denn auf solch tiefen, unsachlichen Ebenen bin ich es nicht gewohnt, mich zu bewegen!
      Mother, please show the children
      before it's too late
      to fight each other, there's no one winning
      we must fight all the hate!
      (Ozzy "Revelation [Mother earth]" 1980)

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      Re: Mannheim 1993

      Hi purplevienna, mir geht es adrum, ob jemand sich wirklich daran erinnert es in manheim gehört zu haben - wie gesagt ich war dort und bin nach wie vor der meinung, dass sie es nicht gespielt haben - wir waren enttäuscht, weil wir wussten, dass es normalerweiser auf der Setlist stand bei der Tour. Wie gesagt, ich bin mir relativ sichre, dass sie es ausgelassen ahben und das Bootleg Battle Over mannheim enthält es auch nicht! Trotzdem sind viele in anderen foren über mich hergefallen, es sei natürlich gespielt worden. Mir geht es NUR um dieses eine Konzert.

      Re: Mannheim 1993

      Hallo auchmal, auch ich war einer von ihnen: Zitat Hans-Jürgen: "Hallo zusammen, ich war auch auf diesem Konzert - mit einigen Leuten die noch nie auf einem DP Konzert waren. Die waren allesamt restlos begeistert." Auch, wenn es nicht mein allererstes DP-Konzert war, muß ich dennoch sagen, daß ich nur positive (bis begeisterte) Äußerungen um mich gehört habe, und mich keinesfalls als Teil von "13Tausend verärgerte Zuschauer, die dem Ausgang zustebten..." fühlte. Dass Ritchie nicht gut drauf war, konnte man erleben, aber man wurde ja bereits im Vorfeld über mögliche "Allüren" des Mann in Schwarz informiert, und nahm dies als Teil des Gesamterlebnisses DEEP PURPLE in Kauf. Unbestritten machte solches Verhalten oder besser Nicht-Verhalten ein Teil seines Charismas aus. Zur CIT-Frage: auch ich bin der Meinung gewesen, dass ich mir das Lied nach dem Konzert im Gespräch mit den anderen noch gewünscht hätte. Erst später diskutierte ich mal diese "DirtyDog-Frage" mit Hans-Jürgen, und ich meine er hätte mich aufgeklärt, dass DP sehr wohl CIT zum Besten gaben und bezog sich als Nachweis auf ein Bootleg. Wenn dies nun aber auch nur reingeschnitten wurde, ist "man" so schlau wie vorher... Mein Schweizer Käse (Hirn) gibt seine Stimme ab für: NEIN (...sie haben nicht!) Schöne Grüße PM

      Re: Mannheim 1993

      Servus dirtydog, Zu: "Grüße in die schöne Schweiz " <--- der war gut , auch weil ich ihn selbst erst beim zweiten Nachdenken gecheckt habe! Mal sehen, ob sich Hans-Jürgen noch meldet und ob ich damalige Zeitzeugen ausfindig machen kann - ob die sich dann noch so gut daran erinnern können - wer weiß...?! Schöne Grüße PM

      Re: Mannheim 1993

      Hallo zusammen, ich könnte da jetzt nichts drauf wetten ob oder ob nicht. Ich werde mal in das Boot reinhören. Da müsste anhand der gleichen Soundqualität normalerweise mit ziemlicher Sicherheit beurteilbar sein ob es dazugehört. Wenn ich manche Boots betrachte hat man eher den umgekehrten Fall, dass nicht alles drauf ist was gespielt wurde als das was dazugemixt wird. Ich checke das mal und werde mein Ergebnis hier mitteilen. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Mannheim 1993

      Das Boot das ich habe klingt für mich irgendwie anders wie ich das Konzert in erinnerung habe, deshalb vermute ich, dass es einfach ein falsches Konzert ist - das andere ohne hab ich leider nicht - nur frag ich mich warum soll gerade CIT fehlen, wo es ja immer als Höhepunkt galt. Es ist natürlich schwer nach so langer Zeit noch eine verlässliche Erinnerung herzustellen - das Boot habe ich seit 2003 also zehn Jahre später. dd

