Deep Purple Tour 2023

Meine Meinung zum Thema "er singt nicht mehr, wie vor 30 Jahren"

Ja natürlich! Der Alterungsprozeß setzt bei jedem ein. Ich kenne niemanden, der mit 78 (= Gillan's Alter) noch die arbeit so runter reißt, wie mit 20/30
Ganz besonders die Stimme ist einer Verwandlung unterworfen. Instrumente kann man stimmen, neu kaufen, oder technische Hilfsmittel verwenden.

Ich habe gerade ienmal wieder die Perfect Strangers von 1984 gehört. Ein tolles Album. Irgendwie von Rainbow und der Band "Gillan" beeinflusst und doch so typisch Deep Purple Mark II.

Dabei ist mir allerdings aufgefallen, das mir Gillans Gesang heute besser gefällt als auf der PS.

Gillan versucht hier eine Höhe zu erreichen, zu der er schon damals nicht mehr in der Lage war. Heute weiß er, wo die Grenzen sind und das klingt so viel sauberer und wärmer..

@Kalle
@beetle
Ihr sprecht mir aus der Seele. Als kürzlich Roger ( nicht das Original ) bei mir war und wir ein paar alte Titel hörten ging es mir genauso - die Veränderung seiner Stimme gibt ihm heute ein viel mehr in die tiefe gehendes Spektrum zu singen. Die letzten 3-4 Scheiben sind prägnant dafür.
"Monumentenstatus" was für eine geniale Wortschöpfung !

Hegel hätte von der "Rückkehr in den Grund" gesprochen: Ian Gillan singt dann besonders stark (und beseelt), wenn es um Blues oder Soul geht, eben jene Musik, die ihn schon als Kind begeistert und 'beseelt' hatte. Das geht aus der Kritik Narenda Kusnurs hervor. Und es ist schön, dass wahrhaft gut (weil authentisch) gesungener Blues auch heute noch begeistert. Ian Gillan befindet sich also voll im Trend, weil diese Musik keine Trendsetter braucht. Rock on! nainallig

Ich gebe allen meinen Vorschreibern recht, für mich ist Ian Gillan ganz einfach wunderbar. Sein Gesang, mit Gefühl und Herz, dazu die Ausstrahlung auf der Bühne - einmalig. Wer bei seiner Darbietung von "When A Blind Man Cries" nicht gerührt ist, der ist beim falschen Konzert.

Gillan hat für mich immer noch die beste Stimme im ganzen Rock Zirkus.... Er singt natürlich und versucht nicht mit Gewalt irgendwie rauh oder Hart zu klingen wie die meisten. Sänger bzw. Shouter oder in Wacken auch die Grunzer....
Seine Stimme klingt aussergewöhnlich und man kann ihn immer klar erkennen, egal was er singt. Ich finde auch, dass er auf Perfect Strangers zum Teil grenzwertiger geklungen hat.
Gruss hans-Jürgen

Das mit Gillans Stimme ist ganz interessant. Nach seinem Ausscheiden bei DP 1973 hat er zunächst einmal nichts musikalisches gemacht. Seine Stimme pausierte.

Seine ersten Gehversuche (Burtterfly Ball Live, Cher Kazoo) waren auch sehr vorsichtig, fast schüchtern. Auch sein erstes Album mit der IGB "Child In Time", dass ich sehr gerne mag, ist noch mit verhaltenem Gesang.
Dann kamen die Jazzrock-Sachen mit der IGB und das klasse Japan-"Gillan"-Album auf denen er seine Stimme wieder lauter werden lässt.

Tja und dann kamen die "Gillan"-Alben und die "Born Again", die zwar auch sehr gelungen sind, die aber sicherlich seiner Stimme nicht zuträglich waren. Oft Heavy Metal. Ich denke nur an "Lucitania Express", "The Malestrom", "Vengeance", "Future Shock", "Higher And Higher", "Disturbing The Priest", "Hot Line", "Born Again".
Tolle Songs, aber das Shouten (und sicherlich Whiskey und Rauchen) waren für seine Stimme nicht gut.

Auf Perfect Strangers hat er sich dann zurückgenommen. Und auch auf "THOBL" und seinen späteren Solo-Alben wie "Naked Thunder", "Toolbox" hat er versucht sich zurück zu nehmen.

