provokative (?) Frage

      provokative (?) Frage

      Hallo zusamen, in der allerneuesten ausgabe des magazins „GUITAR“ (03/05 nr.58) findet man ein bericht über living loud welches ein interview mit bob daisley reichhaltig beinhaltet. Es wird auf alle (ich denk hier für die allermeisten von euch bekannten) zusammenhänge eingegangen d.h. uriah heep, ozzy , gary moore, deep p. , rainbow , randy roads, etc. Soweit so gut! Auf seite 34 jedoch hat mich etwas zum nachdenken angeregt bzw. einige überlegungen in mir geweckt. Ich zitiere kurz bob daisley: „....steve und don tourten mit deep purple durch australien, und wir spielten unsere shows in sydney und melbourne im anschluss an die purple gigs am selben abend.....“ das möchte ich hier einfach kommentarlos mal zur diskussion stellen und würd mich über eure meinung darüber sehr freuen! RnR

      Re: provokative (?) Frage

      Lieber Heiko, liebe DP-Freunde, ich fasse es mal so auf, dass es um die Frage geht, ob Don und Steve richtige Deep Purplemitglieder sind, oder nicht, denn sie werden ja in dem Text extra genannt und sind ja auch wirklich die Neuen, auch wenn Steve mehr als 10 Jahre dabei ist. Es geht immer wieder um das leidliche Thema, Steve und Ritchie, Don und Jon. Für mich sind sie vollwertige Mitglieder, denn sie haben eine gewaltige Musikerfahrung auf dem Buckel. Ich finde man kann sich nicht anmaßen jemanden schlechter oder besser finden, das ist individuell Geschmackssache. Frank hat einmal sehr weise zu mir gesagt, jedes andere DP-Mitglied hat in der Entwicklung zu DP beigetragen und neue Impulse hereingebracht. Das stimmt. So auch der Beweis von der genialen Bananas CD, die ja sehr von den Einflüssen Don´s geprägt ist. Je mehr ich mir die Bananas CD anhöre, desto mehr erkenne ich die großartigen Feinheiten und jazzigen Einflüsse, die z.B. Don mitgebracht hat. Mein Respekt gilt allen DP-Mitgliedern, auch wenn ich den einen oder anderen persönlich nicht so gut finde. Das spielt aber keine Rolle. Unsere "alten" DP-Mitglieder würden auch nur hochformatige Musiker in ihren Reihen dulden. Sie machen sehr hochwertigen anspruchsvollen Rock und können somit nur hochwertige Musiker brauchen. Der Abschied von Ritchie und besonders Jon ist mir sehr schwergefallen und die Nachfolger haben ein schweres Los gezogen. Don und Steve erhalten jedoch die Band am Leben und das machen sie weiss Gott großartig, durch sie gibt es immer noch diese geniale Lifeband, die ich für meine Seele brauche..... rogermäßige Grüße Evi