      Re: Mannheim 1993

      Also ich habe hier die Setlist anhand des Boots. CIT wurde als 8. Stück des Konzerts gespielt....und das Boot ist definitv aus Mannheim! Child In Time...10.34 min. danach Anya 9.38 min. Kann mich leider auch nicht mehr erinnern, ausser dass der Laser stark zum Einsatz kam..... Meist war es damals so, dass Tapes mit 45 min. Laufzeit verwendet wurden...deswegen gbit es sehr viele Boots, bei denen CIT oder Anya incomplete sind oder fehlen, weil gerade dort die Tapes gewechselt wurden Hoffe, dass cih die Verwirrung nicht noch grösser gemacht habe... Grüsse Uto

      Re: Mannheim 1993

      Konnte bei TBRO Tour insgesamt 4 Konzerte miterleben - Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und Zürich. Es wurde definitiv jedesmal eine CIT/Anya-Version dargeboten. Um auch meine bescheidene subjektive Meinung zum Besten zu geben: Von diesen 4 Konzerten war Mannheim mit das schlechteste Konzert - das fing schon mit der unsäglichen Maimarkthalle und deren "Akustik" an - und ich bin immer wieder erstaunt, schon kurz nach dem Eingang zur Halle, fast unzählige besoffene und bekiffte "Fans" anzutreffen, die vom Konzert recht wenig mitkriegen und dafür noch ein Höllen-Geld (damals so ca. DM 60,- pro Ticket) ausgeben. Wenn diese "Fans" sich wenigstens während des Konzerts einigermassen "normal" verhalten, wäre ja nichts zu sagen - aber es macht einfach wenig Spass, wenn man während des Konzert fortwährend angerempelt/gestossen und zu guter Letzt dem "Erbrochenen" gerade noch ausweichen kann. Und hier in Mannheim war diese irgendwie schon extrem. Ach ja ,und die Musik (fast vergessen...)??? Es war in Frankfurt schon bemerkenswert, wie "dieser grosse unsichtbare Graben" auf einer so überschaubaren Bühne präsent ist - immerhin konnte das Frankfurter Konzert noch musikalisch einigermassen überzeugen. Wohingegen das in Mannheim, gelinde gesagt, in allen Belangen ein Desaster war. Es hat sich nur wiedermal bewahrheitet, dass man eine DP mit RB-Tour nur mit mehreren Konzerten bestreiten sollte (nach meiner Erfahrung in 1987, 1991 und 1993) . Wer konnte nach Mannheim schon ahnen, dass am folgenden Abend in der Stuttgarter Schleyerhalle, dass vielleicht beste Konzert der gesamten TBRO mit RB-Tour stattfinden wird......das aber w a r DP, und genau d a s, was DP für mich sehr interessant machte.

      Re: Mannheim 1993

      Zitat:
      Konnte bei TBRO Tour insgesamt 4 Konzerte miterleben - Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und Zürich. Es wurde definitiv jedesmal eine CIT/Anya-Version dargeboten. Um auch meine bescheidene subjektive Meinung zum Besten zu geben: Von diesen 4 Konzerten war Mannheim mit das schlechteste Konzert - das fing schon mit der unsäglichen Maimarkthalle und deren "Akustik" an - und ich bin immer wieder erstaunt, schon kurz nach dem Eingang zur Halle, fast unzählige besoffene und bekiffte "Fans" anzutreffen, die vom Konzert recht wenig mitkriegen und dafür noch ein Höllen-Geld (damals so ca. DM 60,- pro Ticket) ausgeben. Wenn diese "Fans" sich wenigstens während des Konzerts einigermassen "normal" verhalten, wäre ja nichts zu sagen - aber es macht einfach wenig Spass, wenn man während des Konzert fortwährend angerempelt/gestossen und zu guter Letzt dem "Erbrochenen" gerade noch ausweichen kann. Und hier in Mannheim war diese irgendwie schon extrem. Ach ja ,und die Musik (fast vergessen...)??? Es war in Frankfurt schon bemerkenswert, wie "dieser grosse unsichtbare Graben" auf einer so überschaubaren Bühne präsent ist - immerhin konnte das Frankfurter Konzert noch musikalisch einigermassen überzeugen. Wohingegen das in Mannheim, gelinde gesagt, in allen Belangen ein Desaster war. Es hat sich nur wiedermal bewahrheitet, dass man eine DP mit RB-Tour nur mit mehreren Konzerten bestreiten sollte (nach meiner Erfahrung in 1987, 1991 und 1993) . Wer konnte nach Mannheim schon ahnen, dass am folgenden Abend in der Stuttgarter Schleyerhalle, dass vielleicht beste Konzert der gesamten TBRO mit RB-Tour stattfinden wird......das aber w a r DP, und genau d a s, was DP für mich sehr interessant machte.
      Das mit den zugedröhnten Konzertbesuchern habe ich für das Mannheimer Konzert auch in Erinnerung. War dort sehr extrem, habe ich danach auch nicht mehr so erlebt. Zu CIT schreibe ich jetzt nix mehr ... Was ich gar nicht verstehe ist, was daran reizvoll sein soll, Eintritt zu zahlen und mit einem schlechten Konzert zu rechnen. Das ist heute - wie du richtig schreibst nicht mehr so! Zwar gibt es auch noch Schwankungen der Qualität - was ja auch normal ist aber jetzt unterschreitet man ein bestimmtes Maß nicht - und deshalb habe ich nach dem Mannheimer Konzert auch meine Meinung über RB geändert - so genial er manchmal ist, solch ein Verhalten brauche ich mir als zahlender Fan nicht bieten zu lassen, was daran toll sein soll bleibt mir schleierhaft. Für mich ist das einfach unprofessionell.