So richtig perfekt wurde die Stimme dann wieder seit "Now What?!". Vielleicht hatte auch Bob Ezrin etwas damit zu tun. Das soll nicht heißen, dass er auf den Alben davor nicht gut gesungen hat.

Es gibt nichts mehr zu zufügen. Er singt wie ein guter alter Wein schmeckt alt aber hervorragend .

Ich möchte noch einmal auf den Bericht über das DP Konzert in Bengaluru zurück kommen.
Dort schreibt der Autor zu Simon McBride unter anderem (man könnte natürlich noch etliches mehr aufzählen):

"McBride is rooted in classic rock, metal and the blues, having played with Sweet Savage, Snakecharmer and keyboardist Don Airey's band."

Wie vielleicht nicht jeder von euch weiß, war der Keyboarder von Snakecharmer niemand anderer als Adam Wakeman.
Beide zusammen nahmen damals mit der Band das 2017er Album "Second Skin" auf.



discogs.com/release/10279332-Snakecharmer-Second-Skin



Welch ein Zufall (oder auch nicht ?!) Simon ist heute DP Gitarrist, und Adam vertritt den DP Keyboarder.

Purple Greetings,
Lutz

Ich wusste wohl, dass Adam Wakeman bei Snakcharmer gespielt hat.
Ich wusste auch, dass Simon McBride dort gespielt hat.

Aber die Verbindung habe ich nicht gesehen.

Stimmt auffallend.

Der Purple Familien Baum wächst und wächst und wächst.

Die Alben von "Snakecharmer" klingen interessant. Die günstigste Möglichkeit, diese Lücke zu schließen, wäre wohl die Anthology-Box von Cherry Red. Neben den beiden Studioalben mit den Japan-Bonustracks sind da auch noch zwei CDs mit Liveaufnahmen enthalten. Mal schauen...

jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/…r-anthology/hnum/11032466

Sturmbringer schrieb:

Der Purple Familien Baum wächst und wächst und wächst.

Naja und er verästelt auch immer mehr. Schließlich spielten bei Snakecharmer auch Micky Moody und Neil Murray von Whitesnake.

Ein kleiner Rückblick von mir der Tour im letzten Jahr. Nach der verkorksten Corona Erkrankung mit 2 ausgefallenen Gigs in 2022 ( Berlin und Oberhausen ) war die Hoffnung auf die Tour im Jahr 2023 gelegt. Sie begann am 10.Februar in den USA und endete nach 38 Gigs am 17.Dezember in Indien. Höhepunkt war der Gig in Stuttgart - für viele von uns - mit einem schönen Forumstreffen. USA - Japan - Südamerika - Indonesien - Europa. Deep Purple war auch im Jahr 2023 ein Weltweit gefragter Act. Simon McBride hat sich als Nachfolger von Steve Morse als Energie Schub aller erwiesen. Ein Glücksfall, wieder mal - um in nicht mehr für möglich gehaltener Manier Gigs abzuliefern, die sowohl Fans als auch Kritiker voll überzeugte.
Die Spielfreude und die Interpretation der Songs sorgten für Gänsehaut feeling. Eine Band auf dem Höhepunkt ihres Zenit, möchte man fast sagen.
Noch heute ist mir das Konzert auf dem Schlossplatz so intensiv in Erinnerung, dass ich immer noch über die Qualität des Sounds, die Spielfreude und die intensive tiefe der Gesangsleistung von Ian Gillan begeistert bin und mich Glücklich schätze, dabei gewesen zu sein. Eine Sternstunde meiner vielen Gigs die ich besucht habe.

Was bleibt ist ein live Erlebnis - mit vielen Konzerten der Band Weltweit - beeindruckend die Leistung !
Anbei ein paar Bilder, die die Spielfreude und Harmonie der Band zum Ausdruck bringen soll.

Fortsetzung in 2024..........