      Re: provokative (?) Frage

      hallo evi, danke für deine (guten!) gedanken die du dir gemacht hast und hier niedergeschrieben hast. vorab, es geht nicht um die frage ob die beiden echte dp-mitglieder sind. das wär aus meiner sicht eine unsinnige diskussion. sie sind es definitiv! Und das weiss jeder! um die sache euch kurz aus meinem blickwinkel darzustellen: shows in städten wie die oben aufgeführten von einer länge über ca. 2 std. (+/-) zu spielen ist definitiv nicht ganz ohne! D.h. man ist danach restlos alle. ich kann mich ehrlich gesagt nicth an musiker erinnern, die nach grossartigen auftritten zum nächsten spielort eilten uund munter weiter musizierten. (weshalb auch immer) unabhängig davon , dass der ein odere andere fan sich eventuell verarscht fühlt, weil die musiker nicht ihr letztes gaben. bei den heutigen ticketpreisen sollte man es einfach verlangen. oder??? vielleicht liegt es ja daran, dass es an einer gewissen identifikation liegt da der grossteil der songs nicht aus der eigenen feder stammt? (SORRY!) ich persönlich find so ein verhalten sehr bedauernswert. ich glaube, NEIN ich behaupte (!!!), dass j.lord oder r.blackmore dies niemals getan hätten. Oder liege ich da falsch? vielleicht liegt es ja aber auch nur in meiner persönlichen wahrnehmung (die nicht richtig sein muss) sowie meiner eigenen betrachtungsweise, dass ich dieses verhalten nicht fair, und dem zahlenden fan gegenüber sogar als unehrlich betrachte. ich war immer der meinung , wenn die chemie während einer show stimmt gibt jeder musiker sein letztes und verausgabt sich total. irgendwie errinnert mich das an die momentane bundestagssituation ,bzgl. der nebenjobs. d.h. das kerngeschäft wird ja eh grossartig bezahlt und die eigentliche energie in nebenprojekten sich teuer bezahlen lassen. (ich weiss ein wirklich blöder vergleich, kam mir aber in diesem zusammnhang in den sinn). ohne mich jetzt zuweit aus dem fenster lehnen zu wollen, aber im ernst living loud besteht aus musikern die ihren ruhm (damit mein ich jetzt nur die purple –schiene) ausnahmslos durch andere purple-musiker bzw. deren bands erlangten (ausnahme kerslake, barnes) um diese sache nochmals abschliessend auf den punkt zu bringen fallen mir wie gesagt nur j.lord und r.blackmore ein, dessen charaktere für sich sprechen. wie immer betone ich hier an dieser stelle ausdrücklich dass dies lediglich nur meine persönliche meinung darstellt, und ich damit niemanden auf die füsse treten mag, sondern einfach eine diskussion anregen möchte. Cheers

      Re: provokative (?) Frage

      Ich verstehe Deinen Gedanken: Du hast Angst, dass Steve und Don keine hunderprozentige Show mit Purple abliefern, um bei Living Loud auch noch durch zu halten? Also vor diesem Angagement habe ich großen Respekt. Die beiden spielen zuerst mit Purple und dann mit Living Loud. Sowas ist doch klasse. Ich finde, dass Du diese Meinung, die Du in Deinen Beiträgen in diesem Thread geschildert hast, erst ausprechen kannst, wenn Du auch die Shows mit der "Early Band" (in diesem Falle Purple) gesehen hast. Erst dann kannst Du sagen, ob sie (Morse & Airey) sich reingekniet haben, ohne Rücksicht auf die nachfolgende Show am selben Abend.

      Re: provokative (?) Frage

      Hi Heiko! Du hast ja nicht zufällig diesen Thread Titel gewählt, außerdem glaube ich Dich in der Zwischenzeit so gut zu kennen, daß ich genau weiß, was Du empfindest und ausdrücken möchtest. Ich kenne nun die Australian DP-Shows von den CDs und die von Living Loud sowohl von CD als auch von DVD. Mein persönlicher Eindruck ist der, daß zumindest Steve bei den Living Loud Shows sehr engagiert, aber etwas müde wirkt (sie dauerten auch nur knapp 80min.!) Abgesehen davon, mußten die beiden in dem einen Fall bloß schräg über die Straße gehen, um die andere Halle zu erreichen und bei der anderen Show eine 30minütige Autofahrt auf sich nehmen. Ohne Dein Posting wäre es mir wahrscheinlich nicht aufgefallen, aber ich tippe mal drauf, daß das (wieder einmal!) eine Managment-Geschichte war, auf die die Musiker wenig Einfluß hatten ....... Living Loud als support wäre ja auch eine Möglichkeit gewesen! Das wäre für mich Grund genug, die Professionalität von Don und Steve hervorzuheben. Aber es gibt genug derartige Fälle: Rob Halford sang zuerst bei Judas Priest das volle Programm, um eine Stunde später den "beleidigten" Dio (1992) bzw. erkrankten Ozzy (2004) zu vertreten. Oder der Power Drummer von Slayer, Dave Lombardo, der nach einem schweißtreibenden Slayer-Set eine halbe Stunde später einen erkrankten Drummer-Kollegen vertreten hat - wer Dave's Spielweise kennt, weiß was es heißt mehr als drei Stunden durchzutrommeln..... Also in diesem Sinne liebe Grüße aus Wien Michael P.S. In früheren Zeiten war es durchaus üblich, daß bekannte Musiker nach einem erfolgreichen Konzert noch einen kleinen Club besuchten und um Mitternacht noch eine atemberaubende Session abzuliefern. So passiert im Jahr 2000 in Hell, Norwegen nach der Concerto Tour oder in Wien im legendären U4, wo dies Prince, Nirvana usw. taten.
      Mother, please show the children
      before it's too late
      to fight each other, there's no one winning
      we must fight all the hate!
      (Ozzy "Revelation [Mother earth]" 1980)