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      Re: Mannheim 1993

      Hallo zusammen, ich habe gestern in das Boot reingehört - Fazit CIT ist definitiv nicht hineingeschnitten ! Ich kann mich noch erinnern, dass der Bereich vor der Bühne abgesperrt war. Es wurde nur eine bestimmt Menge in die Absperrung reingelassen - ich war dabei. Ich war noch nie so angenehm mit viel Platz im vorderen Bereich gestanden. Das habe ich noch sehr positiv in Erinnerung. Gruss Hans-Jürgen

      Re: Mannheim 1993

      Hallo, werte Purple-Fans, ich muß gestehen, daß ich mich seit einiger Zeit mit großer Freude und Aufmerksamkeit in Eurem Forum umsehe, und nachdem sich der Herr Sailer, der Mischael, ja schon vor längerer Zeit hier zu Wort gemeldet hat, darf ich mich jetzt als Co-Autor vielleicht auch zu erkennen geben. Verraten darf ich dann vielleicht obendrein, daß das "wir", das im Kapitel über 93er Tour spricht, ich bin. Auf welchen Konzerten ich damals war, ist aus dem Buch ersichtlich - es waren wahre Epiphanien darunter, vor allem in Essen hat man eine Band gesehen, die man so nie mehr wieder sehen wird. Aber darüber möglicherweise ein andermal mehr. Oldenburg und Nürnberg - das war auch nicht gerade eine Offenbarung. Die Lustlosigkeit, die Apathie, mit der sich Blackmore durchs Set "mogelte", war womöglich in Oldenburg sogar am ausgeprägtesten. Und dann, ich reibe mir noch heute die Ohren, sobald ich das Boot höre, dieses Wunder von Stuttgart ... In Manheim war ich eher in den hinteren Bereichen dieser grausamen Halle, und unter den Fans war die Verärgerung über Blackmores laues Darbietung wirklich enorm - Kopfschütteln, wegwerfende Handbewegungen, manchmal auch bloß maßlose Enttäuschung. Das ist mein bleibender Eindruck, und vor dem verblaßt eben vieles. An alle anderen 93er Konzerte kann ich mich heute noch so erinnern, als sei es gestern gewesen. Deshalb kann ich's auch nicht beschwören, aber: Ich bin mir ausgesprochen sicher, daß CIT nicht gespielt wurde - was auf die seltsame Tatsache hinweisen würde, daß sich Ian Gillan EINMAL gegen Blackmore durchgesetzt hat; denn Blackmore hatte ja immer wieder die Abmachung gebrochen, CIT nur dann zu spielen, wenn sich Gillan dazu gesanglich in der Lage fühlte. Wie das Gillan psychisch zugesetzt hat, ist ein Kapitel für sich. Eine ganz andere Geschichte ist - ich darf das hoffentlich so ungeschützt sagen -, daß kürzlich ein sozusagen Kindheitstraum von mir in Erfüllung gegangen ist - ich konnte meinen Hausgott für ein Interview treffen, und da erlebte ich einen ungeheuer charmanten, zu allerlei Possen aufgelegten Menschen (nicht umsonst ist er Monty-Python-Fan), mit dem man gerne einen Kasten Bier trinken gegangen wäre , wäre Carole Stevens nicht gewesen, die pausenlos darauf drängte, das Interview zu beenden. Falls Interesse daran besteht, könnte ich das Gespräch bei Gelegenheit hier reinstellen. Vorerst aber denke ich noch mal verschärft über Mannheim 1993 nach.