Was mir aus all den Jahren in lebhaftester Erinnerung ist, waren die Reuniongigs in Mannheim und Nürnberg 1985. Damals, als unsere Helden noch jung waren und laut sein durften. Mein lieber Kumpel und damaliger Schlagzeuger Walter Gottfried Mackels + und ich waren mit Walter´s Kawa unterwegs, was interssierte einen da ein Hotel oder das morgendliche zähneputzen. Das war Wacken 1985 pur. Zweimal im Leben standen wir nicht in Reihe 1, sondern hatten die Mischpulte im Rücken. In der ca-Entfernung von 50m war der Sound bombastisch und zum ersten mal hatten wir die gigantische PA gehört, was in reihe 1 nicht möglich ist. Wir elitären vom Club sollten uns mal zusammentun und ein Buch schreiben. Das würde dicker werden als alle Karl May-Bände zusammen, einschließlich vom Winde verweht als Draufgabe. Darum ans Werk und mit den worten Theo Lingens: Immer frisch, fromm, fröhlich, frei! Keep on rockin

Leider kann ich hier im Forum zu einem Kommentar immer nur ein "gefällt mir oder like oder Daumen hoch " Zeichen machen
Jetzt bekommst du lieber Wolfgang noch mal eins und noch mal eins und noch mal eins und noch mal eins und noch mal eins............hinterhergeschoben - denn so nah wie 1985 waren wir uns körperlich seither nicht mehr

Hi Günther. Warst Du auch vor Ort? Boah, waren das geile Gigs. Selbst da, wo wir standen, waren die blauen Wolken allgegenwärtig. Und dieser "Lärm". Wie in der Kathedrale von Notre Dame. Tagelang dieses seligmachende Pfeifen im Ohr und wenn einer was fragte, kam nur ein "Häääää." Ich weiß leider nicht mehr, wer da alles gespielt hatte, nur an die Band Mountain kann ich mich noch erinnern. Walter fragen ist leider unmöglich, da der auch seit 2005 im Rockhimmel trommelt. Und dann MOR in Nürnberg und Pforzheim. Erstmalig Helloween, Metallica und als very special guest den Mann, der, sorry, sorry sorry, immer bei mir die Nummer 1 war, (Ian ist natürlich auch die Nr.1 nur eben als Sänger einer anderen Band) Und die 80er und 90er Hallenkonzerte, wobei bekanntlich mehr als eine Strat das Zeitliche segnete.
Tja, da waren wir alle noch 35 Jahre jünger und konnten das ab, je oller, je doller. Und ich sags immer wieder: Wir sind ein Kreis, der diesen Musikern 50 Jahre und mehr die Treue gehalten hat und das ist mehr als gut so. Keep on rockin, meine Klampfe wartet.

Ich war auch vor Ort in Mannheim.... genau zwischen Mischpult und Bühne..... Die hatten damals die größte weltweit verfügbare Anlage dabei. Dann hatten Sie noch den Quasi Surroundeffekt... Beim Gitarrensolo zupfte Ritchie nur eine Saite an, und der Sound klang um uns herum über die 3 Boxentürme. Leider ist einer manchmal ausgefallen.
War aber trotzdem ein wahnsinns Erlebenis. Schon aus dem Grund, dass wir jahre zuvor nie damit gerechnet hätten das DP mal wieder auftritt. Ich hatte damals schon ein Bootleg aus Australien und kannte das Programm. Der überraschungseffekt war daher natürlich etwas überschaubar. Auch die Vorbands waren allesamt hörenswert.
Lange her......
Gruss Hans-Jürgen

Wow, das ist einmal ein besonders schönes Bild! Da hat Roger Simon bestimmt eine alte Story über Ritchie erzählt.

da wird wenigstens auf der Bühne gelacht, mit dem ersten Gitarristen war nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen angesagt. Genau davon lebte Purple wann auch immer, musikalische Auseinandersetzungen der Protagonisten kennen wir alle. Und wann immer ich die Videos sehe, stelle ich fest, das hier die Freude miteinander zu spielen überwiegt, als gegeneinander spielen zu müssen und immer der Hintergedanke: Hoffentlich geht das bloß gut. Siehe Come hell or highwater. Genau das hatte DP allen Bands voraus, dieses Unberechenbare. So z.B. die Konzerte in Essen und Köln 1993. Essen Kreisklasse, Köln Weltmeister.
Weiter so mit Euren Erinnerungen an das Eine oder Andere. Es kommt wieder richtig Leben in die Bude. Keep on rockin.