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      Re: provokative (?) Frage

      hallo Heiko, na, da hab ich wohl etwas mißverstanden, ich habe es einfach so gesehn und hab halt mal wieder meinen Senf dazu gegeben, ohne genau zu überlegen, aber es macht ja nichts, für mich ist es immer wieder einen Diskussonspunkt wert, über die alten und neuen Dp-members zu reden.... liebe rogermäßige Grüße Evi

      Re: provokative (?) Frage

      """"und hab halt mal wieder meinen Senf dazu gegeben, ohne genau zu überlegen""""" hallo evi, das ist absolut falsch und total verkehrt was du da schreibst. ich hab aus deinen zeilen sehr wohl lesen können, dass du dir absolut keine oberflächligen gedanken gemacht hast. es waren gedanken mit hand und fuß! und sie waren auch nachvollziehbar! ich denke gerade das ist der reiz einer diskussion verschiedene meinungen zu hören, zu tolerieren und versuchen zu verstehen. sicher schreib ich gewisse sachen immer etwas provozierend und manchmal auch emotional. aber ich denk so lang man niemanden zu nah tritt und beleidigt ist es ok. deshalb fand ich es gut und es hat mir gefallen , dass du dir die mühe gemacht hast recht umfangreich auf das thema einzugehen. aus meiner sicht liegt in diesem thema echt noch ne menge potential welches man bereden kann. Micha: wie du so schön schreibst.... du hast recht du alter wiener schlingel!! du scheinst mich doch schon recht gut zu kennen :) euch allen nen schönen sonntagabend Cheers

      Re: provokative (?) Frage

      Ich denke, dass es einfach die einzige Möglichkeit für Living Loud war, live aufzutreten, wenn es an den gleichen Abenden war. Das hatte sicher terminliche und finanzielle Gründe. Dass Living Loud nicht als Support von Purple gespielt haben, dürfte daran liegen, dass sie in diesem Fall sicher nicht 80 Minuten hätten spielen dürfen. Zudem ist meiner Meinung nach für ein neues Projekt eine etwas kleinere Lokalität sicher passender. Ausserdem wollte man das Konzert für die DVD mitschneiden. In einem grossen Theater wäre das sicher auch aufwändiger gewesen. Ob es Steve und Don nun möglich war, zwei Mal am gleichen Abend alles zu geben, kann ich nun nicht beurteilen. Wenn ich dann aber die DVD von Living Loud erhalte, kann man dann ja allenfalls mal mit Bootlegs der Deep Purple-Shows vergleichen. Grundsätzlich denke ich schon, dass dies möglich ist, allerdings natürlich nicht ständig. Aber es waren ja, wenn ich mich nicht irre, nur 2 Living Loud-Konzerte... Ich verstehe nun also, was Heiko gemeint hat, aber von meiner Seite sehe ich das grundsätzlich nicht so problematisch...

      Re: provokative (?) Frage

      Hallo zusammen, ich würde das nicht so kritisch bewerten. Es gibt manchmal Konstellationen die einfach stressig sind aber dennoch machbar. Viele Dinge lassen sich einfach nicht anderst organisieren. Im Endeffekt machen die Jungs einfach einen Job - und das heißt sie sind Berufsmusiker. Ich denke - wenn so etwas die Ausnahme darstellt, kann man das sicher leisten, ohne dass man als Fan mit Qualitätsverlusten rechnen muss. Wenn man als Musiker gut drauf ist, kann sich das bei so einem Anschlußgig sogar Positiv auswirken. Das mit den Clubgigs nach einem Konzert spricht da durchaus dafür. Gruss Hans-Jürgen

      Re: provokative (?) Frage

      Schönes Thema! Ich denke, daß man in erster Linie es jedem mal selbst überlassen muß, was er an Arbeitspensum schafft. Ich verstehe da zwar Heiko's Ansatz sehr gut. Der Fan erwartet das Jahrhundertereignis. Für den Musiker ist es evtl. just one gig more. Aber ich finde es auch den Fans nicht ganz fair gegenüber, wenn ein besoffener, oder zugedröhnter Musiker meint, daß er so besser spielt. Dagegen ist ein zweites Konzert am gleichen Abend ja noch harmlos. Frage ist: Warum macht das der Musiker? Haben die Jungs keinen Bock jeden abend die gleichen Songs zu spielen? Kann ich gut nachvollziehen, aber bei DP stände ja Material für mehrere Shows ohne Wiederholung zur Verfügung! Also Spaß an der Musik? Ich habe Paul Mc Cartney 2003 in München auf dem Königsplatz gesehen. Der hat vorher ca. 80 min Soundcheck gemacht! Gut, es ist da zwar kein Publikum, sodaß es etwas lockerer abgeht, aber es geht auch an die Substanz. Für Paule kann ich nur sagen, er ist so ein Vollblut Musiker, daß er lieber auf der Bühne jamt als im Hotel zu hocken und vielleicht gilt das ja auch für Steve und Don. Ich bin mir nur bei einem sicher. Es geht nicht um Geld. Alle von denen wir da reden haben ihr Schäfchen im Trockenen. Also wenn ihr einen der Jungs trefft, fragt sie mal danach. Das sind leider Fragen, die in keinem Interview auftauchen. Viele Grüße Frank

      Re: provokative (?) Frage

      Hallo Frank, mit dem Schäfchen im Trockenen haben ist das so eine Sache. Wenn man sich so durch die Medien liest, haben doch sehr viele , von denen man es nicht vermuten würde, massive Geldprobleme. Wahrscheinlich nicht, weil sie zuwenig verdient hätten, sondern eher deshalb, weil sie nicht mit umgehen konnten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle DP Members nur noch just for fun arbeiten. Wenn man so ein Projekt betrachtet geht doch relativ viel Kohle für Management Werbung und sonstiges weg. Die Plattenanteile gehen zum großen Teil an die Komponisten und weniger an die Interpreten. Ich denke schon, dass die meisten Musiker noch ein bisschen spielen müssen um in der Rente ihren - sicher hohen - Lebensstandard halten zu können. Gruss Hans-Jürgen

      Re: provokative (?) Frage

      hallo Heiko und alle anderen, danke Heiko für Dein Verständnis, ich ärgere mich aber oft über mich selbst, weil ich oft handle ohne zu überlegen, aber ist ja auch egal. Ich glaube, Berufsmusiker halten das schon durch und liefern trotzdem überzeugend gute Qualität. Sie können gar nicht anders und ich glaube sie hätten es nicht nötig (ich meine finanziell). Klar ist es manchmal stressig, das ist es aber in vielen Berufen und auch im Stess muss man gute Qualität leisten. Ich kann auch nicht im Krankenhaus mit Patienten unhöflich umgehen, nur weil ich völlig genervt und müde bin, ich muss eben professionell arbeiten und ich denke das müssen solche Profies auch und sie vergessen es wieder, wenn es toll groovt..... rogermäßige Grüße Evi

      Re: provokative (?) Frage

      Hi Freunde! Hier findet Ihr ein Interview mit Don Airey und Bob Daisley zu Living Loud, wo Ihr definitiv besser informiert werdet, wie und warum es zu den Australien-Shows kam ............ http://www.underground-empire.com/ Sehr interessant in mancherlei Hinsicht, obwohl Don Airey ungewöhnlich wortkarg, um nicht zu sagen, unfreundlich war! Grüße aus Wien Michael
      Mother, please show the children
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